Die Insel Tomma zählt zweifellos zu den faszinierendsten Naturformationen und bezauberndsten Zielen entlang des Kystriksveien (Fv17) – ein wahres Kleinod landschaftlicher Schönheit, abseits der ausgetretenen Pfade und nur eine kurze Fährpassage von der Helgelandskysten entfernt.
Nesna ist der Verwaltungssitz der gleichnamigen Kommune an der Helgelandskysten in Nordnorwegen. Auf einer Fahrt entlang der populären Küstenstraße Kystriksveien (Fv17) durchquert man zwangsläufig den kleinen Ort, in dem es einen Supermarkt, einen Campingplatz und sogar eine lokale Brauerei gibt. Vom Fähranleger am Ortsrand kann man entweder nach Levang, einem weiteren Etappenziel auf dem Kystriksveien (Fv17) oder auf die vorgelagerten Inseln, wie zum Beispiel nach Tomma, übersetzen.
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Rund 40 Minuten benötigt die kostenlose Autofähre vom Festland bis zum Kai bei Mjåsundet auf der Insel Tomma – einem nur rund 49 Quadratkilometer großem Eiland, dessen besonderer landschaftlicher Reiz bereits während der Überfahrt auszumachen ist.
Mit jeder Seemeile, der wir uns Tomma nähern, wird die Aussicht auf diese grüne Oase in den dunkelblauen Fluten des Europäischen Nordmeeres betörender. Wir fühlen uns erinnert an unsere erste Ankunft mit dem Wohnmobil auf den Färöer Inseln und die Neugierde auf die bevorstehende Entdeckungen steigt ins Unermessliche.
Faszinierende Bergformationen und eine Traumküste
Drei schroffe Berggipfel prägen die weithin sichtbare und zurecht beeindruckende Silhouette: Der höchste Gipfel und das Ziel einer populären Wanderung auf der Insel ist der Tomskjevelen mit einer Höhe von 922 Metern über dem Meerespiegel, gefolgt vom 818 Meter hohen Breitinden (lokal auch als Tomtinden bekannt) und dem 830 Meter hohen Breitomma.
Diese Bergformationen erheben sich scheinbar direkt aus dem Meer, gesäumt von seichten Küstengewässern mit kreideweißen Stränden und einem karibikblauen Meer. In den Tälern dominiert das satte Grün einer reichhaltigen Flora und so fühlt man sich an ferne Inselparadiese in Reisekatalogen oder ein klassisches Karibikidyll erinnert. Eine unglaublich abwechslungsreiche Natur von ausgesuchter Schönheit auf kleinstem Raum, die es zu entdecken und zu erkunden gilt.
Galerie Impressionen Tomma
Halbinsel Alsøy im Süden von Tomma
Oberhalb des Fähranlegers führt eine Straße auf die Halbinsel Alsøy, die mit ihren flachen Ackerflächen eher untypisch für Tomma ist und damit wie ein Fremdkörper inmitten der restlichen Szenerie wirkt. Aufgrund dessen ist sie aber ein beliebtes Ziel für Radfahrer und lädt zugleich kulturbegeisterte Besucher in die Galerie Rita in einem 200 Jahre alten Nordlandhaus ein, wo es im Sommer sehr leckere Zimtschnecken gibt….
Überdies finden Besucher hier das “ursprüngliche” Tomma mit vereinzelten Bauernhöfen aus längst vergangenen Tagen. Ein herrlicher Kontrast zur landschaftlichen Märchenwelt auf der Westhälfte der Insel.
Karibikflair in der Bucht Tomsvika
Folgt man der Straße Fv384, die Tomma fast komplett umrundet, im Uhrzeigersinn, erreicht man im weiteren Verlauf Husby. Diese Ansiedlung war seit dem 17. Jahrhundert ein wichtiger Handelsplatz für die Fischer auf der Route zwischen Bergen in Fjordnorwegen und den Lofoten im Norden und ist heute der Hauptort der Insel mit dem einzigen Lebensmittelgeschäft.
Nur wenige Fahrminuten entfernt liegt im Südwesten der Insel die Bucht Tomsvika mit zahlreichen vorgelagerten Schären und Inseln, deren versteckte Sandstrände man am besten auf einer Tour mit einem (ausgeliehenen) Kajak entdecken kann – in den Sommermonaten ein wahres Paradies für Wassersportler.
Im Hobbitland vor der Helgelandskysten
Tommeidet auf der Westseite von Tomma ist hingegen geprägt durch die beiden charakteristischen Bergkuppeln Eidabelgen, die den mythischen Eindruck dieser Landschaft zusätzlich verstärken. In dieser Umgebung sind die schroffen Felsformationen von einigen Höhlen durchfurcht und bieten bereits aus geringer Höhe sagenhafte Aussichten bis hinüber auf den Træna Archipel und die Insel Lovund sowie über die blendend weißen Strände, während im Landesinneren kleine Bergseen in der Sonne glitzern und einige Bäche mit winzigen Wasserfällen eine fast exotisch anmutende Vegetation gedeihen lassen.
Unberührte Natur, eine wahre Wildnis von übermächtiger Schönheit, die man auf einer kurzen Wanderung fernab markierter Wege entdecken kann. Mit etwas Glück lässt sich dabei ein majestätischer Adler am Firmament oder eine Gruppe Schweinswale in den Küstengewässern beobachten, denn Tomma ist auch bekannt für seinen Artenreichtum wilder Tiere.
Die Nordspitze von Tomma
Im Nordwesten der Insel liegt Finnvika mit einigen Sandstränden, Sanddünen und dichten Wäldern, wie zum Beispiel im malerischen Finnvikdalen, wo man einem Wanderweg vom Parkplatz an der Straße zu einem Stausee in den Bergen folgen kann.
Etwas nördlicher, in Valvika, endet die befestige Straße 7384 und führt im weiteren Verlauf als Schotterpiste nach Sellåt, einer kleinen Ansiedlung in der rauen und windgepeitschten Landschaft unterhalb des steil abfallenden Tomskjevelen. Hier befinden sich auch die Inseln Sellåtøyene, die einige der besten Angelplätze der Region bieten und bis in die 1980er Jahre dauerhaft besiedelt waren.
Im Osten von Tomma
Forsland im Osten von Tomma gilt als Ausgangspunkt der Wanderung auf den Tomskjevelen. Zunächst folgt man einer Steintreppe bis zum Bergsee Forslandsvannet und im weiteren Verlauf wahlweise entweder dem markierten Aufstieg zum Gipfel des Tomskjevelen oder alternativ der Wanderroute talabwärts durch das Tomsvikdalen.
Der Tomskjevelen gilt im Winter als eines der besten Ziele für Skitouren in Helgeland und im Sommer als eine spektakuläre aber dennoch relativ einfache Gipfeltour. Von dort hat man an klaren Tagen einen grandiosen Blick bis zu den Lofoten im Norden und zur Insel Leka im Süden.
Im südlicher Richtung zeichnet sich die östliche Küste von Tomma durch einen schmalen, größtenteils bewaldeten Landstreifen aus, der förmlich eingezwängt zwischen dem Meer und steilen Bergen liegt. Hier lassen sich fast ganzjährig Rentiere beobachten, die immer wieder neben der Straße grasen.
Fazit: Einmal wie Robison Crusoe fühlen?! Auf Tomma im Schärengarten Helgelands ist das nicht schwer. Einfach den Rucksack packen, loswanden und die Insel erkunden. Alternativ kann man Tomma auch mit dem Kajak vom Wasser aus erkunden. Von uns gibt es einen klare Empfehlung diese einzigartige Inselwelt zu besuchen.
Reiseinformationen / Reiseplanung Insel Tomma
- Tomma ist mehrmals täglich mit der kostenlosen Autofähre (Rute 18-336) von Nesna zu erreichen. Alle Strecken werden vom regionalen Anbieter “Reis Nordland” betrieben. Auf der englischsprachigen Website kann man sich alle Verbindungen anzeigen lassen. Einfach den Abfahrtshafen, das Ziel und gegebenenfalls den gewünschten Tag eingeben, und schon erhält man eine Übersicht über die verfügbaren Verbindungen.
- Die Möglichkeiten auf der Insel zu übernachten sind sehr begrenzt. Es gibt allerdings einige Ferienhäuser, die man auf der Webseite www.tomma.no buchen kann.
- Die zwei Hausboote, die auf Tomma gemietet werden können, gehören wahrscheinlich zu den spektakulärsten Unterkünften an der Helgelandskysten: www.havhus.no
- Leider gibt es keinen offiziellen Campingplatz.
- Im Hauptort Husby gibt es einen kleinen Lebensmittelladen.
- Direkt am Fähranleger findet man ein Imbissrestaurant.
- In der Galerie Rita werden leckere Zimtschnecken und Tacoboller angeboten.
- Fahrradverleih bei: www.havhus.no
- Kajakverleih, Kurse und geführte Touren: Helgeland Kajak
- Zahlreiche Wandermöglichkeiten
- Besuch in Ritas Galerie
- Weitere Informationen rund um Helgeland gibt es auf der englischsprachigen Webseite von www.visithelgeland.no
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