Wer die Tour zum populären Preikestolen schon einmal gegangen ist, kennt die spektakuläre Aussicht von dem markanten Felsen auf den Lysefjord und ist schier überwältigt von dem schwindelerregenden Blick in die Tiefe. Dabei muss sich die Felsformation Slottet bei Mo im Modalen (Fjordnorwegen) in keiner Weise hinter ihrem populären großen Bruder verstecken…
Slottet – der “Kleine Bruder” vom Preikestolen
Als wir erstmals vom “Kleinen Bruder” des Preikestolen hörten war sofort klar – diese Tour müssen wir unbedingt gehen. Also machten wir uns auf und fuhren nach Mo in das Modalen. Dort fragten wir im örtlichen Supermarkt nach weiteren Details und dem Ausgangspunkt dieser Tour. Sofort wurde uns vom Ladeninhaber eine Karte geholt und genauestens der Weg erklärt.
Der nette Mann gab uns die Karte mit seinen Notizen dann auch gleich noch mit auf den Weg. Somit waren wir einmal mehr über die Freundlichkeit der Einheimischen erstaunt. “Und bitte seid so lieb und schreibt euch unbedingt in unser Gipfelbuch ein…” gab er uns zum Schluß als Wunsch noch mit auf den Weg. Das machen wir natürlich gern.
Die Wanderung zum Slottet, wie der “Kleine Preikestolen” hier genannt wird, ist bei weitem nicht so anspruchsvoll wie die Tour zum Original am Lysefjord bei Stavanger. Man benötigt für diese Wanderung hier im Modalen etwa eine knappe Stunde und damit ist sie auch nicht so schweißtreibend. Der “Kleine Preikestolen” ist auch “nur” 200 Meter hoch. Dennoch ist die Aussicht über den Fjord auch hier ein absoluter Traum und eine schöne Belohnung für den Weg hinauf.
Unsere Tour startete vom Campingplatz in Mo, von wo es nur wenige Kilometer mit dem Auto zum kleinen Wanderparkplatz sind.
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Wichtig zu wissen: Man kann die Tour auf die markante Felsformation Slottet auch als kleine Rundwanderung gehen, welche wir aber nach unserer Erfahrung in diesem Fall nicht unbedingt empfehlen. Diese Variante hatten wir gewählt und mussten feststellen, dass der hier der Auf- und Abstieg über den gleichen Weg die bessere Wahl ist.
Der Rundweg führt durch sehr sumpfiges Gebiet und gerade wenn es feucht ist, hat es der Abstieg in sich. Man klettert über große Felsbrocken, die sehr rutschig sind, so das man teilweise keinen richtigen Halt findet. Mit Kindern oder Hunden ist dieser Weg daher absolut nicht zu empfehlen. Da dieser längere Rückweg nicht sonderlich ausgetreten ist, vermuten wir, dass die Einheimischen ihn auch seltener wählen.
Der Ausgangspunkt der Tour nahe Mo im Modalen
Man fährt in der Regel über die Europastraße E 39, biegt dann in Romarheim ab und folgt nun weiter der Straße 569 in Richtung Mo in Modalen. Kurz vor Mo erreicht man den Wanderparkplatz Stokkeviki und damit den Ausgangspunkt der Wanderung, der auf der rechten Seite der Straße liegt.
Kommt man hingegen, so wie wir, vom Campingplatz in Mo, sind es nur wenige Kilometer und genau zwei Tunnel, bis zum Wanderparkplatz Stokkeviki. Man erkennt den Ausgangspunkt der Wanderung an den Wegweisern am Straßenrand, wo der Wanderweg von der Straße in den Wald beginnt. Leider stehen nicht allzu viele Parkplätze zur Verfügung.
Am Parkplatz Stokkeviki startet also unsere Tour. Aufgrund der Wetterprognose von yr.no starten wir unsere Tour erst zum späten Nachmittag, denn zum frühen Abend soll das Wetter immer besser werden und sogar die Sonne noch einmal scheinen.
Der Aufstieg zum Slottet
Man folgt vom Parkplatz aus einem blau markierten Weg, der unmittelbar leicht ansteigt. Der schmale Pfad verläuft direkt neben einem Bach. Nach dem vielen Regen der letzten Tage ist der Weg teilweise etwas schlammig und nass. Zum Glück haben wir unsere Wanderstiefel an, die mit der Feuchtigkeit gut klar kommen.
Kurz vor dem Ziel dieser Wanderung
Der Weg ist durchweg gut markiert und perfekt durch eine blaue Markierung ausgeschildert. Kurz bevor man “die Burg” (wörtliche deutsche Übersetzung von “Slottet”) erreicht, sieht man die imposante und zugleich markante Formation zuerst von der Seite.
Spätestens jetzt wird einem klar, warum dieser Felsen mit dem Preikestolen verglichen wird. Die Ähnlichkeit zu seinem Bruder ist verblüffend. Er steht genauso steil und leicht überhängend erhaben über dem Fjord.
Auf dem Felsen Slottet angekommen
WICHTIG: Bitte passt hier ganz besonders auf eure Kinder auf, denn der Abgrund ist steil und nicht abgesichert. Auch wir bleiben hier lieber in sicher Entfernung zum Abgrund.
Kurz vorm Ziel müssen wir noch einmal etwas klettern, bevor wir endlich die Steinpyramide auf dem Gipfel erreichen. Als sich der Blick öffnet hat man automatisch ein “WOW” auf den Lippen. Es ist ein sehr luftiges Erlebnis mit einer großartigen, einmaligen Aussicht auf das kleine Örtchen Mo und über den Fjord nach Langedalen.
Die Sonne taucht mittlerweile die Umgebung in ein warmes Licht und wir genießen den wundervollen Ausblick über die atemberaubende Landschaft.
Im letzten Tageslicht machen wir uns auf den Rückweg und wählen, wie schon erwähnt, die Rundwanderung. Diese können wir, wie ebenfalls bereits gesagt, nicht empfehlen, da der Abstieg über Geröll und Felsen durch die Feuchtigkeit sehr beschwerlich ist. Hier trotzdem einige Impressionen:
Karte, Fakten und GPX Daten der Wanderung zum Slottet in Mo (Modalen)
- Hier findest du eine Übersicht zu den Einstufungen und Kriterien der Schwierigkeitsgrade in Norwegen.
- Diese Wanderung ist für die ganze Familie geeignet, kann aber auch in Begleitung eines Hundes problemlos gegangen werden. Gutes Schuhwerk ist allerdings Voraussetzung!
- Parkplatz: ausgeschildert, rund 100 Meter vom Ausgangspunkt der Tour entfernt
- Homepage des Wohnmobil-Stellplatzes in Modalen
Empfehlung / Tipp von uns: Wer noch nicht auf dem “richtigen” Preikestolen war und sich gern über unsere Erfahrungen auf diese Tour informieren möchte – hier geht es zu unserem Beitrag: Wanderung zum Preikestolen im Sonnenuntergang. Weitere vergleichbare Wanderungen zu spektakulären Felszungen beschreiben wir in unseren Beiträgen:
- Wanderung zum Nepsteinen
- Wanderung zum Himåkåna (Kleine Trollzunge)
- Wanderung zum Galten
- Wanderung zum Ørnenapen im Setesdalen
- Wanderung zum “Kleinen Preikestolen” bei Kristiansand
Literaturtipps für deine Reise nach Norwegen
Equipment für die perfekte Wanderung
- Die passende Wanderausrüstung gibt es bei: GLOBETROTTER | BERGZEIT
Kaum schlägt man die ersten Seiten des Nordis Magazins auf, findet man Euren Artikel. Tolle Überraschung und ein sehr schöner Artikel. Liebe Grüße von Sylvia
Wir freuen uns sehr, dass dir unser Artikel in der NORDIS gefällt. In jedem Fall sind bereits weitere Artikel in der Planung und Vorbereitung – somit also mehr Lesestoff in Sicht 🙂 🙂
Vielen Dank für das nette Feedback und liebe Grüße aus Norwegen, Conny und Sirko