Norwegen Wanderungen

Spektakuläre Wanderung zur “Kleinen Trollzunge” – dem Himakånå (375 Meter)

Blick von der "Kleinen Trollzunge" im Sonnenuntergang

Himakånå – die Antwort der Region Haugesund auf die Trollzunge

Als wir die offizielle Broschüre der Region Haugesund in die Hand bekamen und das Titelbild sahen, schauten wir uns wortlos an, denn da stand schnell fest: Diese Tour wollen wir auf jeden Fall gehen. So recherchierten wir, auf unserem Campingplatz Haraldshaugen in Haugesund, was das für eine tolle Aussicht ist und wo dieser Berg ist. Wir finden heraus, dass diese Felsformation Himakånå heißt. Klingt zwar irgendwie japanisch – aber was soll es, wir “müssen” dorthin.

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Schnell bringen wir in Erfahrung, dass wir von Haugesund lediglich 50 Minuten mit dem Auto fahren müssen und die Tour auch gut zu gehen ist. Perfekt!

Die Anfahrt

Der Wetterbericht yr.no verspricht für heute einen tollen Sonnenuntergang und so fahren wir ganz spontan zum Abend los. Wir fahren nach Hindaråvåg, einem kleinen Ortsteil in der Kommune Nedstrand. Dort, gegenüber einer Kirche auf dem Parkplatz eines Jokers Einkaufsladen, soll die Tour beginnen.
Gegen eine Gebühr von 100 NOK kann man diesen Platz bedenkenlos nutzen.

Da die Wanderung nur mit knapp 2 Stunden angegeben ist, starten wir mit leichtem Gepäck. Aber natürlich haben wir unsere Wetterjacken, Wasser und etwas zu knappern dabei.

Unsere Fotoausrüstung darf natürlich auch nicht fehlen und später stellt sich heraus, wie gut es war, alles mitzuschleppen. Schon vom Parkplatz aus sehen wir hübsch selbstgestaltete Plakate, die uns dem Weg zu Beginn der Tour weißen.

Die ersten 700 Meter sind recht umspektakulär, denn diese führen direkt an der Straße entlang bis endlich ein Schild mit der roten Aufschrift Himakånå erscheint.
Etwas verwundert sind wir schon, denn die rote Markierung heißt ja in Norwegen, der Weg ist eher beschwerlich. Mal sehen was uns erwartet…

Der Aufstieg

In der Tat startet der Weg recht steil und man gerät sehr schnell ins Schwitzen. Der Pfad führt uns durch einen Wald, in dem es herrlich nach Nadelholz duftet. Uns kommen ein paar junge Mädels entgegen, die freundlich grüßen und im Vorbeigehen eine schöne Tour wünschen. Wir passieren einige Tierzäune und bevor der Weg uns schließlich aus dem Wald führt, wird es noch einmal ziemlich steil.

Auf einer Lichtung sehen wir Schafe grasen, die sich durch unsere Anwesenheit nicht stören lassen. Schon hier hat man ein fantastisches Panorama auf den Nedstrandfjorden. Nach einem kurzem Fotostopp geht es weiter einem Hügel hinauf und der Blick auf dem Fjord wird mit jedem Höhenmeter beeindruckender.

An einem Wegweiser gabelt sich dann der Weg einmal zum Stølanuten nach rechts oder links zum Himakånå. Der Pfad ist nun blau markiert (er wird also leichter, die meisten Höhenmeter liegen bereits hinter uns).

Von hier aus sind es vielleicht noch 15 – 20 Minuten und so folgen wir dem Pfad der hier sensationell ausgebaut und auch bei Nässe gut passierbar ist. Nach etwas einer Stunde haben wir es schlußendlich geschafft. Das Ziel ist bereits zu erkennen.

Am Ziel angekommen: Was für eine grandiose Aussicht !!

Vorsichtig tasten wir uns an die Kante und auf einmal fehlen uns die Worte: Diesen Ausblick muss man live erleben! Wie der Himakånå aus der Felswand ragt und man in der Tiefe den Blick über den Lysevannet hat – einfach spektakulär. Man fühlt sich, als wäre man Teil eines großen Gemäldes.

In jedem Fall sollte man jedoch schwindelfrei sein, denn es geht ziemlich steil hinab und es sind keine Absperrungen vorhanden.

Es ist bereits nach 20:00 Uhr und wir sind wieder einmal ganz allein. So kundschaften wir die nähere Umgebung hier oben aus. Wir genießen die Aussicht mit unserem “Matpakke” (Pausenbrot) und warten auf den Sonnenuntergang den uns yr.no versprochen hat.

Schließlich bricht tatsächlich im letzten Augenblick die Wolkendecke auf. Die ganze Szenerie wird von der Sonne wie von einem überdimensionierten Scheinwerfer angestrahlt. Was für ein Licht! So ein gigantischer Sonnenuntergang! Was für ein Glück! Ein Traum… Sofort herrscht bei uns hektische Betriebsamkeit, um auch wirklich alle Perspektiven und Stimmungen einzufangen.

Für uns war die Wanderung eine riesengroße Überraschung. Die Tour zur “kleinen Trollzunge” ist nicht besonders lang oder anstrengend, trotzdem aber sehr abwechslungsreich. Am Ziel angekommen wird man mit einer Aussicht belohnt, die Ihresgleichen sucht.

Wir hoffen, durch unsere Bilder kann man sich etwas in diese magische Kulisse hinein empfinden. Kein Wunder das der Ort auch Nedstrand`s Antwort auf die Trollzunge genannt wird….

Alle Fakten / Details: Wanderung zur “Kleinen Trollzunge”

  • Strecke: ca. 4,2 Kilometer gesamte Wegstrecke
  • Zeit: insgesamt ca. 1 Stunde für den Auf- und 1 Stunde für den Abstieg
  • Beste Zeit für diese Tour: Mai – September
  • Einstufung: norwegische Einstufung “ROT”
  • Parkplatz: am Joker gegenüber der Kirche im Ortsteil Hindaråvåg (Nedstrand) / 100 NOK Parkgebühren
  • Koordinaten des Ausgangspunktes: 59°20’56.76″Nord 5°47’48.33″Ost
  • Wanderung mit Kindern geeignet – aber am Ziel aufgrund der ungesicherten Abgründe aufpassen !!
  • Du findest Ausgangspunkt der Wanderung mit den folgenden Koordinaten: 59.349243, 5.800381
  • Zur Übernachtung haben wir den Campingplatz Haraldshaugen genutzt. Mehr Details und Informationen findest du in unserer Beschreibung.

Eine Übersicht über die verschiedenen Schwierigkeitsgrade von Wanderungen in Norwegen und die Bedeutung im Detail erhaltet ihr in unserem ausführlichen Artikel zum Thema „Wandern in Norwegen“.

Ein Blick auf die kleine Trollzunge und den Fjord im Hintergrund mit der Drohne aufgenommen.

Übersichtskarte zur Wanderung auf den Himakånå

Literaturtipps für deine Reise nach Norwegen

25 Wanderungen in Fjordnorwegen
52 Wanderungen: Der Süden
50 Wanderungen: Norwegens Mitte
63 Touren entlang des Kystriksveien

Equipment für die perfekte Wanderung

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Autor / Autoren:

Conny & Sirko

... schreiben sich hier ihr ewig währendes Fernweh nach dem Norden Europas von der Seele - wenn sie nicht gerade mit ihrem Wohnmobil durch die atemberaubenden Landschaften Nordeuropas reisen, um ihre Erlebnisse und Erfahrungen mit euch in ihrem Nordlandblog zu teilen. Besucht uns gern im Bereich "ÜBER UNS" :)

10 Kommentare

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  • Ich hätte die Kommentare vorher lesen sollen 🙂
    Es ging etwas über eine Stunde lang extrem steiö nach oben über einen Schotterweg und war definitiv anstrengend.

    Ja, hier oben ist es schön, aber nochmal würde ich es nicht machen.

    Dennoch danke für den Tipp 🙂

    • Hei Madita,

      vielen Dank für die Schilderung deiner Erfahrung von dieser Wanderung und deine persönliche Einschätzung der Schwierigkeit dieser Route. Sicherlich hilft das dem ein oder anderen Leser hier im Blog, auch wenn diese Wahrnehmung natürlich immer nur subjektiv sein kann und wird.

      Weiterhin eine tolle Reise und liebe Grüße,

      Conny und Sirko

  • Der Parkplatz kostet derzeit 145 Nok für maximal 6 h. Länger ist möglich für (ich glaube) 220 Nok.
    Den Waldweg gibt es nicht mehr. Erst oben ab der Abzweigung, wo Ihr wohl schon auf dem neuen Schotterweg gegangen seid, gibt es (derzeit) noch parallel einen alten Weg durch den Wald.
    Unten sind die Bäume gerodet worden und es gibt nun einen (meist sehr steilen) geschotterten Weg der von unten über die Kuhweide nach oben führt.

    • Hallo Rolf,
      vielen Dank für dein wertvolles und hilfreiches Feedback zu unserer Wanderempfehlung, die gerade auch für unsere Leser sehr wichtig ist. Offensichtlich hat man sich inzwischen auf einen größeren Andrang einstellen müssen und wir befürchten sogar, dass wir daran nicht ganz unschuldig sind. Aber wie auch immer – wir werden nach der Rückkehr von unserer derzeitigen Reise deine Informationen in einem Update zu unserer Wanderung verarbeiten und den Artikel entsprechend aktualisieren.

      Wir wünschen euch / dir weiterhin eine tolle Tour und schöne Erlebnisse in Norwegen.

      Liebe Grüße aus Finnland nach Norwegen,
      Conny und Sirko

  • Vielen Dank für die tolle Beschreibung. Kann man an dem Joker Supermarkt auch über Nacht stehen? Wir wollen eventuell auch abends hoch und dann ist die Frage was man nach dem Abstieg tut. Wo habt ihr die Nacht verbracht?

    VG Anne

    • Hei Anne,

      vielen Dank für deine Nachricht und das tolle Feedback. Um ehrlich zu sein, sind wir nicht sicher, ob man am Joker (offiziell) übernachten konnte / durfte. Auf der anderen Seite kennen wir die Norweger so, dass es in der Regel kein Problem sein sollte, wenn man zum Beispiel vorab im Supermarkt fragt oder Bescheid sagt und vielleicht aus Anstand noch ein paar Lebensmittel kauft… 😉 Wir selbst sind auch dem Sonnenuntergang mit Stirnlampen zurückgegangen und dann noch zurück zum Campingplatz nach Haugesund gefahren. Das waren etwa 45 Minuten in einer herrlichen Sommernacht im norwegischen Dämmerlicht… Wir wünschen euch in jedem Fall eine tolle Reise und eine schöne Wanderung. Liebe Grüße, Conny und Sirko

    • Hallo ihr lieben,
      Ich kann mich Rolf nur anschließen: Der Weg ist leider überhaupt nicht mehr schön, inzwischen ist bis auf die letzten 200m alles eine steile Schotterpiste, alle Bäume sind gerodet, man läuft in der prallen Sonne.
      Wirklich Schade, denn oben ist es wunderschön 🙁
      Liebe Grüße
      Sabrina

    • Hei Sabrina,

      vielen Dank für deinen netten und wertvollen Kommentar, der uns natürlich hilft, ein entsprechendes Update unseres Beitrages vorzunehmen und die Inhalte dann nach den aktuellen Gegebenheiten anzupassen. Es ist halt auch wirklich schade, dass ein gestiegenes Interesse an dieser eigentlich sehr schönen Wanderung offensichtlich zu diesen Entwicklungen führt. Wir sind in Kürze in der Region und werden mal schauen, ob wir uns vor Ort selbst noch einmal einen Eindruck verschaffen können.

      Weiterhin eine schöne und tolle Reise für euch sowie nochmals herzlichen Dank. Liebe Grüße aus Nordnorwegen,
      Conny und Sirko

    • Hallo Arne und alle anderen potentiellen Wanderer!

      Ja, man kann am Joker-Markt auch übernacht stehen. Dann kostet es 250 NOK (Stand August 2021).

      Wir haben an der Himakana gezeltet. Wir waren die Einzigen und es war nicht ganz einfach, einen geeigneten Platz für ein kleines Zelt zu finden (eben und nicht zu felsig)

      Ganz oben auf dem Gipfel soll man gut zelten können und es gibt einen kleinen Bergsee. Wir sind aber nicht hoch, da das Wetter seeehr windig war.

      Servus
      Gerhard

    • Hallo Gerhard,

      wir danken dir sehr herzlich für deine nette Antwort auf die Frage von Anne und damit auch für die Schilderung eurer Erfahrungen, die sicherlich in gleicher Weise für andere Leser hilfreich sind.

      Liebe Grüße,

      Conny und Sirko