Asbjørn, unser damaliger Vermieter in Norwegen, fragte uns am Ende unseres ersten Aufenthaltes in der Region am Sognefjord mit einer Mischung aus Erstaunen und Enttäuschung: “Was, ihr wart noch nicht auf dem Molden?” Jeden Tag hatte er uns echte Insider-Tipps für die schönsten Touren gegeben, aber seinen “Hausberg” dabei vergessen. Also ging es für uns am letzten Tag unserer Reise auf den Molden, der sich majestätisch 1116 Meter über dem Sognefjord erhebt. Wow! Warum waren wir nicht bereits früher hier oben ?
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Wer einmal auf dem Molden war, wird diesen grandiosen Ausblick niemals mehr vergessen.

Der Aufstieg auf den Molden hat für uns, seitdem wir 2010 das erste Mal diese wahnsinnig schöne Aussicht genießen konnten, schon fast etwas Traditionelles. Jedes Mal, wenn wir wieder in der Region sind, gehört der Aufstieg auf diesen majestätischen Berg zum festen Repertoire. Der Blick auf den türkisfarbenen Lustrafjord (ein Arm des Sognefjords), die Gipfel des Jotunheimen und des Breheimen sowie hinunter nach Urnes und Richtung Solvorn ist einfach unbezahlbar – egal bei welchem Wetter und zu welcher Tageszeit. So sind wir inzwischen auch schon in der Nacht mit Stirnlampen und durch den Schnee im Frühjahr auf den Gipfel gestiegen, um dieses Panorama, die Ruhe und den Frieden dort oben zu erleben. Mit seinen 1116 Metern scheint er zwar nicht sonderlich hoch – ragt aber direkt und sehr imposant mit teilweise steilen Wänden aus dem Fjord heraus.
Die Anfahrt zum Ausgangspunkt der Wanderung:

Entweder aus Richtung Sogndal oder vom Sognefjell über die Straße RV 55. Zwischen den Orten Gaupne und Hafslo gibt es einen Abzweig nach Mollandsmarki (siehe Bild oben). Dort biegt man ein und fährt einen Weg in Richtung Mollandsmarki, bis man nach etwas mehr als 2 Kilometern linker Hand den Parkplatz Krossen sieht.
Hier kann man gut parken und im Bedarfsfall wohl auch mal eine Nacht mit dem Wohnmobil stehen bleiben, was wir inzwischen selbst ausprobiert haben. Man ist natürlich zeitlich flexibler, wenn man seine Unterkunft quasi dabei hat 🙂 und kann den Ausblick vom Gipfel ohne Zeitdruck genießen.

Die Tour auf den Molden beginnt
Die Strecke ist durchweg gut ausgeschildert und daher kaum zu verfehlen.

Vom Parkplatz aus geht es zunächst ein kleines Stück recht steil durch den Wald, bevor der Weg etwas gefälliger und breiter wird. Dann läuft man sogar einen Teil der Strecke über einen Traktor- bzw. Fahrweg, bevor man wieder in den Wald abbiegt.
Ab hier geht es dann durch wechselnde Landschaftsformen und mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden kontinuierlich weiter aufwärts. Inzwischen wissen wir das die Strapazen sich lohnen und so nehmen wir diese gern in Kauf.

Die kleinen Abstecher zu den Aussichtsmöglichkeiten während des Aufstieges sollte man durchaus nutzen, da bereits hier schöne Panoramen für die ersten Anstrengungen entschädigen. Nach ca. 2/3 der Strecke erreicht man die Baumgrenze und kommt an eine alte Alm: Svarthiller. Ein wunderbarer Platz, um zu rasten, den Ausblick Richtung Solvorn / Mollandsmarki zu genießen und die ersten Fotos zu machen. Von hier geht es dann nochmals etwas steiler und oft steinig in Richtung Gipfel, den man dann auf direktem Weg erreicht.


Am Ziel, auf dem Gipfel des Molden
Man erreicht gut den höchsten Punkt, eine Varde (Steinpyramide) mit dem Gipfelbuch, auf 1116 Metern Höhe über dem Meer. Es empfiehlt sich aber dennoch, in jedem Fall das Plateau auf dem Gipfel zu umrunden und die unterschiedlichen Aussichten in alle Himmelsrichtungen zu erkunden.
Inzwischen wurde dort auch eine kleine Schutzhütte errichtet, wo man sich vor Wind und Regen schützen und die Aussicht in Richtung Jotunheimen auch einmal länger nutzen kann.

In jedem Fall wird man für alle Anstrengungen entschädigt und kann eines der schönsten Panoramen in Norwegens erleben. Der Blick auf den Sognefjord ist atemberaubend.
Es empfiehlt sich, den gleichen Weg zurückzugehen, auch wenn es eine alternative Route über / nach Marifjora gibt, die sich aber schlecht bzw. gar nicht als Rundtour einbinden lässt. Wir sind diese Strecke schon gegangen und berichten demnächst über diese (deutlich längere) Route.
Alle Fakten / Details: Wanderung auf den Gipfel des Molden
- Parkplatz: Krossen / Mollandsmarki – Koordinaten: 61°19’59.63″N 7°16’22″O
- Zielpunkt: Gipfel des Molden – Koordinaten: 61°20’41.5″N 7°19’0.28″O
- Höhenunterschied: 600 Meter (Start bei 500 Meter – der Gipfel liegt auf ca. 1100 Meter)
- Länge: ca. 8 Kilometer total
- Dauer: ca. 5 Stunden total / für den Aufstieg werden je nach Kondition etwa 3 Stunden benötigt
- Beste Zeit für diese Wanderung: Mai – Oktober
- Schwierigkeitsgrad: Mittels / Farbe: Blau (Norwegische Einstufung)
- Du findest diesen Ausgangspunkt der Wanderung mit den folgenden Koordinaten: 61.33327, 7.27092
Eine Übersicht über die verschiedenen Schwierigkeitsgrade von Wanderungen in Norwegen und die Bedeutung der Einstufungen im Detail erhaltet ihr in unserem ausführlichen Artikel zum Thema „Wandern in Norwegen“.
Die Landkarte zur Wanderung:
Literaturtipps für deine Reise nach Norwegen
Equipment für die perfekte Wanderung
- Die passende Wanderausrüstung gibt es bei: GLOBETROTTER | BERGZEIT
Hi Conny und Sirko,
vielen Dank für diesen tollen Tourentipp! Wir wollen morgen auf den Molden wandern. Kann man dort denn ein Zelt aufschlagen oder ist der Gipfel dafür eher ungeeignet?
Liebe Grüße Marie
Hi Marie,
da habt ihr euch eine geniale Tour ausgesucht…. !! Ihr könnt in jedem Fall kurz vor dem Gipfel an der Alm Svarthiller zelten. Aber auch der Gipfel ist eher eine kleine Hochebene und gut zum Zelten geeignet. Ihr solltet dort ohnehin an die verschiedenen Aussichtspunkte gehen, um keine Aussicht zu verpassen. God tur 😍👍
Liebe Grüße, Conny und Sirko
Hallo Conny und Sirko!
Eure Beschreibung und die tollen Fotos machen richtig Lust auf die Wanderung. Kann man den Parkplatz auch mit einem größeren Wohnmobil (2,35 m breit, 7,3 m lang) erreichen?
Liebe Grüße, Michael.
Hallo Michael,
vielen lieben Dank für das nette Feedback. Das freut uns natürlich sehr :). Aus unserer Sicht solltest du den Parkplatz, der mittlerweile ausgebaut wurde, mit deinem Wohnmobil erreichen können. Die Schotterstraße ist zwar recht schmal, aber wir haben auf dem Parkplatz schon Wohnmobile deiner Größe gesehen. Problematisch wird es eigentlich nur, wenn plötzlich Gegenverkehr auftaucht.
Habt ihr die Tour für dieses Jahr geplant?
Ganz liebe Grüße, Conny & Sirko
Liebe Conny, lieber Sirko
Uns hat es in diesem Jahr zum ersten Mal – ebenfalls mit einem Kastenwagen – nach Norwegen verschlagen und nach knapp drei Wochen können wir immer noch nicht genug davon bekommen. Euer Blog mit den vielen Tipps auch abseits bekannter Sightseeing-Spots war dabei eine wertvolle Hilfe – herzlichen Dank dafür.
Besonders hervorheben möchten wir dabei unsere heutige Wanderung auf den Molden. Das hat sich wirklich gelohnt.
Danke für diesen tollen Wegbegleiter.
Beste Grüße Elisa & Nils
Hei Elisa,
das ist für uns immer der schönste Lohn für unsere Bemühungen: Wenn wir tatsächlich dazu beitragen können oder konnten, dass unsere Leser, inspiriert und informiert von uns, eine schöne Reise haben. Daher herzlichen Dank für das tolle Feedback und die Bestätigung unserer Einschätzung, was die Tour auf den Molden anbelangt. Sicher ist der Anstieg nicht gerade ein Spaziergang, aber man wird von dieser unglaublichen Aussicht mehr als entschädigt.
Noch einmal herzlichen Dank, weiterhin eine gute Reise für euch und genießt die Zeit in Norwegen.
Liebe Grüße,
Conny und Sirko