Norwegen Ratgeber

Wandern in Norwegen: Regeln & Schwierigskeitsgrade

Titelbild Wanderungen und Outdoor in Norwegen (Beitrag - Ratgeber) Nordlandblog

Friluftsliv – Ein echtes Lebensgefühl in Norwegen

Wanderungen in Norwegen gehören für uns ebenso zu einer Reise durch das faszinierende Königreich im Norden, wie sie für seine Einwohner offensichtlich zum Alltag gehören. Ein Land mit einer so spektakulären Landschaft und einer derart einzigartigen Natur ist ein Paradies für alle Outdoorfreaks, Sportler, Naturfreunde und Aussteiger. Die Norweger selbst sind von Kindesbeinen an und wie kein anderes Volk in Europa so oft es geht auf “tur” – zu Fuß, mit dem Rad, mit dem Kajak und mit dem Boot. Das “friluftsliv” in Norwegen wird bei “oppholdsvær” (offizielle Begrifflichkeit für eine Wetterlage, die einen Aufenthalt im Freien ermöglicht) bis ins hohe Alter zelebriert.

So ist es nicht verwunderlich, wenn man auf der entlegensten Hütte “Normenner” vom Kleinkind bis zum rüstigen Senioren trifft – alle gut gelaunt und tief entspannt, da man ja gerade auf Tour ist. Eine weit verbreitete Redewendung in Norwegen: “Ut på tur, aldri sur” beschreibt es passend: “Draussen auf Tour bist du nie sauer”. Die Anerkennung und Akzeptanz bei den Einheimischen steigt demzufolge auch in dem Maß, in dem man eigene bewältigte Touren und Gipfel aufzählen kann….

Insofern verwundert es auch nicht, dass der norwegische Wanderverein DNT mit über 245.000 Mitgliedern und etwa 490 bewirtschafteten Hütten eine der größten Organisationen Norwegens ist. Das im norwegischen Gesetz verankerte Jedermannsrecht hilft dabei, sich frei und im Einklang mit der Natur zu bewegen. Also Rucksack gepackt und auf geht es: “God tur”

Bild von Sirko auf dem Berg Fanaråken in Norwegen während einer Wanderung in Norwegen.

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Im Fjell – Wanderungen in Norwegen und seinen Gebirgen

Vor dem Aufbruch ins “fjell” (Gebirge auf norwegisch) gilt es auch in Norwegen das ein oder andere zu beachten: Die teilweise schroffe Landschaft und das wechselhafte Wetter erfordern in jedem Fall eine gute Vorbereitung jeder Tour. Hinzukommt, dass in Norwegen stark auf die Verantwortung eines jeden Einzelnen für sich selbst gesetzt wird. Daher ist nicht jede gefährliche Stelle als solche gekennzeichnet und nicht an jedem brisanten Wegstück eine Tafel mit Verhaltensempfehlungen aufgestellt.

Die Natur ist extrem weitläufig und oft noch sehr ursprünglich. Dadurch ist man im Zweifelsfall lange Zeit auf sich gestellt und in Gebieten ohne jeglichen Mobilfunkempfang unterwegs. Wir mussten auch Touren abbrechen, weil plötzlich einsetzender Schneesturm oder Nebel keine Orientierung mehr zuließen. In anderen Fällen waren wir sehr froh, dass wir selbst bei schönem Wetter mit umfangreichen Equipment und vor allen Dingen warmen Sachen im Rucksack gestartet sind.

Es empfiehlt sich daher, die nachfolgenden Verhaltensregeln für die norwegischen Gebirge wirklich zu beachten und die Besonderheiten der skandinavischen Natur zu berücksichtigen.

Bild von einer Seilschaft im Jotunheimen Norwegen auf einer Wanderung in Norwegen.
Typisches Bild einer Seilschaft, um einen Gletscher oder schwierige Bergpassagen in Gemeinschaft zu überqueren

Die Verhaltensregeln für das norwegische Fjell (Gebirge)

“Fjellvettreglene”

Die „Fjellvettreglene“ sind ein Klassiker in den Augen vieler Norweger. Das Rote Kreuz in Norwegen und der norwegische Touristenverein veröffentlichen sie bereits seit Jahrzehnten. Lest hier eine Übersetzung dieses Regelwerks:

1. Mach keine langen Touren ohne vorheriges Training

Du solltest gut trainiert sein, wenn du zu einer langen Tour ins Gebirge aufbrichst. Trainiere vorher mitsamt deinem Rucksack außerhalb der Loipe und führe selbst bei schlechtem Wetter und vereisten Straßen Übungstouren durch. Vielleicht sammelst du ja gerade dort Erfahrungen, die du für Ausflüge im Gebirge brauchen wirst. Die Länge der Tour soll deiner physischen und psychischen Verfassung, deiner Erfahrung und deiner mitgebrachten Ausrüstung angepasst sein.

2. Sag Bescheid, wohin du gehst

Viele Touristenunterkünfte, Hotels und Pensionen verfügen über spezielle Kisten, in die du eine schriftliche Notiz über dein Ausflugsziel legen kannst. Dies ist zur Not hilfreich für Rettungsmannschaften. Das Wichtigste ist aber, die Tour so zu planen, dass du nicht von anderen gerettet werden musst.

3. Nimm das Wetter und die Wettermeldungen ernst

Eine alte Regel besagt, dass man eine schlechte Wettervorhersage immer respektieren, sich auf eine gute Wettervorhersage jedoch nicht unbedingt verlassen sollte. Ungeachtet der Wettervorhersage solltest du stets für jedes nur mögliche Wetter gerüstet sein. Merke dir, dass selbst eine leichte Brise, zusammen mit Schneeregen oder Kälte, zu Erfrierungen führen kann.

Die Wettervorschau gibt keine detaillierten Warnungen zu allen lokalen Wettervariationen im Gebirge. Berücksichtige daher ebenfalls die angrenzenden Gebiete und folge den Entwicklungen des Wetters äußerst genau.

4. Sei selbst bei kurzen Touren gegen Unwetter und Kälte gerüstet

Nimm immer einen Rucksack und die notwendige Ausrüstung mit. Wenn du ein Unwetter heraufziehen siehst, oder es an Kälte zunimmt, solltest du dir zu deinem eigenen Schutz sofort Kleidung überziehen (Mindestens eine weitere bequeme Windjacke, lange windabweisende Hosen, winddichte Fausthandschuhe sowie eine warme Kopfbedeckung.) Es ist wichtig, dass du dies rechtzeitig machst! Steh mit dem Rücken gegen den Wind und hilf auch den Anderen beim Anlegen der Kleidung. Ein Notwindsack* kann eine große Hilfe sein.

5. Höre auf Leute mit Erfahrung

Erfahrene Gebirgsleute können dir oft Auskünfte über lawinengefährdete Stellen geben, über Wind- und Schneeverhältnisse informieren, sowie Vorschläge für Touren machen.

6. Benutze Karte und Kompass

Habe immer eine Karte sowie einen Kompass dabei und lerne beizeiten, sie zu gebrauchen. Wenn du die Wanderkarte studierst und deine Route darin farbig markierst, hast du bereits die Grundlage für eine sichere Durchführung deiner Tour geschaffen. Verfolge die Tour auf der Karte, auch wenn das Wetter gut und die Sicht klar ist, so weißt du zu jeder Zeit, wo du dich gerade befindest.

Lese die Karte im Voraus und merke dir Punkte, die du wiedererkennen könntest. Vertraue deinem Kompass. Gebrauche eine Kartenmappe, die um deinen Hals oder um deine Taille gebunden ist. Eine lose Karte kann leicht vom Wind weggeweht werden. Wähle die Richtung durch Details in der Landschaft, die dich zum Ziel leiten können. Achte aber darauf, dass du die Richtung, die du von einem bekannten Punkt genommen hast, nicht verlierst.

7. Geh nicht alleine

Wenn du alleine unterwegs bist, kann dir niemand spontan helfen oder der Rettungsmannschaft melden, dass du in Schwierigkeiten geraten bist. Das bedeutet nicht, dass du dich ohne weiteres sicher fühlen kannst, wenn du in Begleitung bist. Du solltest große Gruppen vermeiden, vor allem, wenn die Voraussetzungen der Teilnehmer sehr unterschiedlich sind. Eine Gruppe ist nie stärker, als das schwächste Glied.

8. Kehre rechtzeitig um, es ist keine Schande zurückzugehen

Wenn du dir nicht sicher bist, ob du dein Ziel aufgrund von schlechtem Wetter oder der Schneeverhältnisse erreichen wirst, wende und gehe zurück. Versuche nie, dem Wetter zu trotzen, andere könnten ihr Leben aufs Spiel setzen bei dem Versuch, deines zu retten. Wenn du die Tour veränderst, erinnere dich daran, der Hütte Bescheid zu geben, wo man auf dich wartet. Wenn du bei lebhaftem und wechselhaftem Wetter zu einer Tour aufbrichst, bewege dich am Besten gegen den Wind. Auf diese Weise ist der Rückweg leichter.

9. Spare deine Kräfte und grabe dich, wenn notwendig, ein

Starker Wind zehrt sehr an den Kräften. Richte deine Geschwindigkeit nach der des schwächsten Mitglieds der Gruppe und vermeide es, ins Schwitzen zu geraten. Wenn ihr direkt nach einander geht, solltest du dich immer vergewissern, dass die anderen mitkommen. Bei Unwettern ist es schwierig zu hören, dass jemand ruft. Esse und trinke oft. Bei Anstrengungen braucht der Körper viel Flüssigkeit.

Einige Stunden schaffst du leicht in einer Schneehöhle. Warte aber nicht damit, dich in den Schnee einzugraben, bis du erschöpft bist. Versuche stattdessen dich dann einzugraben, wenn du Überschuss an Kräften hast. Ein Biwaksack kann auch ein guter Notschutz sein.

(Quelle: Homepage Deutsche Botschaft Oslo / Norwegisches Rotes Kreuz und DNT Oslo)

Bild von Conny mit Landkarte im Jotunheimen (Norwegen)

Der norwegische Wanderverein DNT

Neben alle praktischen Erwägungen sind wir auch aus Überzeugung Mitglieder im DNT, denn es ist für uns mehr als nur ein Wanderverein. Der DNT steht für ein funktionierendes Gemeinwesen, skandinavische Mentalität und ein besonderes Lebensgefühl.

Jedem, auch allen Ausländern, steht es frei, dort Mitglied zu werden und damit eine Vielzahl an Vorteilen auf ihren Wanderungen in Norwegen zu genießen: Unter anderem spart man in einer Vielzahl von Hütten und Berghotels bei der Übernachtung, wird bei der Vergabe von Schlafplätzen in DNT Hütten bevorzugt und kann gegen Hinterlegung einer Art Kaution einen Schlüssel bekommen, mit dem man unter anderem die “selbstbedienten” Hütten öffnen und nutzen kann.

Die 490 Hütten des DNT werden unterteilt in nicht bediente (eine Art Nothütte), selbstbediente und bediente / bewirtschaftete Hütten, die sich über das ganze Land verteilen. In den selbstbedienten Hütten kann man sich aufwärmen, übernachten, etwas zu essen bereiten und Proviant für den Rucksack auffüllen. Dafür hinterlegt man einen Betrag oder eine Einzugsermächtigung in einer Stahlkassette, bevor man weiterzieht.

Wir fragen uns oft, ob ein vergleichbares System südlich von Norwegen eine Chance hätte….

Einen guten Überblick über die Hütten, die offiziellen und vom DNT markierten Wege als auch diverse Tourenvorschläge bietet die tolle Homepage: ut.no. Mitglied im DNT kann man bei Interesse hingegen direkt über die Homepage des DNT Oslo werden.

På tur – Wanderungen in Norwegen

Wenn es um die Wanderungen in Norwegen geht, hat man die Qual der Wahl: Tagestrip auf einen der Gipfel mit atemberaubendem Panoramablick? Mehrtägige Hüttentour durch das Gebirge? Die Hochebenen oder an der Küste entlang? Rundtour in einer Region, einen der unzähligen Pilgerwege und historischen Königswege entlang?  Zu Fuß, mit dem Rad oder auf dem Wasser….?

Jede Variante hat ihren ganz besonderen Reiz und eine generelle Empfehlung fällt schwer. Wer sich zur Outdoor Championsleague zählt, dem sei die immer noch recht exklusive und extrem reizvolle Tour “Norge på langs” empfohlen: Zu Fuß (oder deutlich einfacher mit dem Rad) Norwegen vom Südkap zum Nordkap durchqueren… Es winkt die Aufnahme in den offiziellen Kreis derer, die es geschafft haben: In dieser Liste möchten wir auch irgendwann stehen.

Generell empfiehlt es sich im August und September auf Tour zu gehen, da zu dieser Zeit kaum noch Schmelzwasser die Tour erschwert. Wenn der Spätsommer seine ersten Färbungen ins Fjell zaubert und die klare Luft spektakuläre Aussichten ermöglicht, ist tatsächlich die beste Zeit für ausgedehnte Touren.

Einen großen Teil unserer Wanderungen, perfekte Touren mit allen Fakten und Details sowie vieles mehr findet ihr in unserer Kategorie “Norwegen Wanderungen”.

Offizielle norwegischen Einstufungen für die Schwierigkeitsgrade der Wanderungen in Norwegen

Zur besseren Einschätzung der Strecke empfiehlt es sich auf die oftmals angegebenen Zeichen zu achten. Aus unserer Erfahrung sind die Norweger aber augenscheinlich routinierter und generell etwas optimistisch: Wir haben auf unseren Touren oft mehr Zeit benötigt und die Einstufung für uns gedanklich als eine Stufe schwieriger vorgenommen. Aber das liegt sicherlich im Auge des Betrachters…..

Hier nun die offiziellen Einstufungen für die Schwierigkeitsgrade der einzelnen Routen und Wege:

Bild mit Wandersymbol zur Einstufung den Schwierigkeitsgrades von Wanderwegen in Norwegen

ENKEL (GRÜN) = Einfache Strecke, passt für Anfänger, ältere Leute und Familien ohne besondere Ausrüstung. Meist feste und gut ausgezeichnete Wege ohne besondere Hindernisse. Oft flaches Terrain im Wald oder an der Küste. Maximale Länge 5 Kilometer und maximaler Höhenunterschied 300 Meter.


MIDDELS (BLAU) = Strecke mit mittlerer Belastung für Personen mit etwas Erfahrung im Gelände und mittelmäßigem Training. Die Wege sind mitunter steinig und nass, Wanderausrüstung ist erforderlich, eventuell steile und hochgelegene Wegstellen. 10 Kilometer beträgt die maximale Länge und es sind Höhenunterschiede von maximal 600 Metern möglich. Es werden aber keine weiteren Hilfsmittel oder spezielle Ausstattung nötig 


Symbol des norwegischen Wanderverein zur Bestimmung des Schwierigkeitsgrades von Wanderwegen. Rot = schwer.

KREVENDE (ROT) = Anspruchsvolle Touren, die Erfahrungen im Gelände, Training und Kenntnisse in der Orientierung (Karte und Kompass) voraussetzen. Ebenso ist eine gute Ausrüstung inkl. Bergstiefel notwendig. Die Wege können teilweise nur mit technischen Hilfsmitteln bewältigt werden. Die Strecken sind bis zu 20 Kilometer lang und überwinden Höhenunterschiede bis 1000 Meter


Symbol Expert DNT Wanderregeln Norwegen

EKSPERT (SCHWARZ) = Wie der Name schon sagt: Übung, Erfahrung und eine perfekte Ausrüstung sind absolute Voraussetzung. Die Wege sind nicht limitiert in Bezug auf die Länge und die zu überwindenden Höhenmeter. Meist steile Gipfeltouren – auch über Gletscher – die oft entsprechende Hilfsmittel und körperliche Kondition, wie auch Schwindelfreiheit voraussetzen

Für weitere detaillierte Sicherheitstipps im norwegischen Gebirge verweisen wir auch gerne auf die Informationsbroschüre, die von Innovation Norway in Zusammenarbeit mit dem norwegischen Wanderverein (DNT) und NHO Reiseliv herausgegeben wurde: Sicherheit im norwegischen Gebirge.

Kann und darf ich mich in Norwegen wirklich einfach überall frei bewegen und einfach so zelten? Dazu haben wir diesen separaten und ausführlichen Beitrag zum Jedermannsrecht (Allemannsretten) in Norwegen veröffentlicht. Dieses Regelwerk gilt übrigens in ähnlicher Form auch für die restlichen Länder in Skandinavien, mit Ausnahme von Dänemark.

Wir wünschen euch jederzeit und immer eine gute Tour! Vielleicht sieht man sich – gern auch auf einer der von uns empfohlenen Wanderungen hier im Blog

Literaturtipps für deine Reise nach Norwegen

50 Outdoor – Highlights Lofoten
Der Norden Norwegens
Lofoten & Versterålen – 60 Touren
63 Touren entlang des Kystriksveien

Equipment für die perfekte Wanderung

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Autor / Autoren:

Conny & Sirko

... schreiben sich hier ihr ewig währendes Fernweh nach dem Norden Europas von der Seele - wenn sie nicht gerade mit ihrem Wohnmobil durch die atemberaubenden Landschaften Nordeuropas reisen, um ihre Erlebnisse und Erfahrungen mit euch in ihrem Nordlandblog zu teilen. Besucht uns gern im Bereich "ÜBER UNS" :)

3 Kommentare

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  • Hallo Conny und Sirko,

    meine Frage : Hättet ihr einige Informationen über Wanderschuhe?
    Ich habe Lowa Trekkingschuhe allerdings AB und habe mir in Norwegen ein Wadenbruch und Sprunggelenkbruch am linken Bein zugezogen 😕😔
    Nun würde ich gerne Bergschuhe kaufen der Klasse BC.
    Das Bild oben von vlt Connys Schuhe hat mein Interesse geweckt. Beim Zoomen entdeckte ich als Schriftzug ein A auf der Zunge. Konnte aber beim recherchieren(Google) nicht fündig werden.
    Ihr habt schon so viele Wanderungen unternommen und bestimmt gute Erfahrungen mit Wander/ Bergschuhe.
    Wir haben schon einige nützliche Tipps von Euch übernommen.
    Ich würde mich über Eure Ergebnisse freuen. L.G Manuela

  • Hi Conny und Sirko,

    Euer Blog ist mega 👌🏼👍🏼😃

    Ich vermute, aufgrund Eurer Erfahrung könnt Ihr mir folgendes eventuell mitteilen: Ab welchem Monat sind populäre Wanderungen südlich von Trondheim wie z.B. Trolltunga oder Preikestolen normalerweise möglich? Geht es im Juni in der Regel (auch wenn das natürlich jedes Jahr witterungsbedingt anders sein kann und von der Höhe abhängt)? Und weniger begangene, anspruchsvollere Wege wie Kattanakken und Rimstigen?

    Ich wünsche Euch ein gutes, gesundes Jahr 2021 mit hoffentlich wieder positiv-spannenden Reiseerfahrungen,
    Gerhard

    • Hallo Gerhard,

      zunächst möchten wir uns bei dir sehr herzlich für deine netten Zeilen sowie das positive Feedback zu unserem Blog bedanken. Sehr gern möchten wir unsere Erfahrungen zu den genannten Punkten mit dir teilen, auch wenn es dabei tatsächlich viele Unwägbarkeiten gibt und immer geben wird. Grundsätzlich ist es so, dass du, analog zum Klima, ein deutliches West – Ost Gefälle hast. Durch den Golfstrom ist es im Bereich der Küste, dort, wo sich die Fjorde öffnen (zum Beispiel Bremanger), deutlich milder und somit auch längere Zeit schneefrei. Du kannst dort mit hoher Wahrscheinlichkeit ab Ende Mai entsprechende Gipfeltouren laufen.
      Am Ende der Fjorde und in den Seitentälern ist es dagegen schon rauer und wir haben in Jahren mit spätem Schnee (noch im Mai) dort im Frühsommer keine Chance gehabt, Touren über 600 Meter Höhe mit vertretbaren Risiko zu realisieren. Daher gibt es keine Beschreibung der Kattanaken Wanderung in unserem Blog, da wir diese abbrechen mussten. Dabei macht es keinen Unterschied, ob es sich um populäre oder weniger populäre Touren handelt. Das ist auch den Norwegern egal, wenn es zum Beispiel darum geht, eventuelle Brücken wieder über die Flüsse zu legen oder ähnliche Vorkehrungen für die Sommersaison zu treffen. Vielmehr ist es wirklich nur eine Frage, wann und wo gab es die letzten massiven Schneefälle bzw. in welcher Region die Tour geplant ist.
      Unser Tipp: Verfolge den Wetterbericht auf yr.no und dort auch die Webcams in den jeweiligen Regionen, um eventuelle Touren zu planen bzw. die Verhältnisse bereits einige Wochen vorab abschätzen zu können. Generell bevorzugen wir den Spätsommer und Herbst für unsere längeren Wanderungen.

      Wir hoffen, dass wir dir mit dieser Aussage etwas weiterhelfen können / konnten. Ebenso wünschen wir dir für das Jahr 2021 viel Gesundheit, mehr Reisemöglichkeiten, tolle Erlebnisse in der Natur und überhaupt alles Gute.

      Liebe Grüße,
      Conny und Sirko