Der Nepsteinen ist ein schwindelerregender Felsvorsprung in der Gemeinde Hemnes, in der malerischen Region Helgeland und könnte tatsächlich deren Antwort auf die berühmte Trolltunga in Fjordnorwegen sein. In jedem Fall hält die kleine Schwester der Trollzunge offenbar den Rekord mit den meisten geographischen Namen: Nepsteinen, Nebbsteinen, Næpsteinen, Nipa oder Næpa wird dieser Ort von den Einheimischen genannt.
Doch unabhängig davon klingt die Wanderung vielversprechend und die Felszunge verspricht einen monumentalen Ausblick, sodass wir entsprechend angefixt sind….

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Ausgangspunkt der Wanderung zum Nepsteinen
- Aus südlicher Richtung kommend durchquert man Sandnessjøen und folgt weiter dem Kystriksveien Fv17 an der Helgelandskysten, bis man kurz vor dem Fähranleger Levang den Abzweig auf die Straße 808 nach Bardal erreicht.
- Aus nördlicher Richtung kommend setzt man mit der Fähre von Nesna nach Levang über, folgt noch ein kleines Stück dem Kystriksveien Fv17, um dann auf die Straße 808 in Richtung Bardal abzubiegen.
In Bardal angekommen, fährt man weiter bis zur alten Kirche des Dorfes. Hier befindet sich ein kleiner Parkplatz neben einem Gedenkstein – ein möglicher Ausgangspunkt für diese Wanderung. Sollten die Plätze belegt sein, gibt es weitere Parkmöglichkeiten am Ende der Straße – etwa 500 Meter weiter.

Wanderweg zum Nepsteinen
Die Kirche, neben der wir parken, stammt aus dem Jahre 1887 und ist unglaublich gut erhalten. Der weiße Holzbau strahlt förmlich in der Sonne an diesem herrlichen Spätsommertag.
Schnell noch Proviant in die Rucksäcke gepackt, Wanderschuhe angezogen und so brechen wir am späten Vormittag zum Nepsteinen auf. Zunächst folgen wir etwa 500 Meter der Straße, entdecken den zweiten Parkplatz und einen Wegweiser zum Gipfel des Brensla, der in Richtung eines Schotterweges zeigt. Diesem Weg folgen wir und passieren zunächst die letzten Häuser des Dorfes Bardal.


Anschließend beginnt der eigentliche Wanderweg und führt als schmaler Pfad durch ein kleines Waldstück. Dort erreichen wir nach kurzer Zeit eine Weggabelung und folgen weiterhin der Ausschilderung zum Brensla.


Der Brensla – ein Meilenstein auf der Wegstrecke
Nach dem Waldstück liegt der erste sanfte Anstieg vor uns und mit jedem Höhenmeter öffnet sich der Blick über den Ranfjorden. Als wir den “Gipfel” des Brensla erreichen, entfährt uns ein begeistertes “Wow”. Was für eine großartige Rundumsicht! Wir blicken zurück und entdecken sogar den Veten im Westen von Bardal.


Die ersten zwei Kilometer sind also geschafft. Bei perfektem Wanderwetter – es ist windstill und wir werden bereits von der Sonne gewärmt – setzen wir unsere Wanderung fort, denn es liegt noch eine längere Wegstrecke bis zum Nepsteinen vor uns.

Wir folgen fortan dem unregelmäßig rot markierten Pfad, der uns über eine Hochebene im leichten Gelände führt. Es geht immer wieder auf und ab, für uns ein perfekter “Trimmpfad” (Trainingspfad) wie die Norweger sagen, mit fortwährend toller Aussicht. Nun passieren wir einige kleinere Seen und wandern an einem Hochmoor entlang.
Zum Glück haben wir unsere Wanderstiefel an, sonst wären unsere Füße bestimmt schon nass. Hat man diesen wasserreichen Teil hinter sich gebracht, ist es gar nicht mehr so weit.


Erneut folgt ein kleiner Anstieg durch ein Waldgebiet. Hier wird bzw. war die Wegmarkierung leider etwas verwirrend. Scheinbar wurde eine neue Route angelegt, aber die Markierung des alten Weges nicht entfernt. Dann entdecken wir einen neu aufgestellten Wegweiser und sind froh, scheinbar auf dem richtigen Trail unterwegs zu sein. Erneut geht es leicht bergauf, bis wir endlich eine markante Steinpyramide erkennen.


Geschafft! Rund 6,5 Kilometer liegen nun hinter uns und um es vorwegzunehmen, alleine diese Wegstrecke oberhalb des Fjordes mit den herrlichen Ausblicken ist in jedem Fall eine klare Empfehlung.
Am Ziel der Wanderung
Unterhalb der Steinpyramide soll es zur markanten Felszunge über dem Fjord gehen. Ein schmaler Trampelpfad führt uns in die Tiefe. Dann sehen wir sie auch schon vor uns und sind begeistert. Naja, Conny ist begeistert und eilt bereits zum Felsvorsprung, der tatsächlich wie eine steinerne Trollzunge über den türkisfarbenen Fjord ragt. Obwohl wir hungrig und durstig sind, steht zunächst eine ausgiebige Fotosession an.

Die anschließende Pause haben wir uns redlich verdient. Während wir uns unser “Matpakke” (Pausenbrot) schmecken lassen, schauen wir auf den ruhig liegenden Ranfjorden, der in der Sonne leuchtet und auf dem sich einige Fischerboote beinahe geräuschlos bewegen.
Nach unserer kleinen Auszeit machen wir uns erneut auf den Weg. Doch statt den Rückweg anzutreten, gehen wir noch bis zur Pyramide vom Risfjellet. Von dort aus erstreckt sich ein traumhaftes Panorama, und wir können in der Ferne sogar Mo i Rana erahnen.

Inzwischen ist es bereits Nachmittag und das Sonnenlicht wird wärmer. Nun heißt es aber flinke Füße, um noch im Restaurant Wangbrygga die Zimtschnecken testen zu können – die verdammt lecker schmecken sollen. Auch das haben wir uns heute irgendwie verdient….




Fazit zu dieser Wanderung in Norwegen
Die Frage, ob diese fast bizarre Felszunge Helgelands Antwort auf die Trolltunga sein kann, können wir definitiv bejahen. Obwohl die Felsformation nicht besonders groß ist, ragt sie dennoch auf schwindelerregende Weise in einer Höhe von 400 Metern über den Ranfjorden hinaus. Wenn man sich hinauf getraut, sind weiche Knie und ein Kribbeln im Bauch garantiert. Vom Felsen aus genießt man einen großartigen Blick auf den Ranfjorden und die malerische Landschaft an der Helgelandskysten. Zudem ist die Wanderung wesentlich kürzer als die Tour zur “richtigen” Trollzunge und gut an einem Tag zu bewältigen als auch für Familien geeignet.
Für uns gehört die Tour zum Nepsteinen zu den schönsten Wanderungen an der Helgelandskysten. Prädikat: Absolute Empfehlung.
Karte, Fakten und GPX Daten der Wanderung zum Nepsteinen
- Hier findest du eine Übersicht zu den Einstufungen und Kriterien der Schwierigkeitsgrade in Norwegen.
- Übernachtung / Stellplatz: Übernachtung auf dem Campingplatz Bardal Camping. Alternativ mit dem Wohnmobil am alten Fähranleger direkt am Fjord freistehen.
- Empfohlene Ausstattung und Ausrüstung: Proviant für ein Picknick und je nach Jahreszeit zusätzliche warme Kleidung sowie einen Windschutz.
- Nach der Schneeschmelze oder längeren Niederschlägen kann der Weg auf der Hochebene sehr morastig sein.
- Sonstige Hinweise: Keine Trinkwasseraufnahme unterwegs möglich

Danke Euch Beiden! Ich warte schon immer sehnsüchtig auf Eure Mails, aber auch Eure Posts auf FB sind phantastisch! Leider erzeugen sie in mir so ein Gefühl der Schwermütigkeit und Sehnsucht…
(für das Ihr nun aber wirklich nichts könnt ;-)) Irgendwann wird’s schon wieder klappen, mit dem hohen Norden!
Ganz liebe Grüße aus Südtirol
Lieber Didi,
wir danken dir sehr herzlich für dein wunderbares und motivierendes Feedback. Das inspiriert uns gleich dazu, die nächsten Beiträge zu verfassen bzw. zu veröffentlichen 🙂
Liebe Grüße, Conny & Sirko