Schottland Routen

Roadtrip mit dem Kastenwagen im Norden von Schottland – von Inverness bis Ullapool (Teil 3/5)

Titelbild Schottland Norden Inverness Ullapool Kastenwagen-Roadtrip

Transparenz-Hinweis: Dieser Beitrag enthält gegebenenfalls mit einem (*) markierte Werbe- / Provisionslinks. Mehr dazu im Impressum.

Tarbat Ness Lighthouse bei Portmahomack an der Ostküste von Schottland

Noch ganz beeindruckt von den Delfin-Beobachtungen suchen wir uns mit der einbrechenden Dunkelheit einen Stellplatz in der Nähe des Dorfes Cromarty, an der Spitze der Halbinsel Black Isle, im Osten von Schottland.

Klicke hier für alle weiteren Informationen / Fakten / Bilder / Koordinaten von diesem Stellplatz / Campingplatz

Am nächsten Morgen fahren wir zurück zur Straße A9, um dieser weiter in nördlicher Richtung zu folgen. Nach einer kurzen Wegstrecke biegen wir aber bereits wieder zur Küste ab: Portmahomack heißt unser Ziel. Das kleine Fischerdorf in der Provinz Easter Ross liegt auf der Halbinsel Tarbat und ist bekannt für die schöne Küste sowie den Leuchtturm Tarbat Ness.

Schottland Küste im Norden
Blick auf das Fischerdorf Portmahomack

Nach einer kurzen Fotopause und einem kleinen Bummel durch das Dorf geht es auch direkt weiter zum Leuchtturm. Dieser liegt ein Stück entfernt am östlichsten Punkt der Halbinsel. Wir finden dort auf Anhieb einen Parkplatz und sind sofort begeistert von der Landschaft. Die zerklüfteten Klippen und die kleinen Buchten laden zum Klettern und Wandern ein. Dazu haben wir perfektes Wetter und sind fernab der großen Touristenströme fast alleine unterwegs. Ein Traum… Wir packen ein Picknick und die Fotoausrüstung zusammen und machen uns auf den Weg, um die Umgebung zu erkunden.

Küste von Schottland
Die Küste an der Spitze der Halbinsel Tarbat lädt zum Entdecken ein

Nachdem wir die Fischer auf dem Meer beobachtet haben, um den Leuchtturm gelaufen sind und in der Sonne gedöst haben, ist es bereits Nachmittag. Wir entscheiden uns daher kurzfristig auch gleich über Nacht hier zu bleiben, zumal man auf dem Parkplatz mit dem Wohnmobil stehen darf.

Klicke hier für alle weiteren Informationen / Fakten / Bilder / Koordinaten von diesem Stellplatz / Campingplatz

Das ist die perfekte Gelegenheit, den wirklich besonders schönen Leuchtturm am späten Abend zu fotografieren. Nach dem Abendessen brechen wir daher noch einmal mit Stativ und Stirnlampen zu einer nächtlichen Fotosession auf. Auf diese Weise geht ein entspannter und erholsamer Tag zu Ende…

Der Leuchtturm Tarbat Ness Lighthouse nach Einbruch der Dunkelheit

Bevor wir am nächsten Morgen aufbrechen, schauen wir uns erst einmal die möglichen Hotspots, Attraktionen und Sehenswürdigkeiten auf dem vor uns liegenden Abschnitt an. Hier, im Nordosten Schottlands, wird die Landschaft jetzt weitläufiger und ursprünglicher. Die Region ist auch weniger besiedelt und bei Touristen augenscheinlich nicht ganz so populär. Dennoch finden wir schnell einige Highlights auf den Landkarten und im Internet, bevor wir motiviert aufbrechen.

Destillerie Morangie

Unser erstes Ziel – die Glenmorangie Distillery. Diese liegt quasi am Weg und so bietet sich ein kurzer Aufenthalt an. Die Destillerie versprüht einen historischen Charme und ist sehr gepflegt. Wir bummeln durch die weitläufige Anlage, die sich bis zu einem angrenzenden Naturschutzgebiet erstreckt und schauen uns in Ruhe um.

Leider gibt es im Shop keine wirkliche Rarität zu erwerben. Okay – so kann man auch sparen… Also fahren wir, “nur” um einige Eindrücke reicher, weiter in Richtung Norden, zum:

Das imposante Schloss Dunrobin Castle

Dunrobin Castle an der Küste Schottlands

Nach einer reichlichen halben Stunde sind wir auf dem erstaunlich gut gefüllten Parkplatz vor dem Schloss. Zumindest Dunrobin Castle scheint über die Region hinaus bekannt und für Touristen ein populäres Ziel zu sein. Als wir das Schloss vor uns sehen, wird uns auch schnell klar, warum das so ist: Der Stammsitz der Dukes of Sutherland präsentiert sich fast wie ein französisches Schloss oder ein Märchenschloss, umgeben von wundervollen Gartenanlagen – Prunk in einem Maße, wie man es hier im Norden Schottlands nicht erwartet. Man kann sich auf Führungen einige der 189 (!!) Zimmer anschauen und zweimal am Tag (11.30 Uhr und 14.00 Uhr) in der Falknerei eine Raubvogel-Show besuchen.

Das Märchenschloss des Clans of Sutherland

Da die nächste Führung erst einige Zeit später beginnt und durch die Vogelshow recht viel los ist, besichtigen wir die Schlossanlagen nur von außen. Es ist ein angenehmer Spaziergang um das Anwesen. Anschließend essen wir noch eine Kleinigkeit in unserem Kastenwagen – und schon geht es weiter. Vor uns liegen etwa 45 Meilen (etwa 73 Kilometer) auf der A9. Immer die Küste entlang und immer in Richtung Norden… Das nächste Ziel ist eher ein Insider-Tipp und auf unserer Karte noch nicht einmal eingezeichnet: Whaligoe Steps.

Auf der A9 immer weiter in Richtung Norden

Bucht von Whaligoe mit den Höhlen und dem alten Hafen

Wie ist das mit Insider-Tipps…? Man findet sie kaum und so fahren wir dreimal daran vorbei, bevor wir die kleine Abfahrt im Dorf Whaligoe überhaupt wahrnehmen. Nur etwa 200 Meter von der Straße entfernt finden wir dann einen kleinen Parkplatz. Perfekt. Ein kleines Café lädt hier sogar die Besucher ein.

Aber wir wollen zur eigentlichen Sehenswürdigkeit: Über sehr viele Stufen führt hier ein Weg vom Cliff hinunter in eine malerische Bucht. Diese diente früher sogar mal als Hafen und einige Teile zeugen noch davon. Interessanter sind aber die Höhlen, die das Meer ausgespült hat. Um uns herum geben hunderte Seevögel ein unnachahmliches Konzert. Wir sind sehr beeindruckt von dieser Umgebung und klettern (mal wieder) endlos auf den Felsen herum.

Ostküste von Schottland
Steil aufragenden Felswände schützen den alten Hafen

Der Rückweg – bergauf über die vielen Stufen – ist vergleichbar mit einer guten Fitnesseinheit. Nach einer Tasse Kaffee geben wir das nächste Ziel in unsere Camper-Navigation Garmin 770 LMT-D ein: Castle Sinclair – die beeindruckende Burgruine an der Steilküste bei Wick. Eine halbe Stunde später sind auf dem ausgewiesenen Parkplatz. Hier fällt uns ebenfalls sehr wohltuend auf, dass trotz der Hauptsaison nur wenige andere Touristen unterwegs sind.

Nach einem kurzen Fußweg von etwa 10 Minuten kommt man an die imposante steile Küste und zu den Resten von Sinclair Castle. Wir sind sofort begeistert. Die Burgruine direkt am Meer gehört für uns mit zu den Schönsten ihrer Art. Der Abstecher hat sich also tatsächlich gelohnt.

Minigalerie “Sinclair Castle”

Genau genommen handelt es sich um die Teile zweier alter Burgen: Girnigoe and Sinclair Castle. Der erste Teil, Girnigoe wurde bereist im 15. Jahrhundert errichtet. 1690 wurde die gesamte Anlage in einer Schlacht zerstört und steht seitdem so auf diesem Felsen am Meer. Ein Geheimgang führt als Fluchtmöglichkeit durch den Felsen bis auf Meereshöhe. Unsere Fantasie geht mit uns durch, und wir stellen uns vor, wie hier diverse populäre Personen der schottischen Geschichte gekämpft haben…

Etwas später, wieder in der Realität, brechen wir erneut auf. Die letzte Etappe des Tages liegt vor uns: Auf der A 99 geht es zum Kap Duncansby Head mit seinem 1924 errichteten Leuchtturm. Dort, an der Nordost-Spitze von Schottland, findet am ebenfalls atemberaubende Felsformationen – die sogenannten Duncansby Stacks.

Die Duncansby Stacks an der Nordost-Spitze

Wir parken am Leuchtturm, wo wir auch die Nacht verbringen wollen. Offensichtlich sind wir nicht die Einzigen mit dieser Idee und so ist der Parkplatz am Abend bereits gut gefüllt. Dennoch finden wir einen freien Platz mit einer tollen Aussicht bis hinaus zu den Orkneyinseln, die hier vor der Küste liegen.

Klicke hier für alle weiteren Informationen / Fakten / Bilder / Koordinaten von diesem Stellplatz / Campingplatz

Wir laufen im Abendlicht der tief stehenden Sonne noch ein Stück oberhalb der Steilküste entlang und können uns kaum sattsehen. Ein wundervoller Abend in dieser Umgebung.

Die Steilküste lädt zu endlosen Wanderungen ein
Leuchtturm an Schottlands Nordost-Kap Duncansby Head

John o’ Groats – das nördlichste Dorf von Großbritannien

Am nächsten Morgen geht es nach dem Frühstück gleich in das urige Städtchen John o’ Groats. Der Ort wird meist als der nördlichste Punkt des britischen Festlandes bezeichnet, was aber nicht ganz richtig ist. Das eigentliche Nordkap ist der Leuchtturm Dunnet Head. Allerdings hat sich John o’ Groats den Ruf als nördlichste Ortschaft, verbunden mit allerlei Superlativen, aufgebaut. So gibt es hier das nördlichste Haus, den nördlichsten Pub und so weiter… In jedem Fall macht es Spaß, bei einem Kaffee dem Treiben im Hafen zuzuschauen. Die Fischer gehen wie eh und je ihrem Tageswerk nach, die Fähre auf die Orkneyinseln bestimmt den Takt im Ort und irgendwie scheint die Welt (noch) in Ordnung zu sein.

Das “letzte Haus” auf dem britischen Festland

Wir kaufen bei einem alten Mann in seinem Krämerladen selbstgemachte Worcester-Beeren Marmelade und frische Eier. Bereits nach kurzer Zeit in Schottland haben wir uns in die Qualität der frischen und leckeren Eier verleibt, die man hier sehr oft direkt vor den Häusern der Einheimischen kaufen kann. Dermaßen gut ausgerüstet wollen wir jetzt aber zum “echten Nordkap”. Der Leuchtturm dort, Dunnet Head Lighthouse, liegt in der Grafschaft Caithness und wurde 1831 von Robert Stevenson erbaut. Er war der Onkel vom weltberühmten Schriftsteller Robert Louis Stevenson (Roman “Die Schatzinsel”).

Dunnet Head Lighthouse – das schottische Nordkap

Man kann hier im Frühsommer in den Klippen Papageitaucher beobachten und an vielen Tagen gemeinsam mit Rangern des Naturschutzbundes die Tierwelt an der Küste beobachten. Im August ist aber für die meisten Seevögel die Brutzeit ohnehin vorbei und so schauen wir uns nur kurz um, bevor es weitergeht.

Sandstrand bei Dunnet

Ein Stück weiter lädt ein weiterer fantastischer Sandstrand zu einer kurzen Pause ein. Nach einem kurzen Spaziergang in der frischen Meeresluft geht es für uns schon weiter. Wir legen jetzt einige Kilometer am Stück zurück, zumal es auf dem nächsten Küstenabschnitt kaum etwas zu entdecken gibt. Das dort betriebene Atomkraftwerk erhöht den Reiz auch nicht gerade und so fahren wir durch bis Totegan. Auch dort erwartet uns ein weiterer Leuchtturm – wie es sich auf einem Roadtrip an der Küste gehört…

Inzwischen hat sich das Wetter verschlechtert und vom Meer peitscht ein aufkommender Sturm immer wieder Regen auf das Festland. Als wir auf der Halbinsel Totegan ankommen, ist der kleine Parkplatz trotz des Mistwetters gut gefüllt. Etwa 100 Meter davor gibt es allerdings noch ein paar alternative Parkmöglichkeiten. Wir stellen uns dorthin und beschließen im gleichem Atemzug, hier auch über Nacht zu bleiben.

Klicke hier für alle weiteren Informationen / Fakten / Bilder / Koordinaten von diesem Stellplatz / Campingplatz

Wir haben die letzten Tage einige Kilometer zurückgelegt und freuen uns daher über den “freien Nachmittag”. Nach einer kurzen Tour zum Leuchtturm Strathy Point Lighthouse kochen wir uns noch leckere Nudeln mit Lachs und lassen den Abend entspannt ausklingen.

Der Leuchtturm Strathy Point auf den Klippen

Am nächsten Morgen hat der Regen aufgehört und wir brechen guter Dinge auf, lassen uns treiben und wissen eigentlich nur, dass wir am Abend in Durness sein wollen.

Die Nordküste entlang bis nach Durness

Schottland-Idylle pur am Ortseingang von Bettyhill

Nur eine halbe Stunde später sind wir in Bettyhill. Ein wunderbares Dörfchen – angefangen beim Namen und fortgesetzt bei den atemberaubenden Stränden. Dazu entdecken wir einen Tante Emma Laden, der einfach unglaublich ist. Die ganze Familie scheint in dem Laden zu arbeiten, von der Oma bis zum Enkelkind. Das Sortiment reicht von Werkzeug bis hin zu Brot – halt alles, was man wirklich zum Leben braucht 🙂 Wir fühlen uns wie in einer Zeitmaschine, kaufen aber gleich ein paar Lebensmittel und fahren weiter an die berühmten Strände am Ortsausgang.

Die Dünen- und Strandlandschaft bei Bettyhill

Wir sind wieder einmal fasziniert von der Weitläufigkeit und Einzigartigkeit dieser Landschaft. Nach einer kurzen Fotosession an der Küste sitzen wir bereits wieder in unserem Kastenwagen. Wenn es heute weiterhin soooooo viele Fotopausen gibt, kommen wir wohl nie an… Nur ein kurzes Stück weiter, ist es auch schon wieder soweit. An der malerischen Küste vor Coldbackie “müssen” wir ebenfalls für einige Bilder anhalten. Es gibt immer wieder Parkmöglichkeiten, um den Blick über die Küstenlandschaft mit ihren schroffen Felsen, weißen Stränden und saftig grünen Wiesen zu bestaunen. Wunderschön!

Die Nordküste Schottlands bei Coldbackie

Nach nicht einmal zwei Meilen der nächste Aufenthalt: In Tongue House lädt ein Teahouse auf einen Imbiss ein. Wir gönnen uns die kleine Pause und stöbern noch etwas in dem liebevoll gestalteten Souvenir-Shop, der hier gleich mit integriert wurde.

Frisch gestärkt geht es weiter und wir biegen in Tongue auf die A 838 ab, um weiter der Küstenstraße im Norden zu folgen. Auf der gleich folgenden Brücke “Kyle of Tongue Bridge” gibt es einen weiteren Parkplatz an einem schönen Aussichtspunkt. Dieses Mal halten wir aber nicht, fahren direkt über die bekannten Brücke und den Damm, um gleich danach rechts abzubiegen. Das Dorf Talmine ist das Ziel unseres kleinen Abstechers. Hier soll es einige schöne Motive, einen Strand und einen tollen Blick über die Bucht vor Tongue geben.

Schiffswrack in einer Bucht bei Talmine

Nur eine knappe halbe Stunde später, nach dem kurzen Aufenthalt in Talmine, halten wir auf einem Parkplatz am Loch Eriboll. Hier bietet sich einmal mehr ein atemberaubender Ausblick über die Landschaft und das oft fotografierte Motiv mit der kleinen Halbinsel Ard Neakie. Dort steht seit 1831 ein altes Fährhaus. Die Fähre führte im 18. Jahrhundert von hier aus über den Fjord, wird aber seit mehr als hundert Jahren nicht mehr genutzt. Jeder Stein atmet hier, wie so oft in Schottland, Geschichte. Wir stromern etwas auf der kleinen Halbinsel umher und verabschieden uns mit dem obligatorischen Bild von diesem schönen Ort.

Die Halbinsel Ard Neackie im Loch Eriboll

Kurz vor Durness

Bis Durness sind es von hier aus noch etwa 40 Minuten zu fahren. Allerdings kommt man auf der notwendigen Fahrt um den tief eingeschnittenen Fort Loch Eriboll nur langsam voran. Obwohl hier auf der A 838 in der Saison doch einige Touristen unterwegs sind, fährt man fast komplett auf einer “Single Track Road”.

Single Track Road in Schottland

Diese offiziellen einspurigen Straßen sind in Schottland recht verbreitet und im Normalfall gut zu fahren. Allerdings stellen wir immer wieder fest, dass es, gerade unter den Touristen aus vielen verschiedenen Ländern, immer wieder zu Missverständnissen kommt. Offensichtlich sind nicht Allen die Regeln für das Fahren auf den Single Tracks Road geläufig. (Mehr dazu findest du in Kürze in diesem Artikel von uns).

Am frühen Nachmittag kommen wir jedenfalls in Leirinmore an und suchen uns einen Parkplatz. Das gestaltet sich in dem kleinen Dorf etwas schwieriger als erwartet, da die Attraktion des Ortes, die Höhlen “Smoo Cave”, offensichtlich gut besucht sind. Etwas unterhalb vom Ausgangspunkt der Wanderung finden wir weitere Parkplätze. Auf geht es zu den Grotten…

Wie so oft in Schottland kann man sich frei bewegen und die faszinierende Felslandschaft frei erkunden. Erst wenn man eine der Führungen tief in das Höhlensystem inklusive einer Bootsfahrt mitmachen möchte, wird eine Eintrittsgebühr fällig.

Smoo Cave – faszinierende Felsen- und Höhlenlandschaft

Wir schauen uns lediglich im frei zugänglichen Bereich der Grotten und anschließend in der Umgebung um. Die ganze Bucht davor bietet sich für einige kleine Wanderungen, auch auf den Klippen, an. Das Meer hat hier ganze Arbeit geleistet und eine wirklich bizarre Landschaft mit einzigartigen Felsformationen geschaffen. Die ausgespülten Grotten sind dabei nur ein kleiner Teil dieser Szenerie.

Die tief eingeschnittene Bucht bei den Grotten Smoo Cave

Zurück von unserer kleinen Wanderung, fahren wir direkt nach Durness, um dort im kleinen lokalen Supermarkt noch einige Lebensmittel zu kaufen. Dann wird es auch bereits Zeit, nach einem Tag mit vielen Eindrücken und kurzen Aufenthalten, den Stellplatz für die nächste Nacht zu suchen.

Fast neben der A 838, aber dennoch toll gelegen, finden wir kurz vor Keoldale einen schönen Rastplatz. Mit Blick auf den Fjord “Kyle of Durness” bleiben wir dort über Nacht.

Klicke hier für alle weiteren Informationen / Fakten / Bilder / Koordinaten von diesem Stellplatz / Campingplatz
Dramatische Wolken über dem Fjord Kyle of Durness

Der nächste Morgen bietet eine dramatische Wetterkulisse mit tiefhängenden Wolken über dem Fjord. Perfekt für unsere heutige Tour, auf der wir nunmehr in südlicher Richtung an der Westküste entlang fahren werden. Mit Durness haben wir den nordwestlichsten Punkt unseres Roadtrips bereits passiert. Ab jetzt steht der Kompass also wieder auf Süden…

Zunächst führt die A 838 durch eine faszinierende und zunehmend schroffere Gebirgslandschaft. Fasziniert folgen wir der Strecke und genießen die spürbare Freiheit, die Umgebung und unsere Reise. Im Autoradio läuft unsere Playlist mit den Hits der schottischen Folkrock-Band Runrig hoch und runter. In Rhiconich biegen wir auf die Straße B 801 ab. Die schönen Strände bei Shegra sind unser Ziel an diesem Vormittag.

Postkartenidylle auf dem Weg nach Shegra

Am Parkplatz, von dem aus die Wanderungen zum sehr populären Strand Sandwood Beach beginnen, füllen wir unser Trinkwasser auf. Eigentlich wollten wir ursprünglich auch dorthin laufen. Da das Wetter nicht sehr einladend ist, entscheiden wir uns für eine kürzere Strecke in eine der Buchten direkt unterhalb von Shegra. Diese sind besser zu erreichen und nicht weniger schön.

Wir stellen inzwischen für uns fest, dass die Westküste tatsächlich etwas schroffer und in ihrer Art eindrucksvoller ist. Allerdings teilt man sich diese Impressionen hier auch mit deutlich mehr anderen Besuchern und muss auch öfter mit unbeständigen Wetter rechnen.

Immer weiter in Richtung Ullapool

Westküsten-Landschaft in Schottland

Der A 838 weiter folgend führt uns diese Strecke anschließend weiterhin durch eine unbeschreiblich schöne Landschaft. Die Berge werden immer höher und bilden damit eine zunehmend schönere Kulisse zu dem karibikblauen Meer und den tief eingeschnittenen Tälern. Dermaßen beeindruckt entschließen wir uns, kurz hinter dem See Loch Glean Dubh abermals von der Hauptstraße abzubiegen. Wir wollen bewusst diesen Umweg über die B 869 am Meer entlang fahren, um noch mehr von dieser tollen Landschaft erleben zu können.

Im Nachhinein war das keine gute Idee. Das Wetter war miserabel, die Straße tatsächlich gewöhnungsbedürftig und wir konnten im Sturm kaum aussteigen. Ein sinnloser Umweg, der wirklich nicht gut zu fahren war. Wir halten noch einmal kurz an den Ruinen von Ardvreck Castle, an denen wir – zurück auf der Hauptstraße A 837 nach Ullapool – direkt vorbeikommen.

Die Ruinen von Ardvreck Castle

Nach weiteren 40 Minuten Fahrzeit sind wir bereits in Ardmair. Dieses kleine Dörfchen liegt in einer wunderschönen Bucht und strahlt mit den vielen kleinen weißen Häusern seinen ganz eigenen, besonderen Charme aus. Wir stellen fest, dass ich die Architektur als auch die Erscheinung der ganzen Ansiedlungen hier an der Westküste deutlich von denen an der Ostküste unterscheiden.

Das Wetter wird immer dramatischer und es ziehen immer wieder kurze Gewitter vom Meer herein. In Ardmair haben wir daher auch das perfekte Licht für ein Foto. Die Sonne bricht für einen Moment durch und strahlt wie ein überirdischer Scheinwerfer das Dorf unter den dunklen Wolken an.

Die Küstenlinie bei Ardmair

Ullapool ist jetzt nicht mehr weit entfernt. Bereits wenige Minuten später suchen wir uns einen Parkplatz in der Nähe vom Zentrum und machen uns auf den Weg zum Hafen. Ullapool gefällt uns auf Anhieb richtig gut. Eine kleine Stadt, die Einiges zu bieten hat, durch den Fährhafen auf die äußeren Hebriden sehr lebendig ist und auf eine ganz eigene Art sehr einladend ist. Entgegen unserer ursprünglichen Planung bleiben wir länger hier und shoppen etwas in den vielen kleinen Geschäften im Ort.

Sirko in Ullapool

In einem Sportgeschäft findet Sirko dadurch endlich seinen ewig gesuchten “Ranger-Hut” – ausgerechnet hier im Westen Schottlands. Ebenfalls ungeplant erliegen wir einer weiteren Versuchung: Im Hafen lädt ein sehr attraktiver Laden auf Fish and Chips ein. Was soll es…? Wir haben sehr lange aus unserer Bordküche gelebt und so zaudern wir nicht lange. Wenige Augenblicke später sitzen wir auf einer Bank im Hafen, beobachten die Schiffe und lassen es uns schmecken.

Von Ullapool aus geht es für uns direkt weiter nach Stirling, da wir dort das Abschiedskonzert der Band Runrig besuchen wollen. Leider ließ sich unsere Tour zeitlich nicht anders planen und insofern liegt zwar ein tolles Erlebnis, aber auch eine wenig effektive “Stichfahrt” vor uns, bevor wir anschließend unseren Roadtrip entlang der Westküste und über die Inseln Mull und Skye fortsetzen können.

Da diese Route nicht repräsentativ und für euch auch nicht nachvollziehbar ist, überspringen wir in unserem Blog diesen Umweg und setzen im nächsten Teil unseren Roadtrip für euch direkt an der Westküste fort…

Auf unserer Landkarte könnt ihr sehen, welche Route wir in diesem Beitrag zurückgelegt haben:

Literaturtipps für deine Reise nach Schottland

MARCO POLO – Schottland
Der Schottland Reisebegleiter
DuMont Reiseführer Schottland
Lonley Planet Schottland

Kartenmaterial für die perfekte Reise

NORDLANDBLOG NEWSLETTER

Gleich anmelden und regelmäßig kostenlos Neuigkeiten aus dem Norden sowie alle neu erschienenen Beiträge erhalten oder an Gewinnspielen teilnehmen, sodass du nichts (mehr) verpasst – bis du dich mit einem einfachen Mausklick wieder abmeldest.


Banner-Termine-2024-Nordlandblog

Autor / Autoren:

Conny & Sirko

... schreiben sich hier ihr ewig währendes Fernweh nach dem Norden Europas von der Seele - wenn sie nicht gerade mit ihrem Wohnmobil durch die atemberaubenden Landschaften Nordeuropas reisen, um ihre Erlebnisse und Erfahrungen mit euch in ihrem Nordlandblog zu teilen. Besucht uns gern im Bereich "ÜBER UNS" :)

3 Kommentare

Klicke hier für dein Feedback, deinen Kommentar oder deine Frage

  • Hallo, ich bin auf eurer Seite gelandet, als ich nach “Rundreise Norwegen” gesucht habe – und bei den Schottlandbildern hängen geblieben. Bin selbst erst seit 3 Wochen von einem 16tägigen Schottlandtrip zurück und stelle gerade fest, was wir alles nicht gesehen haben, obwohl wir teilweise dieselbe Route gefahren sind wie ihr (Duncansby Stacks – Ullapool). Könnte glatt noch mal fahren!

    Gruß,
    Sabine

  • Hallo Conny und Sirko,
    ich hab grad euren tollen Schottlandtrip gelesen und eure wirklich wunderschönen Fotos bestaunt. Jetzt giere ich natürlich schon auf die Fortsetzung eures Trips auf Mull und Skye.
    Auf jeden Fall habt ihr mit eurer Beschreibung eures Roadtrips meine Lust auf Schottland wieder angefacht und dafür möcht ich euch ganz herzlich danken.
    Ich wünsch euch nachträglich noch ein gutes Neues Jahr und danke euch für den tollen Bericht. Ciao und viele Grüße an euch, Wolfgang

    • Lieber Wolfgang, vielen Dank für deinen Kommentar und die guten Wünsche für das neue Jahr. Diese geben wir gern in gleicher Weise zurück: Wir wünschen dir ebenfalls alles, alles Gute für 2019 und vor allen Dingen Gesundheit – denn ohne die, ist alles Andere nichts… Vielleicht können wir dich ja spätestens mit unserem nächsten Beitrag inspirieren und motivieren, erneut in das schöne Schottland aufzubrechen. Wir arbeiten gerade am vierten Teil und wenn nichts dazwischenkommt, sollte dieser am Sonntag erscheinen…. Liebe Grüße, Conny und Sirko