In diesem Beitrag geht es um eine weitere musikalische Neuentdeckung aus Skandinavien, die wir euch nicht vorenthalten möchten. Fernab des populären Mainstream entwickelt dort, in Schweden, Wendy McNeill bereits seit einiger Zeit und mit zunehmenden Erfolg ihr ganz eigenes Genre.
Die schwedische Künstlerin mit kanadischen Wurzeln hat bereits 7 Studioalben herausgebracht, die alle ihre ganz eigene Geschichte erzählen. Ihre Musik ist bei Weitem nicht alltäglich und nur schwer einzuordnen. Ihr Werk “Hunger Made You Brave” erschien 2018 auf dem renommierten schwedischen Label Startracks. Um den Sound wirken zu lassen, muss man sich Zeit nehmen, denn dann kann man mit Wendy auf Reisen gehen – in ihre Welt, wo man die Natur des Bösen erkundet, und von ungewöhnlichen Orten Hilfe erhalten wird.
Unser Lieblingstitel von ihrem neuen Konzept-Album ist eindeutig “What Would it Take” – ein Song, der kaum in eine der gängigen Schubladen passt, aber dennoch eine typische nordische Melancholie anklingen lässt:
Dieses Album, ihre ganz eigene fantastische künstlerische Handschrift und der riesige Erfolg ihres Videos “In Bocca Al Lupo” haben uns neugierig gemacht. Umso mehr waren wir froh, der Ausnahmekünstlerin aus dem Norden einige Fragen stellen zu können:
Mittlerweile hat Wendy ein weiteres Album mit dem Namen First There Were Feathers herausgebracht. Hört gerne einmal rein.
Wendy McNeill im Nordlandblog-Interview:
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Wendy, stimmt es, dass du inzwischen von Schweden nach Spanien gezogen bist? Gibt es etwas, was du dort vermisst?
Ich bin tatsächlich in die Bergwelt in der Nähe von Valencia, Spanien gezogen. Aktuell lebe ich ganz in der Nähe von dem Ort, wo der Clip zu “The Robin’s Request” gedreht wurde. Ich entdecke immer noch Valencia und vermisse momentan nichts, was ich hinter mir gelassen habe 🙂
Dein Video „In Bocca Al Lupo“ aus dem Jahr 2014 hat kürzlich in Russland einen Hype erreicht, der zu einer Million Aufrufen bei YouTube führte. Kannst du dir erklären, wie es dazu kam?
Haha – leider nein… Ich wünschte, ich wüsste es, denn dann würde ich versuchen, es öfter so zu machen… 🙂
Nun hast du ein schönes Video für den Song „The Robin’s Request“ aufgenommen, der ein mystisches und irgendwie surreales Szenario zeigt. Kannst du erklären, worum es geht?
Es ist aus der Geschichte meines Albums “Hunger Made You Brave”. In “Hunger Made You Brave” benutze ich viele verschiedene Tiere und Mythen, um die Zyklen von Leben und Tod und die extremen Emotionen zu erforschen, die dadurch ausgelöst werden. Der Tod von etwas ist ja zugleich oft die Geburt etwas Anderen und bestimmte Geschichten wiederholen sich endlos. In “The Robin’s Request” – trägt Robin all diese Geschichten durch die Lieder ihrer Vorfahren mit, so dass sie im Video versucht, jene Wesen zu trösten, die voller Angst sind, weil sie den Lauf der Zeit fühlen und den Tod fürchten. Sie weiß, dass der Tod nicht das Ende ist.
Als ich mich letzten September darauf vorbereitete, in die Berge bei Valencia zu ziehen, gab es dort ein großes Feuer. Ein großer Waldabschnitt wurde verwüstet. Ich wusste sofort, dass dies damit der perfekte Ort war, um das Gefühl der Verzweiflung und die Kraft der Natur einzufangen, sich zu erneuern und zu wachsen.
„Rot ist die Flamme von Stärke und Gefahr, Rot ist Farbe des Blutes und die Hilfe von Fremden, Rot ist der Pelz des Fuchses, die Mutterliebe, der Funken auf den Felsen, Rot wird durch gefiederte Lieder kommen und denen helfen, die zuhören weiterzumachen … “ (aus “Hunger Made You Brave”)
Die Musik deines Albums „Hunger Made You Brave“ wird als „Space Folk“ bezeichnet. Ist das ein Genre, dass du erfunden hast?
“Space Folk” war erst nur so ein Begriff, als ich begann die Geschichte(n) des Albums zu schreiben. Vieles davon spielt in gewisser Weise in den Sternen. Während der Aufnahme des Synthesizers und verschiedener instrumentaler Texturen, begann eine Klanglandschaft zu entstehen, die den Begriff perfekt vermittelt. Also blieb er hängen.
Dein Hauptinstrument ist das Akkordeon. Warum hast du dieses Instrument gewählt und was liebst du daran?
Ich liebe das Summen. Wie zeitlos es klingt. Die Körperlichkeit davon – wie der Blasebalg klingt und sich anfühlt, wenn meine Arme Luft in ihn pumpen. . . . wie ein weiterer Satz Lungen gegen meine Brust.
Was ich auch liebe, sind die vielen Menschen, die mit ihren schönen Erinnerungen an den Klang eines Akkordeons zu mir kommen, denn das Instrument wird ja oft von Großeltern gespielt….
Wendy, vielen Dank für dieses Interview.
Jetzt sind wir auf euer Feedback gespannt. Wie findet ihr dieses ungewöhnliche und neue Genre “Space Folk”?
Die Alben von Wendy im Überblick
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Bilder: Titelbild © Charles Gervais / www.wendymcneill.com / Backseat PR
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