Die Geschichte der Band The Sweet Serenades
The Sweet Serenades wurde bereits 2005 von Martin Nordvall und Mathias Näslund in Stockholm gegründet. Die Beiden kennen sich immerhin schon seit ihrer gemeinsamen Kindheit. Im Jahr 2009 veröffentlichte das Duo dann sein Debütalbum “Balkony Cigarettes”. Es ist dabei bemerkenswert, wie Martin und Mathias die Titel für ihre erste gemeinsame Platte ausgewählt haben: Dazu tourte die Band durch die schwedischen Gefängnisse und probierte dort ihr Material aus. Das ungewöhnliche Publikum half also quasi bei der Entstehung des ersten Albums maßgeblich mit. Verliesen die Insassen den Raum, also funktionierte der Song nicht sofort, wurde der Titel gestrichen. Von 2006 – 2009 spielte die Band so mehr als 100 Gigs in schwedischen Gefängnissen. Auf diese Weise entstand das absolut energiegeladene und faszinierende Debütalbum.
Mit den Jahren entwickelte sich die Band weiter und ihr Sound erhielt immer deutlicher eine klare, erkennbare Handschrift der beiden schwedischen Musiker. Es folgten nachdenkliche, emotionalere Titel ….Doch 2013 verließ der Gitarrist und Videoproduzent Mathias Näslund die gemeinsame Band The Sweet Serenades. Sein Gesicht blieb allerdings auf den Plattencovern erhalten, da der Sänger Martin Nordvall nicht so Einsam erscheinen wollte.
Doch nun, 7 Jahre später, ist es offiziell: The Sweet Serenades besteht als Soloprojekt fortan nur noch aus Martin Nordvall, der sich endlich seiner “Einsamkeit” gestellt hat. Deshalb freuen wir uns umso mehr, euch heute das neue, geniale Album des Soloprojektes The Sweet Serenades vorzustellen. Noch mehr freuen wir uns, dass Martin bereit war, uns ein paar Fragen zu beantworten. Vor unserem nachfolgenden Interview gibt es aber zunächst eine kleine Geschmacksprobe aus seinem neuem Album “City Lights”:
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Das Interview mit Martin von The Sweet Serenades
Hej Martin. Wir finden, dass du eine tolle neue Platte produziert hast. Wie ist es für dich, nach 5 Jahren musikalischer Stille wieder ein Album zu veröffentlichen?
Habt vielen Dank! Ich freue mich sehr, neues Material zu veröffentlichen. Fünf Jahre sind eine lange Zeit. Ich bin glücklich, aber auch ein wenig nervös. Es ist wie neu sprechen zu lernen, nachdem man eine Zeitlang still war. Man vergisst, wie man spricht, und formt Worte mit dem Mund.
2. Was hast du in der Zwischenzeit gemacht?
Ich wollte etwas anderes für “City Lights” machen. Also musste ich den Klang herausfinden und die richtige Person finden, mit der ich arbeiten konnte. Ich würde sagen, es waren ihrer 4,5 Jahre Überlegung und 6 Monate intensive Arbeit. Außerdem: Es gibt so viel Gutes auf Netflix zu sehen. Auf HBO, Amazon. Und, und….
3. Würdest du dich als typisch schwedischen Musiker beschreiben? Wenn ja: Welche anderen schwedischen Acts inspirieren dich? Wenn nicht, nun… wie würdest du deinen Sound beschreiben?
Vielleicht, ja….. Ich mag viele schwedische Bands. Es ist gut, lokal produzierte Produkte zu konsumieren. Bands, die ich mag oder gemocht habe: Peter, Björn & John, Caesars, Lykke Li, Loney Dear. Wenn ich jedoch “Nein” sage… – dann möchte ich dieses Album als eine Art Arena-Indie beschreiben. Dunkel, aber eingängig. Getragen von einer traurigen Stimmung, aber immer noch gut für intensives Tanzen auf dem Küchenboden mit einem Glas Wein in der Hand.
4. Die neue Musik klingt dunkler als die vorherigen Platten. War das beabsichtigt und geht das mit dunkleren Texten einher?
Die Dunkelheit war beabsichtigt. Ein Teil war, dass ich mich entschieden habe, auf dem gesamten Album in einem niedrigeren Klang-Bereich zu singen. Ich war meiner früheren Art zu singen überdrüssig geworden, also habe ich sie ein wenig verändert. Die lyrischen Themen ähneln in etwa dem, worüber ich immer schreibe: Tote Beziehungen, Leidenschaft, endloser Himmel. Aufbrechen und sich verbinden. Ich bin vor 20 Jahren aus einem Dorf in Nordschweden nach Stockholm gezogen und habe meine 20er und 30er Jahre hier verbracht, so dass die Lieder in gewisser Weise von den Gefühlen und Erfahrungen handeln, die ich in der Stadt hatte. Und es ist nur Indie-Pop-Poesie, nichts, was die Welt verändern wird. Aber ich hoffe, dass jemand mitsingen wird.
5. Was sind deine nächsten Pläne? Wieder im Gefängnis spielen – wie am Anfang der Bandkarriere?
In all diesen Gefängnisse zu spielen war eine fantastische Erfahrung, so viele epische Erinnerungen. Aber ich war sehr jung und mutig, ich würde es jetzt womöglich nicht mehr wagen, es zu tun. Ich bin zwar immer noch jung, aber nicht mehr mutig. Pläne für die Zukunft: Dieses Album herausbringen, ein bisschen touren und sehen, wie weit ich die Songs bringen kann. Nächstes Projekt: Veröffentlichung einer EP mit kurzen und einfachen Liedern, die mein Vater gemocht hätte.
Ein ganz großes Dankeschön an Martin für seine Zeit und das tolle Interview. Wir wünschen dem sympathischen schwedischen Ausnahmekünstler von ganzem Herzen viel Erfolg. Mach bitte weiter so – der Sound von „City Lights“ ist voll unser Ding. Insofern können und möchten wir euch dieses Album sowie die Produktionen von Martin ans Herz legen. Übrigens ist es mit Hilfe des preisgekrönten Produzenten Johannes Berglund enstanden (bekannt durch Produktionen mit Fever Ray und Shout Out Louds). Ein Album aus melodiöser Dunkelheit sowie viel Gefühl – das aber dennoch sehr eingängig und positiv daherkommt….
Falls ihr euch jetzt fragt, ob ihr mit der Band The Sweet Serenades schon einmal in Berührung gekommen seid, dann können wir mit Bestimmtheit antworten: Sehr wahrscheinlich schon, denn der Sound der Band ist unter anderem aus der Erfolgsserie “Grey’s Anatomy“, oder “The Fosters” und “Teen Wolf” bekannt.
Die Alben von The Sweet Serenades zum Reinhören und Kaufen…
Hier geht es zu den Sozialmedia Kanälen von Martin, für den Fall das ihr ihm folgen möchtet:
Kleine Zugabe und unser Favorit des Albums “City Lights”: The Sweet Serenades mit “The Night goes on”:
Wir danken Sebastian von Backseat, der uns auf die Band aufmerksam gemacht und uns die verwendeten Bilder zur Verfügung gestellt hat.
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