Norwegen Routen

Mit dem Kastenwagen im Winter durch Norwegen – Stugudalen nach Lillehammer (3/3)

Stugudalen Schneemobil Winterwunderland Tour Norwegen mit dem Kastenwagen im Winter
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Im zweiten Teil unseres Roadtrips durch das winterliche Norwegen ging es für uns durch das verschneite Winterwunderland nach Røros. Einmal mehr hat uns diese Stadt absolut verzaubert und uns erneut in ihren Bann gezogen. Neben romantischen Fahrten mit dem Pferdeschlitten durch die Stadt oder auf dem Hundeschlitten durch die atemberaubende Schneelandschaft trafen wir auch eine nette Auswandererfamilie. Wir erfuhren von ihrer spannende Geschichte und wurden auch gleich noch in die Geheimnisse des Eisangeln eingeweiht.

“Neuland” – wir kommen

Fahrt nach Stugudalen Winterwunderland Tour Norwegen mit dem Kastenwagen im Winter
Auf dem Weg ins Stugudalen

Obwohl uns der Abschied daher schwer fällt, freuen wir uns natürlich auf neue Abenteuer, zumal wir auf dieser Etappe eine Region bereisen werden, die auch für uns “Neuland” ist. Die letzten Einkäufe in Røros sind erledigt, unser Kastenwagen ist aufmunitioniert und so rollen wir am späten Vormittag weiter in Richtung Stugudalen. Die kleine gemütliche Siedlung ist ungefähr eine Autostunde von Røros entfernt. Unser Ziel ist der Stugudalen Campingplatz, dessen Besitzer wir ebenfalls sicherheitshalber im Vorfeld angeschrieben haben, ob zu dieser Zeit geöffnet ist. Bei den arktischen Temperaturen ist uns wohler, wenn wir einen Stromanschluss haben und zusätzlich mit unserem kleinen Keramik Heizlüfter heizen können.

Wie üblich, brauchen wir für die relativ kurze Strecke erheblich länger, als unser Navigationsgerät angibt. Schuld daran sind die Fotopausen in der spektakulären Landschaft, durch die wir fahren.

Minigalerie “Zwischen Røros und Stugudalen”

Alle paar Kilometer gibt es etwas Neues zu entdecken und so kommen wir erst nach etwa 3 Stunden auf dem Campingplatz an. Dort werden wir bereits erwartet. Ein sehr netter Herr winkt freundlich, zeigt uns unseren Stellplatz und erzählt gleich noch, dass er jetzt mit seiner Frau nach Røros fährt und über Nacht bleiben wird. Schnell zeigt er uns noch die Toiletten, Duschen und die Küche. Anschließend verabschiedet er sich mit den Worten: “Ihr seid jetzt die Chefs hier, bis morgen dann…..”

Der Campingplatz in Stugudalen

Campingplatz Stugudalen Winterwunderland Tour Norwegen mit dem Kastenwagen im Winter
Campingplatz Stugudalen
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… Jetzt sind wir allein auf diesem ziemlich großen Campingplatz. Conny entdeckt einen Spark (einen der in Norwegen traditionellen Schlitten) und sie ist nicht mehr zu halten. Nach ein paar Runden mit dem Schlitten im tiefen Schnee, wärmen wir uns bei einer Tasse Tee im Kastenwagen auf. Anschließend unternehmen wir noch eine kleine Erkundungstour durch die verschneite Winterlandschaft in der Umgebung. Wahnsinn, wieviel Schnee hier liegt!

Es scheint wieder eine sehr kalte Nacht zu werden, denn wir haben bereits jetzt gegen 18:00 Uhr minus 20 Grad. Viele Einheimische kommen uns, statt mit einem Auto, mit ihrem Schneemobil entgegen. Sirko ist davon ganz fasziniert und schaut ihnen interessiert nach. Als wir etwas später auf dem Campingplatz vom Angebot einer Schneemobil-Vermietung lesen, ist Sirko Feuer und Flamme. Wir informieren uns gleich im Internet auf der Homepage vom Schneemobil-Verleih und buchen online eine Fahrt. So eine Gelegenheit gibt es so schnell nicht wieder. Wir erhalten eine Bestätigungsmail mit dem Vermerk, dass man uns per Mail zu den Details kontaktieren wird.

Schneesturm im Stugudalen

Der Wetterbericht meldet für den kommenden Tag ohnehin einen Schneesturm. So muss die Fahrt mit dem Schneemobil noch einen Tag warten. In der Nacht werden wir dann auch ordentlich durchgeschüttelt und am Tag wird das Wetter tatsächlich auch nicht besser.

Schneesturm im Stugudalen Winterwunderland Tour Norwegen mit dem Kastenwagen im Winter
Schneesturm über dem See im Stugudalen

Trotzdem wagen wir uns vor die “Tür” um eine kleine Runde bis zum nahgelegenen See zu gehen. Doch der Wind ist so stark und böig, dass Conny kaum voran kommt. Nach wenigen Fotos und einigen Filmaufnahmen sind wir froh, wieder in unserem Kastenwagen zu sein. Bei einer Tasse Kaffee und Gebäck beobachten wir das Schneegestöber. Wir sind froh, bei diesem Wetter nicht auf der Strasse unterwegs zu sein.

Eisschollen im Stugudalen Winterwunderland Tour Norwegen mit dem Kastenwagen im Winter
Eisschollen auf dem Stugusjøen

Abenteuer mit dem Schneemobil

Am nächsten Morgen soll, laut der letzten E-Mail, gegen 11:00 Uhr unsere Fahrt mit dem Schneemobil beginnen. Doch dann bekommen wir eine Nachricht, dass dies wegen der Kälte noch nicht möglich sei und sich unser Abenteuer wohl etwas verzögert. Eine Stunde später steht der nette Herr vom Campingplatz vor unserem Kastenwagen. Er stellt sich uns nun auch noch als Inhaber der Schneemobil-Vermietung vor. Jomar, so heißt er, nimmt uns gleich mit zu seiner Verleihstation in den Ort. Dort angekommen, sind wir von den verschiedenen Modellen sehr beeindruckt. Noch mehr beeindrucken uns die offensichtlichen Fahrkünste der Einheimischen, die hinter dem Gebäude auf einer Teststrecke über die Piste rasen. Sie fliegen dabei förmlich durch die Luft. Hoffentlich ist Sirko nicht auch so verrückt…

Minigalerie Faszination Schneemobil:

Im Gebäude erhalten wir erst einmal warme Schneeanzüge, Sturmmasken, Helme, Handschuhe und richtig warme Schuhe und eine kurze Einweisung. Dann ist Sirko dran: Auf der Teststrecke soll er sich mit der Bedienung des Schneemobils vertraut machen. Sirko ist total begeistert, kann es kaum erwarten und freut sich schon auf unseren Ausflug.

Schneemobil im Stugudalen Winterwunderland Tour Norwegen mit dem Kastenwagen im Winter
Ein Wahnsinnsgefühl…

Jomar entschließt sich kurzfristig, mit uns zu fahren und uns die Gegend zu zeigen. Ein Profi an unserer Seite – wunderbar :). Los geht es – wir fahren in einer präparierten Schneescooter-Loipe durch den Ort bis wir kein Haus, kein Auto, keine Strasse und keinen Menschen mehr sehen. Wir sind unterwegs im Naturschutzgebiet Sylan Gebirge, welches Norwegen von Schweden trennt.

Jomar gibt ganz schön Gas und manchmal haben wir Mühe, ihm zu folgen. Das schönste Stück auf dieser Strecke führt über die endlose Weite des zugefrorenen Bergsees Nesjøen. Nach knapp einer Stunde erreichen wir an seinem Ufer ein paar urige Fischerhütten. Jomar erzählt uns, dass man diese mieten und hier in den Bergen übernachten kann.

Fischerhütten im Stugudalen Winterwunderland Tour Norwegen mit dem Kastenwagen im Winter
Die Hütten am Nesjøen

Der perfekte Ort, um zur Ruhe zu kommen. Jomar schließt eine Hütte auf, damit wir uns aufwärmen können. Trotz der warmen Kleidung ist die Kälte unter die Sachen gekrochen. Nach ein paar Minuten verabschiedet sich Jomar mit den Worten: “Ich muss jetzt los und wir sehen uns ja dann unten in der Vermietung.” Na hoffentlich finden wir den Weg zurück.

Zeit für eine warme Tasse Kaffee und unsere Proviantpakete, die wir uns mitgenommen haben. Während unserer Brotzeit müssen wir das Erlebte erst einmal verdauen. Wie nett doch dieser Norweger wieder ist. Vor allem das Vertrauen, mit dem Einen die Menschen in Norwegen begegnen, ist unfassbar. Wir sind mal wieder überwältigt: Vom Land, der Landschaft, dem Erlebten und den Menschen in Norwegen.

Nachdem wir uns aufgewärmt haben, beschließen wir langsam aufzubrechen, so das wir vor Einbuch der Dunkelheit wieder zurück in der Stadt sind.

Fischerhütten am Nesjøen Winterwunderland Tour Norwegen mit dem Kastenwagen im Winter
Zeit für die Rückkehr

Dann tauschen wir die Plätze und Conny fährt nun das Schneemobil. Sie ist ebenfalls absolut begeistert. Mit 40 Sachen fahren wir im Licht der tief stehenden Sonne über den zugefrorenen See und genießen das Gefühl von Freiheit. So fühlt sich das Leben an…

Minigalerie “Auf dem Schneemobil der Sonne entgegen”:

Die Sonne geht bereits langsam unter, und wir hoffen, dass wir nicht zu spät wieder im Tal sind.

Sylan Gebirge im Abendlicht Winterwunderland Tour Norwegen mit dem Kastenwagen im Winter
Sylan-Gebirge im Abendlicht

Ups, hier gabelt sich die Loipe und wir Beide wissen nicht, welche die Richtige ist. Wir entscheiden uns für den Weg nach rechts, um nach einigen Metern festzustellen, dass es falsch war. Die Dämmerung tritt langsam ein und wir hoffen, jetzt auf dem richtigen Weg zu sein. Als wir die ersten Häuser des Dorfes sehen macht sich Erleichterung breit und so sind wir gegen 17:00 Uhr zurück in Stugudalen. Jomar wartet schon auf uns. Nach einem kurzen Plausch fahren wir entspannt zurück zum Campingplatz und so neigt sich ein erlebnisreicher Tag langsam dem Ende entgegen.

Ski-Langlauf im Stugudalen

Am nächsten Tag erkunden wir die Gegend mit unseren Skiern. Es gibt wunderbare Langlaufloipen, die fast am Campingplatz beginnen und förmlich zum Skifahren einladen. Wir starten direkt von unserem Campingplatz und wollen durch den Wald zum Hotel Væktarstua im Dorfzentrum fahren. Bei wunderbarem Wetter fahren wir durch eine beeindruckende Winterlandschaft. Außer uns sind auch jede Menge Eichhörnchen unterwegs, die wir beobachten.

Auf Skiern im Stugudalen Norwegen mit dem Kastenwagen im Winter
Skiwanderung im Stugudalen

Es ist wieder einmal ein Bilderbuchtag: klirre kalt, windstill und die Sonne scheint. Beim Fahren durch die Landschaft wird uns klar: Diese Gegend möchten wir auch gern einmal ohne Schnee kennenlernen. Auch Jomar erzählte uns bereits, dass man im Sylan Gebirge wunderbar wandern kann. Als wir das Hotel erreichen, sind wir mächtig hungrig. Wir bestellen uns jeder eine leckere einheimische “Kon-Tiki” Fischsuppe, die nach einem alten traditionellen Rezept gekocht wird. Der Forscher, Abenteurer und Schriftsteller Thor Heyerdahl hatte einen Teil seines Buches “Kon-Tiki” über seine erfolgreiche Floßfahrt auf dem Pazifik hier verfasst und eine Ausstellung sowie die Fischsuppe (übrigens extrem lecker…) sollen daran erinnern. Danach gibt es für Conny eine Fjellpizza und für Sirko vom Buffet jede Menge weitere traditionelle norwegische Gerichte, (z.b. Pinekjøtt, Bacalao und Raspebøller). Nachdem wir uns dermaßen gestärkt haben, machen wir uns auf den Rückweg.

Weiterfahrt nach Selbu

Ziemlich ausgepowert gehen wir frühzeitig zu Bett, denn am morgen wollen wir unsere Fahrt fortsetzen. Eine weitere Auswanderin hat uns auf eine Tasse Kaffee und ein Stück leckeren Apfelkuchen eingeladen. Sie lebt in Selbu und wir folgen der Einladung gern. Am späten Nachmittag treffen wir in Selbu ein, finden, aufgrund der guten Wegbeschreibung von Marina, ihren Bauernhof ohne Probleme und klingeln.

Utedo mit Atmosphäre

Wir werden von ihren Haustieren freundlich empfangen und kurze Zeit später sitzen wir nett beisammen und lauschen ihrer interessanten Geschichte. Draussen ist es bereits dunkel und Marina bietet uns auf ihrem Hof einen Stellplatz für die Nacht an. Auch diese Einladung nehmen wir sehr gern an. Am nächsten Morgen frühstücken wir noch gemeinsam und erzählen bevor wir weiterreisen.

Als zur Sprache kommt, dass sie einen Preis für eines der schönsten Außenklos erhalten hat, wollen wir uns das natürlich unbedingt anschauen. Es ist sogar ein Doppelsitzer und mit viel Liebe hergerichtet.

Danach nimmt sie uns noch mit zu ihrem wunderschönen Pferd und dann geht es für uns auch schon weiter. Nach einer herzlichen Verabschiedung brechen wir auf…..

Bahnhof von Hell (Norwegen)
Beliebtes Fotomotiv 🙂

Auf in die “Hölle”

Unser Roadtrip führt uns heute direkt in die “Hölle”. Die Rede ist von der Bahnstation Hell, die gerade bei englischsprachigen Touristen zum Selfiemagneten wurde. Hell bedeutet übersetzt Hölle und deswegen ist das dieses Schild auch so legendär: “Hell Gods Expedition”. Das Wort “Gods” bedeutet im norwegischen soviel wie Güter oder Gepäck, aber im englischen bedeutet es Götter. Demzufolge kann man quasi von diesem Ort “aus der Hölle zu Gott reisen”. Kein Wunder also, dass dieses Schild soooooo populär ist.

Stellplatz an einer alten Festung nahe Trondheim

Weiter geht es zu unserem nächstes Ziel, dass unweit von Trondheim entfernt ist. Es ist eine alte Festung mit dem Namen “Steinvikholmen Slot”. Sie liegt wunderschön auf einer Halbinsel und das Beste ist, hier kann man für wenig Geld mit dem Wohnmobil stehen. Es gibt Wasser und eine Toilette – einfach perfekt für uns. Die Temperaturen sind hier dank des Golfstromes relativ mild. Somit sollten wir diese Nacht ohne Probleme frei stehen können. Als wir ankommen sind wir ganz allein. Nach der Autofahrt in Richtung Trondheim freuen wir uns richtig auf einen kleinen Spaziergang. Wir genießen die frische und klare Luft hier am Fjord.

Wir kennen diesen Stellplatz bereits von unserem letzten Roadtrip und haben den Aufenthalt mit diesem Ausblick damals sehr genossen. Doch leider können wir diesmal nicht zur Festung laufen, denn die Brücke die zum Schloss führt, wurde zurückgebaut. Wahrscheinlich will man die Holzbrücke im Winter vor Sturm und Eis schützen.

Stellplatz am Steinvikholmen

Die Aussicht auf die Festung fesselt Einen vor allem am Abend, wenn die Burg angeleuchtet wird und der Fjord ruhig wie ein Spiegel liegt. Im letzten Jahr war Erna Solberg, die norwegische Premierministerin, ebenfalls von diesem Motiv fasziniert und wählte es deshalb aus, um die offizielle Weihnachtskarte der Regierung zu schmücken. Das Besondere auf dieser Karte war das tanzende Nordlicht, genau über der Festung.

Nun hofft Sirko natürlich ebenfalls auf Nordlicht und schaut jede halbe Stunde bis tief in die Nacht hinein, ob uns die Aurora Borealis ebenfalls mit einem Tänzchen beglückt… Leider sollte es an diesem Abend nicht sein.

Wir reisen in die Olympiastadt Lillehammer

Am nächsten Morgen brechen wir nach einen ausgiebigen Frühstück auf. Unser Weg führt uns heute immer die Europastraße E 6 entlang in Richtung Lillehammer. Dort haben wir auf einem Campingplatz sicherheitshalber einen Stellplatz reserviert. Nach einem Zwischenstopp an der wunderschön eingeschneiten Stabkirche von Ringebu und etwa 5 Stunden Fahrt erreichen wir unser Ziel.

Stabkirche von Ringebu im Winter (Norwegen) Kastenwagen Rundreise Winterwunderland-Tour
Stabkirche von Ringebu

Wow, liegt hier viel Schnee und es schneit sogar immer noch unaufhörlich weiter. Die Flocken, die hier runterkommen, sind einfach riesig. Nachdem uns an den ersten Tagen unserer Tour die extremen Temperaturen zu schaffen gemacht haben, müssen wir jetzt befürchten, einzuschneien.

Die Wintersportstadt Lillehammer ist ziemlich populär, sicher nicht zuletzt wegen der Olympischen Winterspiele 1994.

Roadtrip Winterwonderland Lillehammer
Lillehammer macht Lust auf Wintersport
Rezeption Hunderfossen

Als Wintersportfan kommt man hier ganz sicher auf seine Kosten. “Unser” Campingplatz Hunderfossen ist doch um einiges größer als wir dachten und perfekt durchorganisiert. An der Rezeption des Hotels, welches im gleichen Ressort liegt, holen wir unsere Chip-Karte, um auf das Gelände mit den Stellplätzen zu kommen. Wir erfahren dabei, daß es hier eine Sauna gibt und wir diese ebenfalls kostenlos nutzen können. Genial! Das machen wir. Wir bestellen die Sauna für 19:00 Uhr. Bis dahin suchen wir einen Stellplatz nahe dem Sanitärgebäude und kümmern uns um das Abendessen. Danach ziehen wir uns mollig warm an und machen uns auf den Weg zum Hotel, in dem sich die Sauna befindet.

Wir freuen uns wahnsinnig auf die Sauna – endlich mal richtig durchwärmen. Orrrr tut das gut, wir können gar nicht genug bekommen. Nach dem dritten Gang, machen wir uns für den Rückweg fertig. Als wir ins Freie treten, schneit es immer noch und so gehen wir durch eine traumhafte Winterlandschaft zurück zu unserem Kastenwagen. Wir fallen förmlich in unser Bett und schlafen sofort ein. Am nächsten Morgen sind wir mehr als erschrocken, als wir aus dem Fenster schauen: Es gab bestimmt 20 Zentimeter Neuschnee in der letzten Nacht und es schneit immer weiter…

Besuch im Winterpark “Hunderfossen”

Heute, am Abend, wollen wir unweit vom Campingplatz entfernt den “Hunderfossen Winterpark” besuchen. Dieser öffnet nur wenige Wochenenden im Winter abends seine Pforten. Bis dahin erkunden wir ein wenig die Stadt Lillehammer, gehen shoppen und lecker essen.

Es schneit und schneit…..

Pünktlich um 18:00 Uhr stehen wir vor dem Eingang des Winterparks und mit uns jede Menge einheimische Familien. Alle sind gespannt und können die Eröffnung des Parks kaum erwarten. Als es dann endlich soweit ist, stürmen alle hinein. Wir lassen uns etwas Zeit und schauen uns ganz in Ruhe um. Am Eingang stehen zahlreiche “Sparks” (die norwegischer Schlitten, die wir bereits eingangs erwähnt hatten). Wir nehmen uns einen, die geschaffene Wintermärchen-Landschaft zu erkunden.

Im Park werden wir von Trollen empfangen, die ihren Schabernack treiben und die Kinder erschrecken. Der Park ist wunderschön, romantisch beleuchtet und es riecht lecker nach Würstchen und gebrannte Mandeln. Die Macher des Parks haben eine traumhafte Kulisse erschaffen die “Groß ” und “Klein” gleichermaßen verzaubert. Die Liebe zum Detail kann man in jeder Szenerie sehen. Zahlreiche Eisskulpturen, ein Eishotel, ein Märchenschloss und vieles mehr, gibt es zu bestaunen. Ein Paradies für Winterfans und Romantiker… 🙂

Minigalerie Winterpark Hunderfossen Lillehammer:

Wir beobachten glückliche Kinder die im Schnee spielen, Schlitten fahren oder dem vorgetragenen Musical (siehe Bild) folgen. Wir besorgen uns erst einmal ein leckeres Würstchen und einen wärmenden Kaffee. Anschließend erkunden wir das Eishotel und die Eiskathedrale und sind absolut begeistert von den geschaffenen Werken.

Dieses Märchenschloss bringt Kinderaugen zum Leuchten

Die Zeit vergeht wahnsinnig schnell. Als wir auf die Uhr schauen stellen wir erschrocken fest, dass der Park gleicht schließt. Doch vorher gibt es noch ein großes Feuerwerk, welches alle Gäste auf einem großen Platz bewundern. Wir hören aus jeder Ecke: Orrr, ahhhh, wow…. Zum Schluss gibt es einen riesigen Applaus und wir haben Gänsehaut. Nicht nur wegen der Kälte, die mit der Nacht kommt…

Der krönende Abschluss an einem wunderbaren Abend

Nun leert sich das Gelände schlagartig und auch wir machen uns auf dem Heimweg zu unserem Campingplatz. Ein schöner Abend, der uns in eine Märchenwelt entführt hat und uns einige Stunden wieder Kind sein ließ. Der Park ist absolut empfehlenswert und gerade für Familien mit Kindern ein echtes Eldorado.

Die Heimfahrt – es geht in Richtung Oslo

Schneemassen selbst auf der Europastrasse

Am nächsten Morgen checken wir zeitig aus, denn wir sind auf die Strassenverhältnisse bis nach Oslo gespannt. Es soll weiter schneien und wir wollen nicht riskieren, unsere Fähre zu verpassen. Obwohl es die letzten zwei Tage unaufhörlich geschneit hat, kommen wir gut durch. So können wir noch unsere letzten Einkäufe erledigen, bis wir dann gegen 17:00 Uhr den Kai der Stenaline im Fährhafen von Oslo erreichen.

Somit endet unser Roadtrip nach drei Wochen mit unglaublichen und unvergesslichen Erlebnissen. Wir können sagen, daß es mit Sicherheit nicht der letzte Trip in das Winterwunderland Norwegen war. Wer Schnee, Kälte, Ruhe, tolle Schneelandschaften, Nordlicht, Rentiere und Elche mag, der sollte in jedem Fall über eine Tour in den “Hohen Norden” in der Winterzeit nachdenken.

Elchkuh und Elchkalb im Winter (Norwegen) Kastenwagen Rundreise Winterwunderland-Tour
Herrlich: Eine Elchkuh mit ihrem Kalb

Wie wir uns auf diesen Trip vorbereitet haben und was wir alles im Gepäck hatten, könnt ihr in unserem Beitrag über die Vorbereitungen auf unsere Tour nachlesen. Alle Tipps und Erfahrungen aus mittlerweile einigen Wintertouren nach Norwegen haben wir in diesem speziellen Beitrag zum Wintercamping in Skandinavien festgehalten.

Fakten und Details unserer Winterwunderland-Tour

  • Zeitraum: 3 Wochen von Mitte Januar bis Anfang Februar
  • Tiefste Außentemperatur laut Anzeige im Van: – 24 Grad
  • Fährüberfahrt Anreise: Stenaline (Kiel – Göteborg)
  • Fährüberfahrt Rückreise: DFDS (Oslo – Frederikshavn)
Die Campingplätze:
Die Veranstalter unserer Erlebnistouren:

Auf der nachfolgenden Karte zeigen wir euch letzten Teil unserer erlebnisreichen Winterwunderland-Tour:

ALLE TEILE UNSERER WINTERWONDERLANDTOUR

Tipp: Wir haben auf unserer Winterwunderland-Tour die Fährverbindung Kiel (Deutschland) – Göteborg (Schweden)* gewählt.

Literaturtipps für deine Reise nach Norwegen

Autoatlas für Norwegen
Stellplatzführer ADAC 2023
Norwegen mit dem Wohnmobil
Lonely Planet Norwegen

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Autor / Autoren:

Conny & Sirko

... schreiben sich hier ihr ewig währendes Fernweh nach dem Norden Europas von der Seele - wenn sie nicht gerade mit ihrem Wohnmobil durch die atemberaubenden Landschaften Nordeuropas reisen, um ihre Erlebnisse und Erfahrungen mit euch in ihrem Nordlandblog zu teilen. Besucht uns gern im Bereich "ÜBER UNS" :)

2 Kommentare

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  • Moin, moin, ich habe mir euren Bericht mit einer großen Begeisterung durchgelesen. Die Teile sind sehr schön geschrieben und sehr kurzweilig. Ich bin neugierig auf die weiteren Berichte von euch. Gerade Skandinavien übt auf mich einen großen Reiz aus und auch ich spiele sehr mit dem Gedanken die Winterlandschaft dort einmal zu erleben und zu er”fahren”. Eure Berichte haben mich nun in meiner “Sucht” noch bestärkt. Danke dafür :).

    • Hei Ulrich,

      hab vielen Dank für dein tolles Feedback – welches wir gern einmal mehr als Motivation für weitere Berichte und Beiträge nehmen. In der Tat hat Skandinavien im Winter seinen ganz eigenen und sehr besonderen Reiz – wenn die Luft noch klarer und die Farben am Horizont noch schöner sind. Dazu kommt noch, dass es dort eben auch noch richtige Winter gibt, wie man sie von früher kennt. Und mit etwas Vorbereitung lassen sich die Herausforderungen auch gut meistern. Wenn du noch spezielle Fragen hast oder Informationen suchst, dann melde dich jederzeit gern.
      Liebe Grüße,
      Conny und Sirko