Norwegen Highlights

Wikinger, Kloster, Felsen und Karibikstrände an der norwegischen Westküste

Titelbild Wikinger und Kloster an der Westküste (Insel Karmoy - Norwegen) Nordlandblog

Warst du schon einmal in Nordvegen? Ja, Nordvegen. Der schmale Meeresarm nördlich von Stavanger war der Namensgeber für Norwegen in seiner heutigen Form. Dort kontrollierten bereits vor über 3000 Jahren die Fürsten und Könige den Schiffsverkehr auf ihrem Weg in den Norden. Daher der Name Nordvegen, aus dem erst später Norwegen wurde. Hier residierten bereits die ersten Wikinger-Häuptlinge und später der erste König Norwegens, Harald Schönhaar.

Wie in alten Zeiten…

Die Region ist deshalb geprägt von ihrer langen und besonderen Geschichte, aber zugleich auch von den pittoresken Fischerdörfern an der Küste sowie unglaublich schönen Sandstränden und einer einzigartigen Landschaft. Wir nehmen dich heute mit auf eine kleine Tour entlang der Highlights in diesem Teil von Norwegen, dem sogenannten “Vestlandet” (Westland)

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Kurs auf Norden

Wir verlassen Stavanger in nordwestlicher Richtung durch den fast 6 km langen Byfjordentunnel (mit 223 Metern unter dem Meeresboden einer der tiefsten Seetunnel der Welt mit 8 % Steigung). (Unsere 14 Tipps für deinen ultimativen Aufenthalt in Stavanger gibt es über diesen Link) Nach diesem spannenden Einstieg in unseren Roadtrip entlang der Westküste zwischen Stavanger und Bergen, erreichen wir die idyllische Insel Mosterøy. Das erste Highlight auf unserer Strecke liegt damit direkt vor uns: Das gut erhaltene Kloster Utstein steht hier am Meer. Es liegt auf der Nachbarinsel Klosterøy, die über eine Brücke problemlos zu erreichen ist.

Das Kloster ist traumhaft auf einer kleinen Insel gelegen

Utstein ist die am besten erhaltene mittelalterliche Klosteranlage Norwegens. Es wurde in der Zeit von 1263 bis 1280 errichtet. In dem Augustinerkloster lebten ursprünglich bis zu 30 Mönche und etwa doppelt so viele Bedienstete. Heute kann man sich während einer Führung oder auch allein im Kloster und seinen Gebäuden umschauen. Jeder Stein, jedes Brett scheinen hier unzählige Geschichten zu erzählen. Besonders beachtlich ist für uns der traditionelle Kräutergarten im Innenhof des Klosters sowie die imposanten Bäume auf dem Anwesen. Diese sollen von einem Schiff stammen, welches diese Bäume vor vielen hundert Jahren auf dem Weg nach Russland an Bord hatte. Nach einem kurzen Aufenthalt fahren wir weiter…

Minigalerie Kloster Utstein:

Durch den nächsten Unterwassertunnel, den Mastrafjordentunnel (4,4 Kilometer lang und 133 Meter tief unter der See) erreichen wir nach kurzer Zeit die Insel Rennesøy. Die Straße führt über die Insel und direkt zur Fähre von Mortavika nach Arsvågen. Von hier aus ist es nicht mehr weit bis auf die Insel Karmøy, dem nächsten Ziel auf unserer Tour. Dazu folgen wir einfach der Straße 47, bis wir auf der Insel Karmøy ankommen.

Auf der Insel Karmøy

Auf Karmøy liegen karibisch anmutende Sandstrände und die Zeugen einer markigen und rauen Wikinger-Vergangenheit fast schon unwirklich beieinander. Insofern hat die Insel für jeden und besonders Familien etwas zu bieten. Wir erkunden die Insel zuerst auf einer kleinen Inselrundfahrt. Diese führt uns durch die Ortschaften von Karmøy, entlang der Küste und durch herrliche Landschaften. Dazu fährt man auf der Straße 47 immer weiter in Richtung Skudeneshavn.

Historische Häuser in Skudeneshavn

Bereits nach kurzer Zeit reiben wir uns die Augen fragen uns: Sind wir etwa am Mittelmeer? Rechts der Straße liegen bei Åkrehamn die traumhaften weißen Strände des Ortes mit dem türkisblauen klaren Wasser. Karibik pur!! Die Strände heißen übrigens Åkrasanden und sind das ganze Jahr lang auch ein guter Ausgangspunkt für leichte Wanderungen. Ein familienfreundlicher Natur- und Kulturerlebnispfad verbindet das Strandgelände unter anderem mit Stavasanden und Hop (bei Ferkingstad, 2-3 Kilometer weiter südlich). Aber natürlich kann man auch einfach nur baden oder eben am Strand relaxen…

Strände wie in der Karibik findet man an vielen Stellen auf der Insel

Dermaßen ausgeruht geht es weiter nach Skudeneshavn. In der Umgebung dieses alten Fischerdorfes gibt es ebenfalls unglaublich schöne Strände, wie den in der Bucht von Lahammer. Noch viel schöner und zugleich interessanter ist aber ein Besuch im alten Ortskern von dem pittoresken Fischerdorf. Als Segelschiffhafen erlangte der Ort im Süden der Insel bereits im 19. Jahrhundert eine große Bedeutung. Aus dieser Zeit gibt es noch fast 130 Holz- und Lagerhäuser zu bestaunen, die diese Kulisse auch heute noch prägen.

Minigalerie Fischerdorf Skudeneshavn

In der ein oder anderen Gasse, zwischen den weiß getünchten Holzhäusern, fühlt man sich des Öfteren in eine andere Zeit versetzt. Dazu laden unzählige urige Gasthäuser und unter anderem das angeblich kleinste Café der Welt auf einen Besuch ein. So verbringen wir hier einige Stunden, bevor unsere kleine Inselrundfahrt an der Ostküste der Insel weitergeht. Auf der Straße 511 fahren wir in Richtung Norden zu unserem nächsten Ziel, Avaldsnes. Die Straße dorthin schlängelt sich durch Küstenwälder, auf Klippen entlang und bietet immer wieder tolle Aussichten bis hin zum Festland von Norwegen.

Man kann von hier aus bis zum Festland schauen und die Fähre der Fjordline auf ihrem Weg zwischen Bergen und Stavanger sehen.

Avaldsnes – die Wiege Norwegens

Bereits von Weitem kann man sie sehen: Die Sankt-Olav Kirche. Seit 1250 thront sie hier über dem Ort. Majestätisch, stolz und als Wahrzeichen einer spannenden Geschichte des Königreiches. Man kann sich in der Kirche umschauen und anschließend gleich das danebenliegende Nordvegen-Historiencenter besuchen. Hier wird die Geschichte Norwegens bildhaft und interaktiv sehr schön dargestellt. Nach einem Kaffee im Museum geht es für uns zu Fuß auf die kleine vorgelagerte Insel Bukkøya. Dort sind in einer wunderschönen Landschaft die Gebäude eines alten Wikingerhofes detailgetreu und liebevoll rekonstruiert.

Ein gewaltiges Monument längst vergangener Tage: Die Sankt Olavs Kirche

Das weitläufige Gelände kann man sich alleine oder während einer Führung anschauen. In der Saison und zu besonderen Veranstaltungen werden hier von Einheimischen in traditioneller Tracht alte Handwerkstechniken vorgeführt und man bekommt einen guten Einblick in das Leben der Wikinger. Im Sommer treffen sich hier zu verschiedenen Festivals und Veranstaltungen Interessierte aus der ganzen Welt. Dann herrscht ein reges Treiben auf der kleinen Insel und auf den mittelalterlichen Märkten kann man wunderschön bummeln.

Die Wikinger kannten bereits die schönsten Plätze in der Region

Bei den Führungen durch das Wikinger-Dorf erfährt man viel über die Kleidung und den Alltag der Wikinger. Es gibt auch mehrere kleine Gebäude, unter anderem Gruben- und Rundhäuser aus längst vergangener Zeit. Bei allen Gebäuden handelt es sich um Nachbildungen aus der Wikingerzeit (um 900). Hier kann eine Familie entspannt den ganzen Tag verbringen und sich einmal wie in den Filmkulissen der Serie “Vikings” fühlen… Wir sind sehr beeindruckt von diesem geschichtsträchtigen Ort und beenden nur schweren Herzens diesen Ausflug in eine andere Zeit.

(Das Dorf ist für die Programme und Führungen aktuell von Mitte Juni bis Mitte August des Jahres jeweils von Mittag bis gegen 16.30 Uhr geöffnet)

Minigalerie Wikinger-Dorf bei Avaldsnes:

Immer weiter gen Norden

Unser kleiner Roadtrip führt uns weiter in Richtung Norden. Ein Besuch in der Hafenstadt Haugesund ist dabei ein absolutes Muss. Nach einem Bummel durch die Hauptstraße Haraldsgata geht es am Abend, im Licht der untergegangenen Sonne, weiter zum norwegischen Nationalmonument, der Stele Haraldshaugen am Stadtrand. Hier nutzen wir auch den wirklich gut geführten und empfehlenswerten Campingplatz Haraldshaugen Camping. Von hier aus kann man auf einem Küstenweg herrlich an der Küste entlang laufen oder einfach dem Sonnenuntergang zuschauen.

Das Reichsdenkmal mit der berühmten Stele bei Haugesund

Der Campingplatz ist der ideale Ausgangspunkt für eine der populärsten und schönsten Wanderungen in der Region. Denn nur 45 Minuten Fahrzeit entfernt liegt eine der imposantesten Felsformationen: Die “Kleine Trollzunge” oder auch richtig Himakånå genannt. Ein Blick von dort oben über das Meer und die Westküste ist unvergesslich. Wie ihr dorthin kommt und was man für die Wanderung auf die kleine Trollzunge wissen muss, findet ihr in unserem Beitrag über diese Tour.

Blick von der “Kleinen Trollzunge” im Sonnenuntergang

Nach dieser eindrucksvollen Wanderung nähern wir uns auf diesem Roadtrip unaufhörlich der Hansestadt Bergen. Wenn man nicht in den Hardangerfjord abbiegen möchte, dann führt der Weg auf der Europastraße, immer an der Küste entlang, direkt in die alte Hansestadt. Nach etwa 130 Kilometern entspannter Fahrt erreicht man Bergen. Die quirlige und moderne Metropole bietet dabei einen großen Kontrast zu den letzten Erlebnissen an der Westküste. Also auf ins Stadtleben…

Die Fakten / Details:

  • Zeitraum: etwa 3 – 5 Tage
  • Entfernung Stavanger – Bergen: 210 Kilometer
  • Fährüberfahrt Anreise: Fjordline nach Stavanger
  • Fährüberfahrt Rückreise: Fjordline von Bergen
  • Fluganreise: unter anderem Direktflüge von Berlin nach Stavanger und Bergen mit der “Norwegian Air”
  • Du findest Karmøy mit den folgenden Koordinaten, die wir für dich zu Google Maps verlinkt haben: 59.282133, 5.231952

Die Campingplätze:

Literaturtipps für deine Reise nach Norwegen

Autoatlas für Norwegen
Stellplatzführer ADAC 2023
Norwegen mit dem Wohnmobil
Lonely Planet Norwegen

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Autor / Autoren:

Conny & Sirko

... schreiben sich hier ihr ewig währendes Fernweh nach dem Norden Europas von der Seele - wenn sie nicht gerade mit ihrem Wohnmobil durch die atemberaubenden Landschaften Nordeuropas reisen, um ihre Erlebnisse und Erfahrungen mit euch in ihrem Nordlandblog zu teilen. Besucht uns gern im Bereich "ÜBER UNS" :)

2 Kommentare

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    • Hei Ina, vielen Dank für deinen netten Kommentar und das liebe Feedback. Es ist schön, dass ihr diese traumhaften Plätze ebenfalls bereits sehen / erleben konntet. Norwegen hat zweifelsohne so viel an Attraktionen, Sehenswürdigkeiten und Geschichte zu bieten, das man gefühlt jedes Mal neue und andere Dinge entdecken kann. Wir wünschen euch weiterhin tolle Reisen und senden liebe Grüße, Conny und Sirko