Eine Auszeit auf einem Bauernhof in der Nähe von Molde
Noch von den Erlebnissen der letzten Reise nach Norwegen fasziniert, planen wir schon wieder unsere nächste Tour in den Norden. Wir haben vom „Havgapet“ gelesen und gehört – dem Begriff der Norweger für die Landstriche, wo sich die gigantischen Fjorde zum Meer hin öffnen. Dieses Mal wollen wir also einen Teil der schroffen Küsten mit den vielen vorgelagerten Inseln kennenlernen. Außerdem haben wir große Lust, noch tiefer in das norwegische Leben einzutauchen. So entsteht unser Wunsch, die geplanten zwei Wochen weder auf einem Campingplatz noch in einem Hotel, sondern stattdessen erstmals auf einem idyllischen Bauernhof in Norwegen zu verbringen….
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Die Recherche beginnt!
Wir belesen uns auf allen möglichen Seiten im Internet und stoßen irgendwann auf die Homepage „hanen.no“: „HANEN zeigt den Weg zu ländlichen „Perlen“ in Norwegen. „Komm und erlebe das Echte, das geschmackvolle Essen und die guten Geschichten.“ – steht als Überschrift auf der Webseite. Das klingt gut und spannend !
Wir informieren uns weiter und finden heraus, dass es sich hierbei um einen Interessenverband für Ökotourismus und regionale Landwirtschaft handelt. Die Vereinigung steht für die gute Qualität selbst erzeugter Lebensmittel und legt viel Wert auf eine ökologische Bewirtschaftung der Bauernhöfe – oft in Verbindung mit Erlebnis- und Übernachtungsangeboten.
Das ist es – jetzt nur noch einen Bauernhof in der Nähe des Atlantik und einer spannenden Region finden. Bingo – in Møre og Romsdal, nicht weit von der populären Stadt Molde gibt es tatsächlich ein verlockendes Angebot. Noch ein Blick auf die Karte – absolut perfekt. Der Hof heißt „Derinngarden“ und produziert Käse aus der eigenen Milchwirtschaft.
Die Vermieter sehen auch noch symphatisch aus und so nehmen wir schnell Kontakt zu Ihnen auf. Wir fragen ein kleines Zimmer mit Frühstück an und nur kurze Zeit später erhalten wir eine Bestätigung – unsere Vorfreude wächst.
Welche Fährverbindung nach Norwegen passt am besten?
Jetzt heisst es, nur noch die richtige Fährverbindung finden: Fjordline, Stenaline, Color Line oder TT Line. Welche Linie sollen wir buchen? Die Frage stellst du dir auch? Dann hilft dir hoffentlich unser Blogpost zur Anreise nach Norwegen weiter.
Nach dem Prüfen der Abfahrtszeiten kommen wir schnell zu dem Entschluss, dass eine Fährverbindung am Abend für uns die beste Variante ist. Wir haben anschließend in Norwegen noch eine relativ lange Strecke von etwa 600 Kilometern vor uns und die wollen wir ungern nachts im Dunklen fahren.
Nun gilt es, noch eine weitere Entscheidung zu treffen: Welche Strecke wollen wir fahren ? Eine Option wäre es, von Hirtshals mit der Fähre nach Larvik und dann über Oslo, Lillehammer, Dovre nach Molde zu fahren. Eine mögliche Alternative ist es, in nördlicher Richtung die Küste entlang zu fahren: Mit der Fähre von Hirtshals nach Kristiansand und dann mit dem Auto über Stavanger, Bergen und Stryn zu unserem gewünschten Ziel.
Nach einem nochmaligen Blick auf die Landkarte entscheiden wir uns schließlich für eine Rundtour. Die Anreise planen wir auf der zuerst genannten, östlichen Route durch das Land und buchen dafür die Fähre der Color Line von Hirtshals nach Larvik. Die Rückfahrt wollen wir an der Küste in südlicher Richtung bis nach Stavanger genießen. Anschliessend werden wir mit der Fähre der Fjordline nach Hirtshals übersetzen.

Nun fehlen uns nur noch einige Ausflugsziele und dann sind wir bereit für unsere nächste Tour nach Norwegen. Wir lesen von einer bekannten Strasse im Atlantik – dem „Atlanterhavsveien“, der gigantischen Serpentinenstrecke Trollstigen, ursprünglichen Hochtälern, naturbelassenen Mamorgrotten und vielen weiteren Highlights…..
Endlich ist es soweit…
So vorbereitet und nach monatelangem Warten rollen wir endlich in Richtung Dänemark. Nach zehn Stunden Autofahrt kommen wir kurz nach 20:00 Uhr in der Hafenstadt Hirtshals (Dänemark) an. Inzwischen steht die Sonne tief und taucht die Szenerie in ein goldenes Licht. Wir suchen uns einen schönen Platz am Hafen und genießen diesen wunderschönen warmen Juliabend mit dem Geschrei der Möwen und den reflektierenden Sonnenstrahlen im Meer.
Mit dem Warten auf unsere Fähre tritt zum ersten Mal ein tolles Gefühl der Entschleunigung ein. Der Alltagstrott liegt bereits weit hinter uns 🙂
Die „Superspeed 2“ trifft aus Larvik kommend gegen 21:00 Uhr ein. Nur kurze Zeit später, läuft sie mit uns an Bord, wieder dorthin aus. Norwegen wir kommen !!
Mit Höchstgeschwindigkeit nach Norwegen
Die Superspeed Fähren der Reederei Color Line wurden in einer finnischen Werft gefertigt, sind hochmodern und wie es der Name schon sagt: Super schnell. Mit einer Geschwindigkeit von immerhin 27 Knoten dauert die Überfahrt nach Norwegen gerade einmal knapp vier Stunden. An Bord findet man ein Buffetrestaurant mit kalten als auch warmen Speisen und natürlich auch die Möglichkeit zollfrei einzukaufen.
Es gibt genügend kostenlose Sitzmöglichkeiten – aber wenn man es ein wenig ruhiger mag, sollte man einen Sitz in der Business- oder Voyagerklasse buchen. Diesmal haben wir für uns Sitzplätze reserviert, da wir die Zeit effektiv nutzen und etwas schlafen wollen. Geplant ist gleich nach unserer Ankunft in Norwegen unsere Fahrt fortzusetzen.
Ankunft in Norwegen

Gegen fünf Uhr morgens sind wir bereits südlich von Lillehammer am See Mjøsa. Die ganze Nacht war nur in Dämmerlicht getaucht. Nun kämpft sich bereits die Sonne langsam durch die tiefhängenden Wolken und den Dunst der Nacht. Kurzer Fotostopp – dann geht es weiter.
Mittlerweile haben wir 500 km zurückgelegt, als wir das Romsdalen durchqueren.

Wow, eine wunderschöne Landschaft! Der Fluss Rauma schillert im Sonnenlicht in tausend Farben und lädt förmlich zum Baden ein. Auf den Gipfeln der Romsalpen liegt immer noch Schnee, der einen massiven Kontrast zum saftigen Grün im Tal bildet. Ganz in der Nähe sehen wir immer mal wieder die Brücken und Tunnel der bekannten Zuglinie Rauma-Bahn.
Spontan kaufen wir uns an einer Tankstelle einen Kaffee und ein Wienerbrød (diese typisch skandinavischen Teilchen essen wir für unser Leben gern), setzen uns in die Sonne und genießen das herrliche Wetter.
Als wir unsere Fahrt fortsetzen, werden wir von Europas höchster Steilwand, der „Trollveggen“, geflasht. Sie ragt 1700 Meter über die Talsohle – einfach gigantisch. Unsere Fahrt durch Norwegen entwickelt sich so zum echten Erlebnis und wir müssen aufpassen, unser Ziel nicht aus den Augen zu verlieren.
Endlich auf dem Bauernhof in Norwegen
Doch dann, gegen 16:00 Uhr treffen wir auf dem Bauernhof „Derinngarden“ ein und werden herzlich von den Eigentümern begrüßt. Es gibt als Erstes Kaffee und Kuchen für uns. Wir erzählen in einem Kauderwelsch aus Deutsch, Englisch und Norwegisch noch kurz von unserer Anreise, aber Othild (die Hausherrin) spürt schnell, wie müde wir von der langen Fahrt sind. Sie zeigt uns unser Zimmer im Wohnhaus der Familie (dazu später mehr). Wir fallen nur noch todmüde ins Bett – endlich richtig schlafen.
Aber bereits um 23:30 Uhr werden wir das erste Mal wach, schauen uns an und entschließen uns kurzerhand und ganz spontan für einen Spaziergang in der Nacht. Kaum im Freien, sind wir erstaunt, dass jetzt erst die Abenddämmerung einsetzt.
Während wir so gehen, die Ruhe, die kühle Luft und die herrlichen Farben am Himmel Norwegens auf uns wirken lassen – spüren wir richtig unser Glück, denn wir sind endlich wieder hier in unserem Traumland….

In einem weiteren Beitrag könnt ihr mehr darüber erfahren, was wir auf dem Bauernhof erlebt haben, wie wir unseren ersten eigenen Käse hergestellt haben und was es in der Umgebung alles zu sehen als auch zu erleben gibt.
Du findest dieses idyllische Plätzchen mit den folgenden Koordinaten: 62.887437, 7.408989
Empfohlenes Kartenmaterial *
Atlanterhavsvegen Touristische Straßenkarte
Die norwegische Landschaftsroute Atlanterhavsvegen verläuft zwischen Kårvåg und Bud und hat eine Länge von 36 km. Hier prägt das Meer die Eindrücke und Erlebnisse während der Fahrt.
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