Neben einer faszinierenden Landschaft gibt es auch einige tolle Museen, anspruchsvolle Galerien und andere Orte auf den Lofoten, die nicht nur bei schlechtem Wetter einen Besuch wert sind. Um es vorwegzunehmen: Das vom Golfstrom geprägte, wechselhafte Wetter auf den Lofoten bringt fast zwangsläufig die ein oder andere Schlechtwetterfront mit sich. Insofern kann und sollte man sich einfach darauf einstellen. Vielleicht ist dann der Besuch in einem der folgenden Museen, einer Galerie oder in einem Kunsthandwerksbetrieb eine willkommene Abwechslung….
Daher haben wir für euch den nachfolgenden Überblick mit unseren „Schlechtwetter-Tipps für die Lofoten“ erstellt. Unsere Reise zu den Museen, Galerien, Handwerksbetrieben und anderen Ausflugszielen auf den Lofoten beginnen wir erneut im Osten der Inselkette, in Svolvær:
Museen auf den Lofoten – Das Lofoten Kriegsmuseum in Svolvær

Wer sich für die Geschichte rund um den zweiten Weltkrieg interessiert und wissen möchte, inwieweit die Lofoten davon betroffen waren, sollte das kleine Kriegsmuseum in der Fiskergata in Svolvær besuchen. Im Museum wurden über eine lange Zeit viele Gegenstände zusammengetragen. Diese dokumentieren bis heute eindrucksvoll dieses dunkle Kapitel der Geschichte. Unter anderem kann man im Museum einen Raum der berüchtigten Gestapo (dem Geheimdienst der Nazis) besichtigen.
Außerdem wird die legendäre Operation Claymore im Museum eindrucksvoll dargestellt. Damals überraschten britische Soldaten und norwegische Partisanen die deutschen Besatzer bei einem Blitzangriff.
© Lofoten – Kriegsmuseum
Die spektakuläre Magic Ice Bar auf den Lofoten
Wer ein Fan der Kälte ist, sollte diese spektakuläre und gleichermaßen populäre Cocktailbar besuchen. Hier ist selbst der Tresen aus Eis gefertigt. In der Magic Ice Bar wird eindrucksvoll dargestellt, was sich aus einem Klumpen Eis alles anfertigen lässt. Die ausgestellten Eisskulpturen erzählen unter anderem vom Leben auf den Lofoten. Mit einem ausgeklügelten Lichtsystem wird die kühle Atmosphäre von minus 6 Grad noch verstärkt.
Zum Glück gibt es direkt am Eingang einen wärmenden Umhang und bei Bedarf sogar Handschuhe. Im Eintrittspreis ist übrigens ein Willkommens-Getränk enthalten.
Ein kulturelles Highlight: Galerie Dagfinn Bakke

Ebenfalls in Svolvaer befindet sich die Kunstgalerie des bereits verstorbenen Künstlers Dagfinn Backe. Die Galerie wird heute von seinem Sohn liebevoll weitergeführt und beinhaltet neben Dagfinns eigenen Werken auch viele Kunstwerke seiner Kollegen und Freunde.
Dagfinn wollte mit seinen Werken Naturerlebnisse vermitteln. Ob düstere Landschaften, Nordlicht-Aquarelle oder seine lustigen Karikaturen – Dagfinn begeisterte mit seinen Bildern ein breites Publikum. Die kleine Galerie in Svolvær ist auf jeden Fall immer ein Besuch wert…
© Gallerie Dagfinn Bakke
Eines der beeindruckendsten Museen auf den Lofoten: Lofoten Museum Storvågan / Kabelvåg
Nur einige Kilometer westlich von Kabelvåg liegt die kleine Siedlung Storvågan an der Küste. Dort findet sich ein weiteres sehenswertes Museum für die ganze Familie. Das „Lofoten Museum“ liegt auf einem historischen Hof idyllisch am Meer und hat einen imposanten Außenbereich. Neben den Bootshäusern und den beeindruckenden Nordland-Booten befindet sich dort ein wunderschöner Garten mit historischen Stauden.
Zudem kann man auf dem Museumsgelände ein prunkvolles Herrenhaus aus dem Jahre 1815 besichtigen. Hier erlebt man hautnah den Kontrast zwischen dem Leben im Herrenhaus und dem ärmlichen Dasein in den authentisch dargestellten Fischerhütten. Das Museum bietet zur Veranschaulichung der damaligen Lebensweise zusätzliche Diashows und Filme an. Die Ausstellungen dokumentieren unter anderem auf ansprechende Weise die traditionelle Lofotenfischerei. Im kleinen Souvenir Shop des Museums kann man lokal produzierte Waren und Geschenkartikel von den Lofoten kaufen.


Lofoten Aquarium in Storvågan bei Kabelvåg

Das relativ neue Meeresaquarium beherbergt vor allem die im Nordatlantik lebende Fischarten. Darüber hinaus finden sich in den verschiedenen Aquarien Seesterne, Seeanemonen aber auch Säugetiere wie Robben und Otter. Bei einem Besuch des Aquariums wird man schnell feststellen, dass die Unterwasserwelt nicht weniger imposant als die Landschaft der Lofoten ist.
Einer der Höhepunkte des Besuchs, vor allem mit Kindern, ist die Fütterungszeit der Robben und Otter in den Außenpools. Das Lofoten-Aquarium bietet zudem neben einer Fotoausstellung auch einige Filme über die imposante Unterwasserwelt an. Wer mag, kann sich im Souvenir-Shop kleine Andenken kaufen oder entspannt einen Kaffee mit einer frischen Waffel genießen.
Galerie Espolin Storvågan / Kabelvåg

Diese Galerie beherbergt einen weiteren Meister der norwegischen Kunst. Hier kannst du in die ausdrucksstarken Werke des Künstlers Kaare Espolin Johnson eintauchen. Die Kunstwerke erzählen die oftmals dramatische Geschichte der Region. Sie zeigen eindrucksvoll das Leben und Schicksal der Küstenvölker. Die Lofoten waren früher kein Ferienparadies. Das Leben war brutal. Die Werke zeigen Boote mit ihrer Besatzung, angespannte Gesichter im Überlebenskampf, Sturm, raues Wetter – die harte Realität des Lebens für die Fischer dieser Inseln…
Wer Interesse hat, kann Werke des Künstlers direkt in der Espolin Gallerie erwerben.
© Galerie Espolin
Bonus Tipp – Hov Sauna auf der Insel Gimsøy
Eine anderer Möglichkeit, um einen Tag mit schlechten Wetter auf den Lofoten perfekt zu nutzen, ist ein Saunabesuch auf der Insel Gimsøy. Die Sauna von Hov liegt direkt an einem Sandstrand neben dem dortigen Campingplatz. Gerade wenn draußen das schlechte Wetter tobt, sehnt man sich oftmals nach einer warmen Sauna.
Diese wohlige Wärme in der Sauna mit dem fantastischen Blick über das aufgepeitschte Meer, bleibt mit Sicherheit unvergessen. Ganz Verrückte wagen sich nach der Sauna wohl sogar in die Fluten des Meeres, um sich abzukühlen. Brrrr..

Der Schmied von Sund und das Fischereimuseum
Die Gemeinde Sund erreicht man durch einen kleinen, lohnenswerten Abstecher von der Europastraße E10. Am Ende der Straße befindet sich jedoch die alte Schmiede, in der Hans Gjertsen arbeitete und schon 1947 anfing alte Gegenstände zu sammeln. Schließlich entstand bereits 1964 aus einer Sammlung ein Museum. Bekannt wurde der Schmied von Sund, weil er König Olav V. zur Eröffnung des Lofotveien im Jahr 1963 einen königlichen Komoren schenkte. Der Kormoran ist bis heute ein mythischer Vogel in der nordnorwegischen Geschichte. Auch heute werden in Sund diese Kormorane noch immer geschmiedet. Vielleicht ein schönes Mitbringsel von den Lofoten?
Heute ist Tor-Vegard Mørkved der Schmied von Sund. Er und Hans Gjertsen arbeiteten mehrere Jahre zusammen. Diese enge Zusammenarbeit schaffte einen nahtlosen Übergang und Tor-Vegard Mørkved führt die alten Traditionen liebevoll fort. Neben der Schmiedekunst kann man außerdem viele alte gesammelte Gegenstände bestaunen (z.B. alte Schiffsmotoren) sowie eine alte originale Fischerhütte (Rorbu), die das harte Leben der Lofotenfischer widerspiegelt.


Eines der populärsten Museen auf den Lofoten: Das Wikinger Museum in Borg
Ein absolutes Highlight ist das schon fast legendäre Wikinger Museum in Borg. Bereits beim Betreten der Haupthalle beginnt die Zeitreise in die Wikingerzeit. Das Langhaus im ursprünglichen Baustil der Wikinger (Titelbild dieses Beitrages) beeindruckt mit einer Länge von 83 Metern und einer Breite von insgesamt 12 Metern. Vorlage für das Museumsgebäude war der bedeutsame Fund eines Bauern, der sein Feld pflügte und in den Furchen Glassplitter und Keramik entdeckte. So begannen in diesem Gebiet 1981 umfangreiche Ausgrabungen und die Sensation war perfekt – das längste Langhaus, was je ausgegraben werden konnte, trat allmählich zutage.
Allem Anschein nach hat hier eine sehr mächtige Wikingerfamilie gelebt. Die archäologischen Ausstellungen mit den einzigartigen Funden lassen sich im Museum bestaunen. Gefunden wurden unter anderem Goldnuggets, Keramikfragmente, Schmuck, Schwerter und andere Relikte aus einer längst vergangenen Zeit. Diverse Filme von den Ausgrabungen unterstreichen die Sensation. Auf dem großen Außengelände kann man dann selbst zu Pfeil und Bogen greifen oder mit einem der nachgebauten Wikinger Schiffe in See stechen.


Die Glasbläserei Glasshytte in Vikten
Der Fischer Åsvar Tangrand entdeckte vor vielen Jahren seine Faszination für Glas und so führte ihn seine künstlerische Tätigkeit nach Finnland. Zusammen mit anderen norwegischen Handwerken wurde er 1974 in Rihimekki in die finnische Glaskunst eingeführt. Tief beeindruckt beschloss er bereits auf dem Heimweg von Finnland auf die Lofoten mit der Glasbläserei zu beginnen. 1976 installierte er in seiner Kellerwerkstatt in Vikten einen Schmelzofen für Glas. Mithilfe des finnischen Glasbläsers Pertti Merilaiinen wurde im selben Jahr somit die erste Glasbläserei der Region in Betrieb genommen.
Das Markenzeichen der Manufaktur in Vikten ist das Quarz im Glas, welches bis heute aus den Bergen der Umgebung stammt. So hat jeder Besucher die Möglichkeit, sich so ein Stück Lofoten mit nach Hause zu nehmen. In der offenen Werkstatt kann man zudem bei der Entstehung der Kunststücke zuschauen. Im Übrigen hat Åsvar Tangrand auch das Symbol der Lofoten (Lofotruna) entwickelt – eine Rune, die auf ikonische Weise Mensch, Fisch und Boot vereint.


Museum auf der Lofoten-Insel Skarisøy: Dagmars Puppen- und Spielzeugmuseum

Sakrisøy ist ein malerisches Fischerdorf und ein beliebter Fotostopp mit einem ganz besonderen Museum: Dagmars Puppen- und Spielzeugmuseum mit etwa 3000 Teddybären, Autos und Booten. Außerdem enthält die Sammlung circa 1000 Puppen aus den Jahren 1850 – 1965. Das Museum befindet sich in einer restaurierten Scheune und hat im Sommer meistens 10 Stunden am Tag geöffnet. Viele Erwachsene, die das Museum besuchen, sind begeistert, hier das Spielzeug ihrer Kindheit wiederzufinden. Auf diese Weise werden viele schöne Erinnerungen geweckt. Dagegen sind die Kinder, die das Museum besuchen, meistens sehr amüsiert, wenn sie sehen, womit ihre Eltern und Großeltern früher gespielt haben.
© Dagmars Puppen- und Spielzeugmuseum
Ein eher ausgefallenes Museum auf den Lofoten: Das norwegische Telekommunikationsmuseum
Dieses Museum erzählt die lokale und nationale Telekommunikationsgeschichte sowie deren rasanten Entwicklung bis in die heutige Zeit. Bereits am 1. Mai 1906 sandte der Telegraphenmanager Øwre in Sørvågen eine Nachricht an einen Empfänger in Røst. Das Morse-Signal ging dabei durch die Luft – eine absolute Sensation! Dazu machte der drahtlose Telegraph das Fischen auf den Lofoten rentabler, da es von nun an möglich war sich über den Standort der Fische auszutauschen. Zudem wurde die Fischerei dadurch sicherer, weil es fortan eine Möglichkeit gab, die Fischer vor Unwettern zu warnen.
Im Telegrafen-Museum findet man auch eine Ausstellung alter Telefonzentralen und mobiler Telefone – die mit den jetzigen handlichen Modellen nicht mehr viel gemein haben.

Hier ist fast das ganze Dorf ein Museum: Das norwegische Freilichtmuseum in Å auf den Lofoten
Am westlichen Ende der Europastraße E 10 erreicht man das am besten bewahrte alte Fischerdorf Norwegens – den kleinen Ort Å. Viele der gut erhaltenen historischen Holzhäuser im Ort gehören heute zum großflächigen Fischereimuseum. Das imposante Freilichtmuseum widmet sich dem Leben ab etwa 1840 bis 1960 und der Entwicklung der Lofotenfischerei in den letzten 250 Jahren.


Folgende Gebäude mit abwechslungsreichen Ausstellungen sind zu besichtigen:
- Bootshaus mit traditionellen Holzbooten (Nordlandbooten)
- Trandamperiet – die älteste Fischölfabrik in Nordeuropa
- Husmannsstua – Wohnbereich einer Fischerfamilie
- Alte Post mit einer Ausstellung über eine Dampfschiff-Expedition
- Alte Dorfschmiede
- Gammelbutikk – ein altes Lebensmittelgeschäft

Als E-Book in unserem Shop:
REISEGUIDE LOFOTEN
Tipps zur Anreise, Highlights entlang der Lofoten, Schlechtes Wetter Tipps sowie einige Empfehlungen rund um das Thema Camping findest du in unserem Lofoten Guide, den du in unserem Shop erwerben kannst….
Vielleicht konnten wir euch damit einige Anregungen geben, um bei schlechtem Wetter dennoch erlebnisreiche Stunden auf den Lofoten zu verbringen. Neben unseren vorgestellten Museen, Galerien und Ausflugszielen auf den Lofoten gibt es sicherlich noch viele weitere Möglichkeiten, um bei jedem Wetter spannende Dinge zu erleben und zu entdecken.
Übersichtskarte unserer Empfehlungen auf den Lofoten

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