Ein unvergesslicher Panoramablick über den Sognefjord bis zu den Gipfeln des Jotunheimen
Es gibt viele populäre Touren in Norwegen, die am Ende der Strecke entweder spektakuläre Aussichten über die norwegischen Fjordlandschaft oder einzigartige Felsformationen, wie zum Beispiel den Preikestolen, die Trolltunga oder den Kjerag bieten. Die unendlichen Landschaften in Norwegen haben aber noch viel mehr zu bieten. Oft kennen die Einheimischen Wege und Orte, die (noch) nicht so bekannt, aber nicht weniger beeindruckend sind…
Einen dieser atemberaubenden Plätze – hoch über dem türkisfarbenen Sognefjord – wollen wir euch heute vorstellen. Wir verbringen jährlich einige Tage in der Kommune Luster – dort, wo der längste Fjord Norwegens auf das höchste Gebirge Skandinaviens trifft und sich drei Nationalparks treffen. Eine traumhafte Region, die wir zwischenzeitlich bestens kennen und die uns verzaubert hat… Unser Gastgeber dort, Asbjørn Månum, ist ausgebildeter Bergführer, in Luster groß geworden und kennt jeden Stein, jeden Weg und jeden Baum der Umgebung. 2014 fragte er uns ganz nebenbei:
„Wart ihr eigentlich schon einmal auf dem Børestein ?“
Nein – waren wir nicht. Schnell war der Weg erklärt und unser nächstes Ziel stand fest. Wir fahren mit dem Auto von Gaupne aus die Straße 55 in Richtung Skjolden – dort wo der Sogneford endet. In Luster, dem Hauptort der Kommune biegen wir am Pflegeheim in das Dalsdalen ab, um uns dann gleich wieder rechts zu halten (siehe auch unsere Karte am Ende dieses Beitrages). Ein gut befestigter Schotterweg führt uns hinauf zu unserem Ziel – dem Bauernhof Berge.

Hier gibt es eine Parkmöglichkeit für etwa drei Fahrzeuge und hier beginnt auch der Weg zum Børestein. Die Parkfläche ist befestigt und markiert, so das es mit dem Abstellen eines Autos keine Probleme gibt. Alternativ kann man natürlich auch unten am Fjord, direkt im Dorf parken und bereits die erste Etappe bis zum Bauernhof Berge zu Fuß zurücklegen.
Die Tour zum Stein – 1000 Meter über dem Fjord

Das Auto abgestellt, die Wanderstiefel angezogen und den Rucksack auf den Rücken gepackt – auf geht es. Bereits hier, nur wenige hundert Meter über dem Fjord, gibt es eine tolle Aussicht über die Region. Das türkisfarbene Wasser des Sognefjords erscheint dabei absolut surreal.

Es geht vorbei an alten Hofgebäuden in den Hochwald und auch gleich recht steil bergauf. Der Weg führt durch eine abwechslungsreiche Landschaft, vorbei an einer alten Alm und immer gut erkennbar zum Ziel. Nach unserer Einschätzung ist er bei entsprechender Kondition und Motivation auch für Familien und ältere Personen gut zu gehen. Lediglich kurz vor dem Ziel und oberhalb der Baumgrenze, gibt es einige Passagen, die ausgetreten und steinig sind. Im Gegensatz zu vielen anderen Touren, die recht steil am Fjordufer hinauf führen, gibt es hier keine Probleme, falls man mit Höhenangst zu tun hat.

Nach etwa zwei Dritteln der Strecke ist man über der Baumgrenze und es bieten sich immer wieder unbeschreiblich schöne Ausblicke in die verschiedenen Richtungen: Im Westen thront der Berg Molden majestätisch über dem Sognefjord, in nördlicher Richtung öffnet sich das imposante Dalsdalen und im Osten sind die ersten Gipfel des Jotunheimen auszumachen.

So steil der Weg an einigen Stellen auch ist, so ist die Tour dennoch abwechslungsreich und bietet viele Erlebnisse und Aussichten, bevor man schlussendlich sein Ziel auf knapp tausend Meter Meereshöhe erreicht.

Am Ziel angekommen
Wow !! Asbjørn hatte nicht zu viel versprochen: Nach den letzten Metern um ein kleines Felsmassiv öffnet sich eine gigantische Aussicht und ein kleines Felsplateau ragt wie eine Kompassnadel zum Sognefjord hinaus. Wir sind extrem beeindruckt und setzen diese Tour als auch diese Aussicht spontan in unsere persönliche „Top ten“. Eigentlich möchte man gar nicht mehr zurück gehen – nicht wegen des steilen Abstiegs, der einen erwartet, sondern weil es hier oben so fantastisch ist….

Nachdem wir unser „Matpakke“ (der norwegische Begriff für unsere Brotmahlzeit) verdrückt und den Blick ausreichend genossen haben, geht es für uns zurück. Alternativ hätte man die Möglichkeit, hier oben direkt auf dem Fernwanderweg S1 Balestrand – Skjolden weiter zu gehen.
Nach einem entspannten Abstieg, auf dem wir nochmals die Panoramen genießen, die sich uns bieten, sind wir bald wieder am Auto. In jedem Fall ist diese Tour absolut empfehlenswert. Wann sehen wir uns auf oder auch am Børestein ? In jedem Fall wünschen wir GOD TUR !! 🙂
- Strecke: ca. 6 Kilometer Gesamtstrecke
- Zeit: insgesamt ca. 3 – 4 Stunden für Auf- und Abstieg
- Beste Zeit für diese Tour: Juni – September (im Mai oft noch Schnee)
- Einstufung: Anspruchsvoll (norwegische Einstufung „ROT“)
- Parkplatz: Platz für ca. 3 Autos auf der Farm „Berge“
- Alternativen: Aufstieg direkt aus Luster (am Fjord beginnend) / Anschluss zum Fernwanderweg S1 Balestrand – Skjolden
- Koordinaten des Ausgangspunktes am Bauernhof Berge: 61°27’9.34″N / 7°28’10.82″O
Unsere Karte soll dir helfen, den Ausgangspunkt unserer Tour gut zu finden und den Weg besser einschätzen zu können.
Den Børestein findet ihr hier:
Kommentieren