Norwegen Highlights

Atlantikwall Festung Ergan im Fischerdorf Bud (Norwegen)

Titelbild Beitrag Festung Ergan im Fischerdorf Bud (Molde - Norwegen) Nordlandblog

Heute wird das Wetter offensichtlich nicht so berauschend und wir beratschlagen daher mit unserer freundlichen Vermieterin Othild vom Bauernhof Derinngarden, was sie uns in diesem Fall an Unternehmungen für den Tag empfiehlt. Sie berichtet uns von einem sehr populären Museum im nahegelegenen Fischerdorf Bud (Norwegen). Es handelt sich dabei um eine alte Festung, die im Zweiten Weltkrieg als Teil des deutschen Atlantikwalls erbaut wurde.

Die Anlage soll in einem sehr guten Zustand sein und so wird es wohl eine Menge zu entdecken geben. Wir checken die Öffnungszeiten im Internet, bedanken uns bei Othild für den Tipp und machen uns auf den Weg:

Das Fischerdorf Bud am Atlanterhavsveien (Atlantikstraße)

Bud ist ein kleines idyllisches Fischerdörfchen mit rund 800 Einwohnern an der Hustadsbucht, etwa 40 Kilometer nördlich von Molde (Møre og Romsdal) gelegen. Früher war dieses kleine Dörfchen eine lebhafte Handelsstadt in Norwegen. Heute findet man hier romantische, kleine – meist auf Stelzen gebaute – Häuschen. Die vielen Fischerboote machen die typisch norwegische Nationalromantik und Bud als Ziel für Angler perfekt. Kein Wunder also, dass Bud heute weitestgehend vom Tourismus lebt.

Besuch im Museum Festung Ergan im Fischerdorf Bud (Molde - Norwegen) Nordlandblog

Festung und Museum Ergan – Abtauchen in eine andere Welt

An der Bunkeranlage Ergan, die früher einen Teil des sogenannten Atlantikwalls ausmachte, kommen wir nach einer kurzen Fahrt an, nutzen den großen Parkplatz und sind als Erstes von der Größe des Geländes überrascht. Man könnte denken, die Festung ist sogar noch in Betrieb – so gut ist alles noch erhalten. Unweigerlich stellen sich einem die Haare auf und ein mulmiges Gefühl kommt auf. Als wir das Museum wenig später betreten, verstärkt sich dieses Gefühl um ein Vielfaches.

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Die Anlage erzählt mit viel Liebe zum Detail unter anderem die Geschichte der deutschen Besatzung von Bud während des Zweiten Weltkriegs. Hier finden sich neben vielen gut erhaltenen Einrichtungsgegenständen auch zahlreiche Informationen über die Menschen, die zu der damaligen Zeit in dieser Gegend lebten.

In den unterirdischen Bunkern der Festung Ergan

Die unterirdischen Gänge der Festung wurden von deutschen Soldaten und Kriegsgefangenen verschiedener Nationen gebaut. Ein beeindruckender Kraftakt. Es ist für uns unbegreiflich, wie es die Menschen unter diesen Bedingungen ausgehalten haben. Sie lebten ohne Fenster in der kalten Umgebung und eine lange Zeit unter Tage.

Die gut erhaltenen und oft detailgetreu wieder hergestellten Räume und Einrichtungen vermitteln bis heute einen ungefähren Eindruck, wie es damals hier unten zugegangen sein muss.

Nach Besichtigung der Kommandozentrale und der Krankenstation sind wir doch irgendwie froh, den Bunker mit seiner beklemmenden Stimmung wieder verlassen zu können. Es ist gar nicht so einfach, diese massiven Eindrücke zu verarbeiten und das mulmige Gefühl loszuwerden. Ein wirklich imposantes und nachhaltig angelegtes Museum – auf seine Art zugleich ein ganz besonderes Mahnmal.

Ein extrem beeindruckendes Museum

Wer gern noch mehr erfahren möchte, dem bietet das Museum im Sommer auch geführte Touren durch die Anlage an. Falls man in der Region um Molde unterwegs ist und sich für Geschichte interessiert oder mit Kindern reist, dann sollte ein Ausflug nach Bud in jedem Fall eingeplant werden. Einen Besuch der historischen Bunkeranlage Ergan sehen wir als lehrreich und damit lohnenswert an. Hier atmet jeder Stein offensichtlich Geschichte.

Auf dem Außengelände der Festung

Am Ende des Krieges wurde zwar ein Großteil der Waffen im Meer versenkt, aber einen Suchscheinwerfer mit einer Reichweite von 22 Kilometern und ein Flak-Geschütz kann man auf dem Außengelände noch immer besichtigen. Vom höchsten Punkt der Anlage, einer der Klippen am Meer, hat man dazu noch einen fantastischen Blick über Bud.

Der Wind heult hier oben besonders stark – durch sein schneidendes Geräusch wird die unheimliche Stimmung, die diesen Ort umgibt, zusätzlich verstärkt. Wir stehen eine Weile an diesem Punkt und halten inne. Angesichts der beeindruckenden Dimension der gesamten Festungsanlage wird uns einmal mehr bewusst, wie gut wir es heute haben…..

Fazit: Ein Besuch in Bud lohnt sich allemal

Wenn man anschließend an den Museumsbesuch noch Zeit und Lust hat, dann sollte man außerdem einen Abstecher zu der kleinen bezaubernden Kirche von 1717 einplanen. Ihr Zwiebelturm ersetzt den 1832 abgebrannten Turm. Diese Konstellation ist eher selten für diese Gegend. Zur Zeit der Besetzung Buds durch die Deutschen wurde der Glockenturm abgenommen, da er in der Schussline der Kanonen lag. Weitere Informationen gibt es auf der Homepage des Museums.

Du findest den Küstenwall mit den folgenden Koordinaten: 62.908289, 6.904887

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Autor / Autoren:

Conny & Sirko

... schreiben sich hier ihr ewig währendes Fernweh nach dem Norden Europas von der Seele - wenn sie nicht gerade mit ihrem Wohnmobil durch die atemberaubenden Landschaften Nordeuropas reisen, um ihre Erlebnisse und Erfahrungen mit euch in ihrem Nordlandblog zu teilen. Besucht uns gern im Bereich "ÜBER UNS" :)

2 Kommentare

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  • Liebe Conny, lieber Sirko,
    Das hat sich einfach traumhaft angehört. Los nach Bud sagten wir uns… liegt ohnehin auf dem Weg.
    Was soll ich sagen. 🤣 ein dubioses Fast Food Restaurant und ein Fischrestaurant am Hafen… die vielen kleinen Cafés konnten wir leider nicht entdecken… auf die hatten wir uns doch schon sehr gefreut. Es gibt sie wohl nicht mehr oder es gab sie noch nie… Grüße Carmen

    • Hallo Carmen,
      vielen Dank für deinen Kommentar. Daraufhin mussten wir uns natürlich selber ein Bild machen und waren heute in Bud. Leider hat sich die Infrastruktur tatsächlich extrem verschlechtert. Das Café bei den Bootshäusern und auch das angesagte Restaurant Slipper sind geschlossen. Vielleicht kann man in der Bäckerei noch einen Kaffee mit leckeren Gebäck genießen, aber diese hatte zumindest heute ebenfalls geschlossen. Daraufhin haben wir natürlich gleich den Betrag angepasst.
      Vielen Dank und wir hoffen, dass euch Bud mit seinen tollen alten Fischerhäusern und die Festung Ergan dennoch gefallen hat.

      Liebe Grüße Conny und Sirko

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