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Hundeparks & Freilaufflächen in Skandinavien – Freilauf trotz Leinenpflicht

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Titelbild: © Håkon Daae Brensholm | Visit Svalbard

Die Sommermonate Juni, Juli und August sind die beliebteste Reisezeit für Skandinavien – lange Tage, die Mitternachtssonne und perfekte Bedingungen für Outdoor-Abenteuer mit Hund.
Aber genau in diese Zeit fällt auch die generelle Leinenpflicht für Hunde, die in allen vier Ländern Skandinaviens gilt – meist vom 1. April bis Mitte oder Ende August. In Norwegen wird sie sogar zunehmend verschärft.

Für viele Hundebesitzer bedeutet das: Der geliebte Freilauf für die Fellnase fällt im Urlaub erst einmal weg.
Zum Glück gibt es überall in Skandinavien eine wachsende Zahl an eingezäunten Hundeparks und Freilaufflächen, in denen Hunde sicher ohne Leine rennen, spielen und Kontakte knüpfen können.

Und auch für euch als Halterinnen und Halter lohnt sich der Besuch: Ihr könnt euch mit anderen Hundebesitzern austauschen, vielleicht neue Freundschaften schließen – und dabei auch einiges über das Verhältnis zu Hunden in anderen Ländern erfahren.

In diesem Beitrag zeigen wir euch, wo ihr diese Flächen findet – von Dänemark bis Finnland. Außerdem geben wir praktische Tipps für euren Besuch und nennen euch offizielle Karten und Links zur Suche.

Mit Hund in Schweden: Lindsten & Nilsson/imagebank.sweden.se
© Lindsten & Nilsson | imagebank.sweden.se

🇩🇰 Dänemark: Hundewälder und Freilaufflächen im ganzen Land

In Dänemark gibt es über 550 sogenannte Hundewälder, eingezäunte Freilaufgebiete und Hundeparks, in denen Hunde ganzjährig frei laufen dürfen. Diese Plätze sind über das ganze Land verteilt, sodass ihr fast überall einen Ort findet, an dem eure Fellnase sicher toben, spielen und andere Hunde treffen kann.

Mit Hund in Dänemark: dunes-klitmøller-denmark_© Mette Johnsen
© Mette Johnsen

Besonders praktisch: Viele dieser Hundewälder liegen in der Nähe von Wanderwegen, Ferienhausgebieten oder Campingplätzen – ideal also für eine kurze Gassirunde oder ein aktives Training zwischendurch.

Wo finde ich die Hundewälder?

Eine zentrale Anlaufstelle ist die Website hundeskovene.dk. Dort könnt ihr gezielt nach Hundewäldern suchen – entweder über eine Karte oder über Listen sortiert nach:

Was erwartet euch vor Ort?

Die meisten Hundewälder sind eingezäunt, mit Sitzgelegenheiten und manchmal sogar mit Agility-Elementen ausgestattet. Viele Besucher bringen Wasser und Spielzeug mit, einige Plätze verfügen auch über Mülleimer und Kotbeutelspender. In der Regel sind sie kostenlos und öffentlich zugänglich.

🇸🇪 Schweden: Hundeparks und Badeplätze finden

In Schweden sind eingezäunte Hundeauslaufplätze weit verbreitet. Sie heißen dort Hundrastgårdar und werden meist von den Kommunen betrieben. Diese Freilaufflächen sind in der Regel kostenlos, öffentlich zugänglich und befinden sich häufig in Wohngebieten oder an beliebten Spazierwegen.

Neben den kommunalen Anlagen gibt es auch private Hundefarmen, die oft zusätzliche Angebote wie Agility, Einzeltraining oder Hundeschwimmen bereitstellen. Diese Plätze sind meist kostenpflichtig.

Aline Lessner/imagebank.sweden.se
© Aline Lessner | imagebank.sweden.se

So findet ihr einen Hundrastgård

Eine gute Übersicht bietet die Seite hund24.se, auf der aktuell eine interaktive Karte mit Hundrastgården in ganz Schweden entsteht. Noch ist sie nicht vollständig, aber sie wächst stetig.

Auch Google Maps ist hilfreich – gebt einfach „hundrastgård“ oder „hundpark“ in Kombination mit dem Ort ein.

Weitere hundefreundliche Orte

Eine Übersicht hundefreundlicher Badeplätze findet ihr hier:

Im offiziellen Campingführer Schwedens sind Campingplätze mit Hundebereich extra gekennzeichnet:

Was gilt in Schweden vor Ort?

In den meisten öffentlichen Hundrastgården gelten ähnliche Regeln wie in anderen Ländern: keine läufigen Hündinnen, keine aggressiven Hunde, Hinterlassenschaften müssen entfernt werden. Oft gibt es auch einen Wasseranschluss oder Trinknäpfe – im Sommer ist es dennoch ratsam, selbst Wasser mitzubringen.

🇳🇴 Norwegen: Freilaufflächen und Leinenpflicht – das solltet ihr wissen

In Norwegen entstehen derzeit in vielen Städten und Gemeinden immer mehr Hundeparks. Das hängt sicher auch damit zusammen, dass sich die Regeln zur Leinenpflicht zunehmend verschärfen.

Die generelle Leinenpflicht gilt landesweit vom 1. April bis 20. August – einige Kommunen dehnen sie bereits auf den 31. August oder sogar das ganze Jahr aus.

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© Fredrik Ahlsen | Visit Norway

Da die Regelungskompetenz bei den einzelnen Kommunen liegt, können die Vorgaben sehr unterschiedlich ausfallen. Umso wichtiger ist es, sich am Besten vor Ort zu informieren.

Hundeparks in norwegischen Städten

In fast allen größeren Städten gibt es mittlerweile eingezäunte Hundeparks, auf Norwegisch „hundepark“ oder „hundejordet“ genannt. In Oslo beispielsweise gibt es zahlreiche Freilaufflächen, auf denen Hunde ohne Leine laufen dürfen:

Eine praktische Übersicht für Oslo findet ihr in dieser Karte:

Besonderheit Oslo: Ganzjährige Leinenpflicht

In Oslo gilt ganzjährig Leinenpflicht – und zwar in der gesamten Stadt, in allen öffentlichen Parks sowie auf den Inseln im Oslofjord. Dazu zählen auch die folgenden Natur- und Vogelschutzgebiete im Stadtgebiet und Fjord von Oslo, in denen ganzjährig Leinenpflicht gilt:

© Anders Gjengedal - VisitNorway.com Mit Hund in Norwegen
© Anders Gjengedal | Visit Norway.com
  • Gressholmen – Rambergøya
  • Østensjøvannet
  • Triungsvann
  • Kavringen
  • Kaffeskjär
  • Nordre Skjælholmen

Weitere Hundeparks gibt es in Städten wie Trondheim, Bergen, Tromsø oder Stavanger. Eine gute Übersicht bietet die offizielle Seite:

Zusätzlich könnt ihr auch bei Google Maps mit dem Suchbegriff „hundepark“ schauen.

Leinenpflicht in Norwegen – was gilt wo?

Der norwegische Hundeclub NKK hat eine farblich codierte Karte erstellt, die den aktuellen Stand der Leinenpflicht in den Gemeinden zeigt:

Die Farben und Bezeichnungen auf der Karte erklären sich wie folgt:

  • Dunkelgrün: Ordinær båndtvang
    Gesetzlich festgelegte Standard-Leinenpflicht vom 1. April bis 20. August.
  • Hellgrün: Noe utvidet båndtvang
    Erweiterte Regelungen, z. B. Leinenpflicht in Schulhöfen, Parks, Friedhöfen oder zusätzlichen Schutzgebieten. Auch längere Anleinzeiten sind möglich.
  • Pink: Sterkt utvidet båndtvang
    Sehr restriktive Vorschriften, etwa ganzjährige Leinenpflicht auf Wanderwegen, in Skipisten oder in weiten Teilen des Gemeindegebiets – unabhängig von der Weidezeit.
  • Rot: Sterkt utvidet pga. værforhold
    Temporäre, wetterbedingte Leinenpflicht – z. B. bei Schnee oder Kälte zum Schutz von Wildtieren.
  • Dunkelrot: Mulig i strid med lovverket
    Gemeinden mit besonders strengen Regelungen, die nach Ansicht des NKK eventuell nicht rechtmäßig sind (z. B. generelle ganzjährige Leinenpflicht ohne Begründung).

Die Karte ist interaktiv: Klickt auf eine Kommune, um ihre individuelle Regelung zu sehen.

© Erik Jørgensen | Visit Norway.com

Wichtig: Norwegische Kommunen sind oft sehr großflächig. Die Leinenpflicht gilt also auch in Wäldern, auf Wanderwegen, an Seen oder in den Bergen auch dann, wenn weit und breit niemand zu sehen ist. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, fragt besser lokal nach.

🇫🇮 Finnland: Freilaufzonen und Leinenpflicht im Überblick

Auch in Finnland gibt es klare Regeln für das Führen von Hunden in der Öffentlichkeit. In städtischen Gebieten gilt grundsätzlich Leinenpflicht. Zusätzlich greift das finnische Jagdgesetz, das vom 1. März bis zum 19. August eine allgemeine Anleinpflicht vorsieht, unabhängig davon, ob man in der Stadt oder in der Natur unterwegs ist. Einzige Ausnahmen gelten für das eigene Grundstück oder eingezäunte Hundeparks, die in vielen Städten zu finden sind.

In Finnland heißen Hundeparks „Koirapuisto“. Sie sind öffentlich zugänglich und meist umzäunt. Besonders in größeren Städten sind sie auf Google Maps gut auffindbar – einfach „koirapuisto“ oder „dog park“ in Kombination mit dem Ort eingeben.

Freilaufplatz-für-Hunde

Viele dieser Plätze sind mit Sitzgelegenheiten, Mülleimern und zum Teil sogar mit Trinknäpfen ausgestattet. Gerade im Sommer empfiehlt es sich aber, selbst Wasser und einen Napf mitzubringen.

Hunde in finnischen Nationalparks

In allen Nationalparks, Naturreservaten und strikten Schutzgebieten gilt strikte Leinenpflicht – meist sogar unabhängig von der Jahreszeit. In manchen Zonen ist das Mitführen von Hunden sogar komplett untersagt. Diese Regelungen können lokal variieren, daher empfiehlt es sich, vor dem Besuch eines Schutzgebiets die offiziellen Seiten von Metsähallitus (Finnlands Forst- und Parkverwaltung) oder die Infotafeln vor Ort zu prüfen.

Regeln für die Nutzung von Hundeparks in Finnland

In den meisten finnischen Hundeparks gelten ähnliche Verhaltensregeln wie in anderen skandinavischen Ländern:

  • Kranke Hunde sollten draußen bleiben.
  • Läufige Hündinnen dürfen die Parks nicht betreten.
  • Aggressive Hunde gehören nicht auf gemeinschaftliche Freilaufflächen.
  • Hinterlassenschaften müssen entsorgt werden – Kotbeutel also nicht vergessen.
  • Spielzeug und Leckerlis können zu Konflikten führen und sollten möglichst nicht mitgebracht werden.
  • In einigen Städten gibt es zeitliche Aufteilungen für große und kleine Hunde – diese sind vor Ort ausgeschildert.

Besonders wichtig: Auch wenn das Gelände umzäunt ist, sollten Hunde nicht allein im Park gelassen werden. Die Verantwortung bleibt immer beim Halter oder der Halterin.

Hinweisschild-für-einen-Hundeplatz

Fazit: Freilauf trotz Leinenpflicht – mit etwas Planung kein Problem

In allen skandinavischen Ländern gilt zur Hauptreisezeit eine Leinenpflicht – in Norwegen und Finnland teils mit besonders strengen Regelungen. Gleichzeitig steigt aber das Angebot an eingezäunten Hundefreilaufflächen stetig. Ob Hundewald in Dänemark, Hundrastgård in Schweden, Hundepark in Norwegen oder Koirapuisto in Finnland – die Möglichkeiten, euren Hund sicher und legal frei laufen zu lassen, sind vielseitig.

Wer ein wenig plant, findet fast überall passende Auslaufplätze. Viele davon sind auf Google Maps verzeichnet, andere erfährt man über Tourist-Infos oder durch freundliche Tipps vor Ort. Die Regeln vor Ort unterscheiden sich zwar leicht, aber mit Rücksicht, Verantwortung und einer Portion gesunden Menschenverstands ist der Besuch meist unkompliziert.

Fredrik Ahlsen/Visit Norway: Hundepark
© Fredrik Ahlsen | Visit Norway

Auch wenn der Wunsch nach Freilauf groß ist – bitte haltet euch an die örtlichen Leinenregelungen. Damit schützt ihr nicht nur Wildtiere, sondern tragt auch dazu bei, dass die Regeln nicht weiter verschärft werden und unsere Vierbeiner in Skandinavien weiterhin willkommen sind.

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Conny

Seit unserer ersten Skandinavienreise 1972 sind wir von Norwegen und Schweden fasziniert. Als Studenten mit selbst ausgebautem Kastenwagen, später mit unseren drei Mädels im VW-Bus und Caravan und inzwischen mit Wohnmobil und Hund haben wir nach und nach fast alle norwegischen und schwedischen Regionen erkundet – mit besonderer Vorliebe für den hohen Norden (Lappland, Finnmark, Varanger).

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