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Gastbeitrag Norwegen Highlights

Polarnacht in Tromsø – 5 Tage im Winterwonderland

Titelbild-Polarnacht-in-Tromso

Eine Reise voller Magie, Schnee und Herzensmomenten

Eigentlich wollte ich ja die Weihnachtsfeiertage im hohen Norden verbringen, genauer gesagt in Tromsø, um dort die Polarnacht und hoffentlich auch magische Polarlichter zu erleben. Doch wie das Leben manchmal so spielt, waren über die Feiertage die meisten Angebote bereits ausgebucht. Also packte ich kurzerhand eine Woche früher die Koffer – und landete mitten in einem kleinen Wunderland aus Schnee, Lichterglanz und arktischer Stille.

Schon beim Anflug auf Tromsø glitzerte die weiße Winterwelt unter uns wie aus einem Märchenbuch. Ich konnte mein Glück kaum fassen: ein günstiger Flug, die spontane Begleitung durch meine liebe Kollegin – und dieses Kribbeln im Bauch, wenn ein neues Abenteuer beginnt. Für sie war es die allererste Norwegenreise, für mich bereits die dritte Tour in den hohen Norden. Und was soll ich sagen? Wir waren beide restlos begeistert.

Polarnacht-mit-Vollmond

Unser kleines Abenteuer begann mit dem roten Bus Nummer 92, der direkt vom Flughafen ins Stadtzentrum fährt und mehrere Hotels ansteuert. Die Tickets kauft man einfach im Bus – kontaktlos mit Kreditkarte, wie fast alles in Norwegen. Wir luden uns die App Svipper herunter und fanden uns sofort zurecht – darin sind alle Busverbindungen und Ankunftszeiten zu finden. Total praktisch!

Warm eingepackt auf Entdeckungstour

Vor der Reise hatten wir uns mit Merinowoll-Unterwäsche eingedeckt – die etwas dickere Variante. Dazu kamen wetterfeste Schuhe sowie wasser- und winddichte Outdoor-Kleidung. So waren wir bestens gerüstet für das winterliche Tromsø.

Das Wetter kann hier innerhalb weniger Minuten umschlagen: von stiller Schneeromantik zu eisigem Wind mit gefrierendem Regen. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann sich bei Tromsø Outdoor auch passende Kleidung ausleihen – unkompliziert und praktisch.

Warme-Kleidung-beim-Wintertrip

Winterzauber und die Magie der Polarnacht

Wer denkt, die Polarnacht sei einfach nur dunkel, der irrt. Zwar steigt die Sonne in diesen Tagen nicht über den Horizont, doch sie zaubert eine Dämmerung, die den Himmel in die schönsten Orangetöne taucht. Dieses Licht – oder besser: diese ganz besondere Art von Dämmerung – hat uns jeden Tag aufs Neue in Staunen versetzt.

Tromsø im weißen Winterkleid ist ein absolutes Highlight und dazu die weihnachtliche Dekoration schaffen eine einzigartige, ganz besondere Atmosphäre. Einen klassischen Weihnachtsmarkt gab es zwar nicht, aber liebevoll geschmückte Geschäfte, am Hafen aufgebaute Buden und fröhliche Kinder, die Schneemänner bauten, ließen uns sofort in Weihnachtsstimmung kommen. Es war ruhig, gemütlich – fast wie in einer anderen Welt.

Besonders die kleinen Läden in der Innenstadt laden zum Bummeln ein. Perfekt, um noch das eine oder andere Weihnachtsgeschenk für die Lieben zu Hause zu besorgen.

Ein praktischer Tipp: Spikes für die Schuhe! Die Wege in Tromsø sind oft spiegelglatt, und ohne diese kleinen Wunderdinger kann ein Spaziergang schnell zur Rutschpartie werden. Wer keine dabei hat, findet sie in jedem Souvenirladen oder im Tourist Center am Hafen. Beim Betreten von Geschäften und Restaurants müssen die Spikes allerdings verständlicherweise ausgezogen werden – also für den Stadtbummel etwas mehr Zeit einplanen.

Stadtrundgang-Tromso

Erlebnisse in der Polarnacht: Nordlichter & Rentiere

Zwei Highlights unserer Reise zur Polarnacht in Tromsø möchte ich besonders hervorheben:

Aurora Dinner Cruise: Ein Abend auf einem Hybrid-Katamaran, ein Glas Sekt, ein fantastisches Drei-Gänge-Menü und dazu die stille Weite des dunklen Fjords. Wir erfuhren viel über die Mythen rund ums Nordlicht – von alten norwegischen Geistergeschichten bis hin zu arktischen Legenden, die dem Polarlicht sogar eine fruchtbarkeitsfördernde Wirkung zuschreiben.

Und dann war es plötzlich da: das Polarlicht. Leuchtend, tanzend, magisch. Selbst das Schwanken des Boots hielt uns nicht davon ab, zu fotografieren – und doch nahmen wir uns auch bewusst Zeit, um dieses Naturschauspiel einfach nur zu bestaunen. Die Tour kann zum Beispiel über Arctic Cruise in Norway gebucht werden.

Polarlichter-in-einer-Polarnacht

Unser zweiter Ausflug führte uns zu einer Rentierfarm. Allein die 45-minütige Fahrt durch verschneite Landschaften und vorbei an festlich geschmückten Häusern war schon ein Erlebnis für sich.

Und ja – es ist touristisch. Aber auch liebevoll gemacht. Wir fütterten die niedlichen Rentiere, saßen gemeinsam am Lagerfeuer, sangen leise Lieder und vergaßen dabei völlig die Zeit. Dieses Erlebnis kann man beispielsweise über Tromso Arctic Reindeer buchen.

Fütterung-einer-Rentierherde

Spaziergänge durch die Winterwelt von Tromsø

Unsere kleine Stadtwanderung führte uns zu einem Aussichtspunkt mit Blick über Tromsø. Links und rechts des Weges waren jede Menge eingeschneite Autos zu sehen und die meterhoch aufgetürmten Schneeberge wirkten fast surreal. In Deutschland erlebt man solche Winterkulissen eher selten.

Schneeberge-in-Tromso

Wer es spektakulärer mag, kann mit der Seilbahn auf den Storsteinen fahren. Besonders lohnend ist das bei guter Sicht – oder wenn Polarlichter vorausgesagt werden. Die Hin- und Rückfahrt kostet inzwischen rund 50 Euro, deshalb sollte man vorher auf jeden Fall die Wetterprognose checken.

Zwar kann man auch auf den Hausberg wandern, doch das ist im Winter durchaus eine Herausforderung. Einheimische berichteten uns, dass immer wieder Touristen auf vereisten Stufen ausrutschen, weil sie die Bedingungen unterschätzen.

Storsteinen-in-Tromso

Eine sichere und ebenso lohnenswerte Alternative ist der Spaziergang zur „Telegrafbukta“ am südlichen Ende der Insel – gut erreichbar auch mit dem Stadtbus. Die Bucht gilt als eines der schönsten Naherholungsgebiete Tromsøs: Im Winter lassen sich hier mit etwas Glück unweit vom Stadtzentrum Nordlichter beobachten.

Kulinarik und Gemütlichkeit

Wir wollten unbedingt regional essen – und hatten Glück: Eine nette Norwegerin empfahl uns das Skarven / Arctandria, wo wir den besten Heilbutt unseres Lebens aßen. Wirklich. Noch heute schwärmen wir davon.

Und für den Pub-Abend gibt es das Blårock Cafe: ein kultiger Ort mit guten Burgern und entspannter Atmosphäre. Ab und zu treten hier sogar kleine Bands live auf, was den Abend noch besonderer macht.

Pub-Besuch-in-einer-Polarbacht

Ein Tipp: Wer rund um die Feiertage essen gehen möchte, sollte unbedingt vorher reservieren. Die Lokale sind gut besucht, und spontan einen Tisch zu bekommen, ist dann meistens pures Glück.

Und dann war da noch der Hotdog an der winzigen Raketten Bar & Pølse – der musste einfach sein. Die wohl kleinste Bar der Welt hat definitiv Kultstatus und die Hotdogs sind einfach nur lecker.

Kultbar-in-Tromso

Eiskalte Highlights der Polarnacht

Schon vor unserer Reise hatten wir auf der Webcam immer wieder ein grün leuchtendes Licht am Hafen gesehen – es war die Pust Sauna, die direkt am Wasser liegt. Man kann dort saunieren und dann ins eiskalte Meer springen. Verrückt? Vielleicht. Aber unvergesslich.

Sauna-im-Norden-Norwegens

Unser letzter Abend gehörte dem Magic Ice – einer Galerie aus kunstvoll beleuchteten Eisskulpturen, begleitet von Musik, Ponchos und kühlen Drinks. Stylisch, ungewöhnlich und ziemlich cool – im wahrsten Sinne des Wortes. Den Besuch bucht man am besten vorab über die Website. Wir hatten uns gleich zwei Getränke dazu gebucht und auf den tollen Trip angestoßen.

Magic-Ice-Bar-in-Tromso

Wichtig: Warme Kleidung anziehen! Auch wenn man dort einen stylischen Poncho erhält, ist es wirklich kalt – der Aufenthalt ist deshalb auf maximal 45 Minuten begrenzt. Für uns war es ein unvergessliches Erlebnis, an das wir uns noch lange erinnern werden.

Nur wenige Schritte entfernt steht das Kunstwerk Porten til Arktis von Marit Bockelie – ein symbolisches „Tor zum arktischen Ozean“, geschaffen von der 91-jährigen Künstlerin aus Tromsø. Es ist ein besonderer Ort, an dem Kunst, Aussicht und Geschichte zusammenkommen. Wer sich richtig positioniert, bekommt die Eismeerkathedrale perfekt in die Mitte des Bogens platziert – ein wunderschönes Fotomotiv.

Kunstwerk-Porten-til-Arktis

Fazit: Eine Reise zur Polarnacht, die verzaubert

Fünf Tage in Tromsø – das klingt vielleicht kurz, aber es war genug Zeit, um uns völlig zu verlieben: in die Stille der Polarnacht, das warme Licht über dem Schnee, die freundlichen Menschen und die kleinen, besonderen Erlebnisse, die man nicht planen kann.

Nordlichter über dem Fjord, neugierige Rentiere im Schnee und kulinarische Highlights, die wir nicht so schnell vergessen werden…

Tusen takk Tromsø – Und wir wissen schon jetzt: Wir kommen wieder!

Trollgefahr-in-Tromso

Alle Bilder im Beitrag:

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Susanne

Susanne Rieß ist 55 Jahre alt, arbeitet als Werbetechnikerin und verbringt ihre freie Zeit am liebsten draußen – mit der Kamera in der Hand. Als leidenschaftliche Hobbyfotografin und Naturliebhaberin zieht es sie immer wieder in den Norden Europas.
Schon als Kind reiste sie mit ihren Eltern regelmäßig nach Dänemark. Der Tipp ihres Vaters, doch mal Norwegen zu entdecken, veränderte alles: Seitdem lässt sie die Faszination des Nordens nicht mehr los. Drei Reisen führten sie bereits in den hohen Norden – nach Tromsø und auf die Lofoten, wo sie die raue Schönheit der Natur und die entschleunigte Atmosphäre tief beeindruckt haben.

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