Eine unserer musikalischen Neuentdeckungen ist aktuell der warmherzige Sound von Marie Fjeldsted aka Penny Police. Schon nach Veröffentlichung ihrem Debüt Albums “The Broken, The Beggar, The Thief” bekam sie ein durchweg positives Feedback und viel Anerkennung, sowohl von den Kritikern als auch dem Publikum. Schnell wurde sie mit anerkannten Größen wie Agnes Obel, Ane Brun und Emiliana Torrini verglichen. Dieser Vergleich ist durchaus berechtigt, obwohl wir der Meinung sind, dass Marie ihre eigene Nische und ihren eigenen Stil bereits gefunden hat…
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Die in Kopenhagen lebende Dänin wurde schon zweimal für den Gaffa Award als beste weibliche Künstlerin Dänemarks nominiert und das nicht ohne Grund. Ihre feinfühlige Stimme und der minimalistische, nur leicht melancholische Sound lassen die Welt einem Moment still stehen – Zeit, um sich einfach mal weg zu träumen. Aber hört gern selbst:
Penny Police mit der Single “Make it Police”
Penny Police im Nordlandblog-Interview
Deshalb freuen wir uns umso mehr, dass wir mit der interessanten Künstlerin Penny Police aka Marie Fjeldsted das folgende Interview führen konnten:
Hallo Marie, vielen Dank, für deine Zeit für dieses Interview.
Als erstes möchten wir dir zur Geburt deines Kindes gratulieren und alles erdenklich Liebe und Gute sowie viel Gesundheit wünschen! Hat deine neue Rolle als Mutter dein Leben verändert – Musikerin zu sein?
Hallo, sehr gerne. Danke, dass ihr mir die Gelegenheit gebt, über mein neues Album zu erzählen! Es hat sich eine Menge verändert! Ich habe mich sowohl als Mensch als auch als Musiker mächtiger und mächtiger gefühlt. Es hat mich in vielerlei Hinsicht mutiger und vertrauensvoller gemacht. In Bezug auf meine Musik ist mir klar, dass sie meine Sichtweise als Musiker verändert hat. Zum Beispiel bin ich viel offener für den Prozess, in dem ich zuvor den Drang hatte, die Kontrolle zu behalten. Am wichtigsten ist mir jedoch, ein gutes Vorbild für mein Kind zu sein. Ich wünsche mir, dass sie mit einem Vertrauen in sich selbst aufwächst und gut auf ihre innere Stimme hört. Nicht was alle anderen ihr sagen, ist richtig oder falsch. Auch ich musste das lernen und es hat mich noch eifriger gemacht, auf meine eigene Stimme zu hören. Und genau um diesen Glauben geht es beim Glücklich sein…
Du hast „Mirror Mirror“ als erste Single deines neuen Albums vorgestellt. Kannst du uns bitte sagen, worum es in dem Lied geht?
Es ist ein Lied, das aus der Arbeit mit Akzeptanz und Vergebung entsteht. Es geht darum, sich nicht gesehen zu fühlen, sondern es wert zu sein, einfach nur du zu sein. Wir alle brauchen das, besonders Kinder. Es reflektiert aber auch die Erkenntnis, dass es Lücken zwischen Menschen geben kann, die wir nicht unbedingt schließen können. Weil wir alle unser Päckchen in unserem Leben zu tragen haben, lässt es uns die Dinge nicht immer auf Augenhöhe sehen. Deshalb musste ich viel an dem Konzept arbeiten, gesehen zu werden und mich würdig zu fühlen, gesehen zu werden. Sich selbst im Spiegel sehen zu können und diejenige zu sein, die mir Kraft gibt, anstatt sie von jemandem außerhalb zu suchen.
Video des Titels “Mirror, Mirror”
Die minimalistische und dennoch fein arrangierte Musik erinnert uns an Ane Brun. Sind ihre Songs eine Inspiration für Sie?
Das ist wirklich gut zu hören, denke ich. Ich habe ihre Musik schon eine Weile nicht mehr gehört, aber sie war die erste Künstlerin, die wirklich mein Herz berührte. Ich kann mich nicht erinnern, wie ich von ihr gehört habe, aber ich habe immer noch meine erste CD von ihr – “A Temporary Dive”. Diese CD entzündete ein Feuer in mir und machte mich neugierig darauf, meine eigenen Songs zu schreiben. Und sie war auch eine Inspiration, wenn es darum geht, seine eigene Art (als Frau) im Musikgeschäft zu finden. Sie ist in vielerlei Hinsicht wirklich cool.
Was (sonst) treibt dich an, Musik zu schreiben – hast du das Bedürfnis, bestimmte Geschichten mit einem Publikum zu teilen?
Ich bin getrieben von dem Drang, diese Welt, die Menschen darin und vor allem mich selbst in dieser Welt und um diese Menschen herum zu verstehen. Ich habe mich immer wie ein Außenseiter gefühlt, der versucht, sich anzupassen. Und ich habe mich sehr gut angepasst, aber ich habe mich nie zugehörig gefühlt. Das gibt eine Menge Spannung und genau deswegen entstehen meine Songs.
Was können wir von deinem neuen Album “Be Lucky” erwarten, worauf bist du am meisten stolz?
- Das Album hat seinen eigenen Weg gefunden.
- Es passt nicht in eine Schublade und darauf bin ich wirklich stolz.
- “Be Lucky” ist sehr melodisch, sehr schön arrangiert und mit Texten, die mir sehr viel bedeuten.
- Es ist groß und klein, dramatisch und einfach zugleich…
Vielen lieben Dank für deine Zeit und wünschen dir weiterhin viel Erfolg!
Hier kannst du das Album “Be Lucky” erwerben
Die junge Dänin konnte die hochgesteckten Erwartungen an das Album „Be Lucky“ voll erfüllen. Marie Fjeldsted ist mit ihrem ganz eigenen Stil in der bunten Welt des Indiepop eine absolute Bereicherung.
Titelbild: © Dennis Morten
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