Wir hören sie schon von Weitem. Seit einigen Wochen landen sie täglich auf dem Acker hinter unserem Haus: Wildgänse. Sie kommen aus dem Norden Schwedens, legen bei uns eine Rast ein, um Kraft für die Weiterreise zu tanken. Und wo passiert das? Auf Gotland! Wo aber ist das? Diese Frage bekommen wir in Deutschland immer wieder gestellt …
- Über Gotland
- Entdeckungen auf der Insel Gotland
- Die Raukar – Gotlands steinerne Wahrzeichen
- Die Höhle von Lummelunda
- Spuren der Menschheit: Frühgeschichte und Gräberfelder
- Die Landkirchen – steinerne Zeugen des Mittelalters
- Eine Insel wie keine andere – ist das wirklich Schweden?
- Wandern auf der schwedischen Insel Gotland
- Radfahren, Reiten, Golfen & Meer
- Begegnungen mit Gotlands Tierwelt
- Visby – vielleicht die schönste Stadt Schwedens
- Reiseinformationen GOTLAND
- Abschied von Gotland – und vielleicht ein Wiedersehen
Gotland ist die größte schwedische Insel, rund 80 Kilometer vom Festland entfernt. Im Süden liegt das malerische Öland, im Norden der Åland Archipel, der bereits zu Finnland gehört. Die Insel ist 150 Kilometer lang, 50 Kilometer breit – im Grunde ein prähistorisches Korallenriff aus Kalkstein. Eine Welt für sich, mit sanften Hügeln, wilden Küsten, endlosen Wiesen und einer ganz eigenen Stimmung inmitten der Ostsee.
Vor vielen Jahren haben wir Gotland als Touristen kennengelernt – und uns sofort verliebt. Wir kamen immer wieder, bis wir schließlich beschlossen: Wir bleiben für immer. Diese Begeisterung spüren wir auch bei unseren Feriengästen. Nach ein oder zwei Wochen fällt der Abschied oft schwer – zu sehr beeindruckt die Vielfalt und Schönheit der Insel.




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Die größte Überraschung für viele ist das Wetter. Frühling, Sommer und Herbst bieten herrlich sonnige Wochen. Unsere Gäste bringen oft die typische Schweden-Ausrüstung mit: Pullover und Regenjacke, um dann festzustellen, dass sie beides den ganzen Urlaub über nicht brauchen.
Doch Gotland hat darüber hinaus so unendlich viel zu bieten – zu viel für diesen einen Artikel. Dieser Text soll deshalb vielmehr Lust machen herzukommen und die Insel selbst zu erleben. Nicht als Reiseführer, sondern als persönliche Einladung: Sich vom Inseltreiben, der Weite, den Menschen, der Ruhe verzaubern zu lassen.
Über Gotland
Gotland – Geschichte zum Anfassen
Gotland ist im Grunde ein urzeitliches Korallenriff, das vor etwa 400 Millionen Jahren am Äquator lag, auf dem Urkontinent Baltica und besteht zum großen Teil aus silurischen Sedimentgesteinen – ein Paradies für Fossilienfreunde. Viele Besucher kommen extra zum Sammeln her. Auch wir haben inzwischen eine kleine Sammlung zu Hause. Es ist faszinierend, beim Wandern am Meer plötzlich ein Stück versteinerte Urzeit in der Hand zu halten.
Kleine Mengen dürfen privat gesammelt werden – allerdings nur, wenn man sie lose findet. Es ist nicht erlaubt, Fossilien aus dem Gestein zu brechen. In ausgewiesenen Naturschutzgebieten ist das Sammeln ganz verboten.

Spuren der letzten Eiszeit
Die letzte Eiszeit ging auf Gotland vor etwa 10.000 Jahren zu Ende. Damals drückten gewaltige Eismassen, zwei bis drei Kilometer dick, die Insel unter den Meeresspiegel. Seitdem hebt sich das Land wieder an. Dieser Prozess ist im gesamten Ostseeraum spürbar.
Entlang der Küste zeugen sogenannte Strandwälle von dieser Landhebung. Sie wurden durch die Brandung geformt und liegen heute weiter im Landesinneren. Währenddessen entstehen neue Strandwälle an der Küstenlinie. Diese sich ständig verändernde Landschaft ist vielerorts auf Gotland zu sehen.

Beeindruckende Pflanzenwelt auf Gotland
Gotland gehört zu den artenreichsten Landschaften Skandinaviens. Die kalkreichen Böden bieten ideale Voraussetzungen für eine große Vielfalt an Pflanzenarten.
Schon im März beginnen die Wälder weiß zu leuchten, wenn die Buschwindröschen blühen. Es folgen Leberblümchen und Schlüsselblumen – und ab Mai die Orchideen. Rund 35 Arten wachsen auf Gotland, fast alle, die in Schweden heimisch sind. Was in Deutschland selten geworden oder verschwunden ist, findet sich hier sogar am Straßenrand, in Wäldern und auf offenen Wiesen.





Besonders erwähnenswert sind die sogenannten „Ängen“ – traditionelle Mähwiesen, die über Jahrhunderte hinweg als Winterfutterflächen genutzt wurden. Heute werden sie von Vereinen gepflegt und erhalten. Im Sommer verwandeln sie sich in ein einzigartiges Paradies für Blumenfreunde.

Im Juni taucht der Natternkopf weite Landstriche in ein leuchtendes Blau. Diese Blütenfülle begleitet einen bis weit in den Herbst. Und weil auf Gotland im Winter kein Streusalz verwendet wird, bleibt die Natur selbst entlang der Straßen weitgehend unversehrt. Auch nach all den Jahren auf der Insel begeistert uns diese Blütenpracht immer wieder aufs Neue.
Der Kalk – Wirtschaftsgut und Kulturerbe
Gotland ist reich an Kalkstein. Schon im Mittelalter wurde Kalk gebrannt und als Mörtel genutzt. Ab dem 17. Jahrhundert entstand eine industrielle Produktion, sogar für den Export. Noch heute zeugen alte Kalköfen überall auf der Insel von dieser Geschichte.
Kalkabbau und -verarbeitung gelten daher bis heute als wichtiger Wirtschaftszweig, neben der Landwirtschaft und dem Tourismus. Das riesige Abbaugebiet von Heidelberg Materials bei Slite ist von der Straße aus gut sichtbar, ebenso wie die große Zementfabrik. Sie beliefert weite Teile Skandinaviens, ist aber wegen der Umweltauswirkungen auch umstritten.

Entdeckungen auf der Insel Gotland
Ein lohnender Ausflug führt ins alte Kalkwerk von Bläse im Norden Gotlands. Dort erzählt ein großes Museum anschaulich die Geschichte des Kalkabbaus. Die vielen historischen Geräte liefern spannende Einblicke in diesen bedeutsamen Wirtschaftszweig.
Ein besonderes Erlebnis ist die Fahrt mit dem alten Zug zum ehemaligen Steinbruch, der durch eine karge, fast mondartige Landschaft Nordgotlands führt. Abfahrten gibt es um 11:24 Uhr, 12:53 Uhr und 14:31 Uhr direkt vom Museum. Im Kalkwerk selbst gibt es ein Restaurant mit Café und leckerem Kuchenangebot.


Bei Bläse beginnt auch die sogenannte „Stenkusten“ – die Steinküste. Eine schmale und zugleich herausfordernde Privatstraße führt entlang dieser Küste. Besser man erkundet diese einmalige Küstenlandschaft zu Fuß.
Etwas weiter östlich liegt Gotlands größter Binnensee, der Bästeträsk. Die Umgebung bietet ebenfalls viele Möglichkeiten zum Wandern und wird in naher Zukunft Schwedens nächster Nationalpark.

Die Raukar – Gotlands steinerne Wahrzeichen
Typisch für Gotland sind die sogenannten Rauken (schwedisch „raukar“) – bizarre Kalksteinformationen, die durch Erosion und Brandung entstanden sind. Weiches Gestein wurde weggespült, zurück blieben pittoreske Skulpturen aus härterem Gestein. Die Raukar sind über die ganze Insel verteilt – ein absolutes Muss für naturinteressierte Besucher.
Besonders beeindruckende Raukgebiete:
- Langhammars und Gamle Hamn auf der Insel Fårö
- Folhammar bei Ljugarn
- Holmhällar und die Raukar von Hoburgen an der Südspitze
- Der imposante Jungfrurauk bei Lickershamn
- Unser Geheimtipp: Die Raukar von Asunden bei Slite – wunderschön und oft menschenleer, allerdings nur über schlechte Straßen erreichbar.

Die Höhle von Lummelunda
Durch Jahrtausende der Erosion entstanden auf Gotland auch einige Höhlen. Die bekannteste ist die Tropfsteinhöhle von Lummelundabruk, die im Sommer ein beliebtes Ausflugsziel ist. Täglich finden Führungen statt.
Der Fluss, der diese Höhle geformt hat, lässt sich auf einem wunderschönen Spaziergang bis zum Meer begleiten. Der Weg führt durch einen alten Wald mit mächtigen Bäumen. Besonders im Frühling verwandelt sich der Waldboden in ein Blütenmeer aus Buschwindröschen, Leberblümchen, Narzissen und Bärlauch – ein unvergessliches Naturerlebnis.

Spuren der Menschheit: Frühgeschichte und Gräberfelder
Schon vor rund 8000 Jahren haben sich Menschen auf Gotland niedergelassen. Die Insel war durch ihr mildes Klima immer ein guter Ort zum Leben – und so war sie über Jahrtausende hinweg dicht besiedelt.
Auf der größten Insel Schwedens findet man daher unzählige Zeugnisse dieser langen Geschichte. Keine andere Region in Skandinavien hat so viele gut erhaltene Bodendenkmäler wie Gotland: Gräberfelder, Runensteine, Schiffsetzungen, Überreste aus Bronzezeit, Eisenzeit und natürlich der Wikingerzeit.
Alle aufzuzählen würde den Rahmen sprengen, aber einige dieser Orte besuchen wir selbst immer wieder, weil sie eine besondere Atmosphäre haben und uns tief beeindrucken:
- Tjelvars Grav bei Åminne: Eine gut erhaltene Schiffsetzung mitten im Wald – laut Sage das Grab des ersten Gotländers, Tjelvar.
- Ganz in der Nähe: Majsterrojr, ein Hügelgrab aus der Bronzezeit (33 Meter Durchmesser, 4 Meter hoch) – ein magischer Ort, umgeben von Küchenschellen und Orchideen im Frühling.
- Trullhalsar bei Anga: Ein riesiges Gräberfeld mit über 300 Gräbern aus der Vendel- und Wikingerzeit – mitten im Wald, wunderbar still.
- Gannarve bei Fröjel aus der Bronzezeit: Eine der größten Schiffsetzungen Gotlands (29 Meter lang), mit fantastischem Blick auf die Karlsinseln.




Die Landkirchen – steinerne Zeugen des Mittelalters
Über 90 Kirchen im romanischen oder gotischen Stil stehen auf Gotland. Viele wurden im 13. Jahrhundert erbaut und später kaum verändert, ein wahrer Schatz frühmittelalterlicher Baukunst. Es lohnt sich also, einige dieser Kirchen während eines Aufenthalts zu besuchen. Besonders empfehlen können wir: Bro, Gothem, Anga, Lau, Öja und Vamlingbo.





Der Pfarrhof von Vamlingbo beispielsweise ist heute ein kleines, feines Museum. Hier stellt der Vogelmaler Lars Jonsson seine beeindruckenden Naturbilder aus, es ist einer unserer Lieblingsorte.
Hinter dem Pfarrhof liegt ein liebevoll gestalteter Garten mit Gemüsebeeten, Blumen und einem traumhaftem Gartencafé. Gleich nebenan befindet sich das Naturum Gotland – eine interaktive Ausstellung über die Entwicklung der Insel, ihre Flora und Fauna.


Eine Insel wie keine andere – ist das wirklich Schweden?
Die Natur Gotlands ist abwechslungsreich, oft überraschend und für viele kaum mit dem Bild vereinbar, das sie von Schweden im Kopf haben. Ein Großteil der Sommergäste kommt aus dem eigenen Land, vor allem zum Baden.
Es heißt, Gotland hat die schönsten Sandstrände Schwedens, dazu passend das beste Wetter mit den geringsten Niederschlagsmengen und den meisten Sonnenstunden. Im Sommer lacht oft wochenlang die Sonne und es gibt kaum schwüle Tage oder Gewitter.
Zwei besonders schöne und dementsprechend gut besuchte Sandstrände, sind Sudersand auf der Nachbarinsel Fårö und Tofta Strand südlich von Visby. Neben dem feinen Sand und dem Badeerlebnis locken diese Strände auch mit einem guten Gastronomie-Angebot. Daneben gibt es zahlreiche weitere Strände und Buchten, die es zu entdecken gilt…

Wer lieber im Süßwasser badet, findet auf Gotland viele Binnenseen mit guter Wasserqualität. Besonders reizvoll sind ehemalige Kalkgruben, die sich mit Grundwasser gefüllt haben, vor allem die sogenannte Blaue Lagune ist sehr beliebt und dementsprechend gut besucht.
Wandern auf der schwedischen Insel Gotland
Gotland ist ein echtes Wanderparadies. Ein weit verzweigtes Netz an Wanderwegen durchzieht die Insel. Die meisten Wege sind einfach zu gehen. Nur an den Steilküsten gibt es gelegentlich etwas anspruchsvollere Passagen mit Auf- und Abstiegen. Besonders reizvoll ist die ständige Veränderung der Landschaft – keine Strecke gleicht der anderen.
Besondere Wandertipps entlang der Küste
- Östkustleden – etwa 80 Kilometer entlang der abwechslungsreichen Ostküste, mit Blick auf das Meer und die markanten Küstenformationen.
- Klintkustleden – rund 30 Kilometer durch die Steilküstenlandschaft im Westen, mit Möglichkeit zur Erweiterung durch weitere Abschnitte.




Wegbeschreibungen und Karten sind online verfügbar, auch in englischer Sprache. An den Steilküsten ist allerdings Vorsicht geboten. Wie in Skandinavien üblich, gibt es keine Geländer und zudem besteht das Risiko von Felsabbrüchen.
Radfahren, Reiten, Golfen & Meer
Gotland ist ideal für alle, die gern mit dem Fahrrad unterwegs sind. Selbst in den Sommermonaten bleiben viele Nebenstraßen angenehm ruhig.
Wer sportlich ambitionierter unterwegs ist, kann dem Gotlandsleden folgen, einem markierten Fahrradweg, der einmal rund um die Insel führt. Kein Rad dabei? Beim Fahrradverleih direkt am Hafen von Visby beispielsweise kann man problemlos verschiedene Modelle mieten.
Auch auf dem Wasser gibt es viele Möglichkeiten. Das Meer rund um Gotland lädt zum Surfen, Kiten oder Paddeln ein. Kajaks können an verschiedenen Orten ausgeliehen werden. Wie wäre es mit einem Tagesausflüge entlang der Küste oder zu kleinen vorgelagerten Inseln?


Für alle, die lieber an Land bleiben, gibt es ein breites Angebot an Reiterhöfen sowie mehrere Golfplätze auf der Insel.
Begegnungen mit Gotlands Tierwelt
Elche und Wildschweine gibt es auf Gotland nicht – auch wenn wir immer wieder das Gegenteil hören. Was es allerdings reichlich gibt, ist Rehwild. Dazu kommen Füchse, Hasen, Kaninchen, Igel und viele andere Kleinsäuger.
Ein wichtiger Hinweis für Autofahrer: Durch die hohe Dichte an Wildtieren kommt es häufig zu Wildunfällen. Wer auf Gotland mit dem Auto unterwegs ist, sollte besonders in den Morgen- und Abendstunden achtsam fahren. Sollte es zu einem Unfall kommen, muss die Polizei verständigt werden – weiterfahren ist nicht erlaubt.
Richtig spannend wird es an den Küsten. Mit etwas Glück lassen sich Seehunde beobachten. Viel häufiger und allgegenwärtig sind jedoch die vielen Arten an Seevögel.
Besonders in Zeiten des Vogelzugs im Frühjahr und Herbst legen viele Zugvögel auf Gotland eine Rast ein, um sich für die Weiterreise zu stärken. In diesen Wochen sieht man oft Besucher mit Ferngläsern und großen Teleobjektiven, die gezielt wegen dieses Naturschauspiels auf die Insel kommen.

Einige Arten, die früher nur auf der Durchreise waren, sind inzwischen heimisch wie zum Beispiel die Kraniche. Seit wir hier wohnen, lebt ein Kranichpaar in unserer Nachbarschaft. Sie ziehen jedes Jahr ein oder zwei Junge auf, doch nur selten überleben sie. Denn auch das ist Teil der Natur auf Gotland: Die Insel beherbergt eine große Zahl an Greifvögeln. Für Bodenbrüter wie den Kranich sind sie eine ständige Gefahr.
Gotland hat die höchste Dichte an See- und Steinadlern in Europa. Es vergeht kaum ein Tag, an dem wir nicht einen dieser majestätischen Vögel am Himmel entdecken.
Ein ganz besonderes Naturerlebnis erwartet Besucher auf der kleinen Insel Stora Karlsö: Dort lebt eine riesige Kolonie von Trottellummen und Tordalken.
Visby – vielleicht die schönste Stadt Schwedens
Visby ist eine alte Hansestadt mit langer Geschichte. Gegründet wurde sie um das Jahr 800 von Wikingern. Heute gehört sie zum UNESCO-Weltkulturerbe und wird immer wieder unter den schönsten Städten Schwedens genannt.

Die gut erhaltene Stadtmauer zieht sich fast vier Kilometer um die Altstadt. Mit ihren 27 Türmen schützt sie ein Stadtbild, das geprägt ist von engen, mittelalterlichen Gassen, Kirchenruinen und alten Kaufmannshäusern. Interessant ist, dass die Mauer nicht zum Schutz vor äußeren Feinden gebaut wurde, sondern um die reiche Hansestadt vor Übergriffen der umliegenden Bauern zu sichern.
Auffällig sind die zahlreichen Kirchenruinen in der Altstadt. Nach einer Blütezeit im 13. und 14. Jahrhundert kam es zu kriegerischen Auseinandersetzungen. Nur eine große Kirche hat diese Zeit überstanden: die heutige Domkirche. Sie ist die einzige Kirche auf Gotland, die später barockisiert wurde.

Im Juni und Juli verwandelt sich Visby in ein Meer aus Blüten. Rosen wachsen entlang der Hauswände, an Zäunen, in Gärten und sind allgegenwärtig. Wer Blumen liebt, sollte den Botanischen Garten besuchen, der am Rand der Altstadt liegt. Viele Besucher sind überrascht, was hier auf dieser Ostseeinsel alles gedeiht.
Ein weiteres Ziel ist das Gotlands Museum. Es bietet anschaulich einen umfangreichen Einblick in Natur- und Kulturgeschichte der Insel.




Zeitreise in der Sommerstadt
Ein besonderer Höhepunkt ist die Mittelalterwoche im August. Dann kleidet sich Visby in Stoffe vergangener Jahrhunderte. Nicht nur Darsteller, auch viele Besucher tragen selbst genähte Gewänder. Die Gassen füllen sich mit Marktständen, Musik, Gauklern und Handwerk.


Etwas südlich der Stadt liegt Högklint, eine fast 50 Meter hohe Steilküste. Der Blick von dort auf Visby und die weite Küstenlandschaft ist atemberaubend, besonders bei Sonnenuntergang.
Außerhalb von Visby liegt Kneippbyn, ein beliebtes Ausflugsziel für Familien. In den Sommermonaten wird dort die Welt von Pippi Langstrumpf lebendig. Besucher können die Villa Kunterbunt erkunden und Pippi Langstrumpf mit ihrem Schimmel bestaunen. Zudem gibt es ein Erlebnisbad, Rutschen und viele Möglichkeiten zum Spielen und Spaß haben.
Reiseinformationen GOTLAND
Restaurants und Cafés am Land
Wo kaufen wir ein, wo gehen wir essen, oder wo genießen wir unseren Kaffee? Das Angebot auf Gotland ist groß und vielfältig:
Gerade im Sommer locken zahlreiche Cafés mit einer frisch gebrühten Tasse Kaffee und einem frisch gebackenen “wienerbröd”. Auch typisch gotländisch und eine Sünde wert, ist der “safranspannkaka”, ein Reiskuchen mit Safran und “salmbärssylt”, einer Marmelade aus den wildwachsenden, blauen “salmbär”, die an Brombeeren erinnern.
Ein Café das wir besonders gerne empfehlen, ist die Själsö bageri nördlich von Visby. Dort genießen wir regelmäßig ganz frische Backwaren aus deren eigener Backstube.
Auf der Insel findet man überall kleine Hofläden, die sogenannten „gårdsbutiker“. Sie bieten saisonales Obst und Gemüse, Fleisch- und Wurstwaren, oft vom Schaf, häufig in Bioqualität und direkt vom Erzeuger. Vor allem im Herbst sind die Bauernmärkte ein Erlebnis. Ein Höhepunkt ist das große gotländische Erntefest in Roma am ersten Wochenende im September.
Auch kulinarisch hat Gotland einiges zu bieten. Restaurants, Fischräuchereien und kleine Imbisse bieten regionale Spezialitäten an – frisch zubereitet und oft mit Blick aufs Meer. Ein Muss ist die Fischräucherei von Sysne an der Ostküste. Hier gibt es eine große Auswahl an frischem und geräuchertem Fisch. Hervorragend zudem ist der Fischteller mit Baguette dem man mit einem herrlichen Blick über die Küste genießen kann.

Zur Mittagszeit wird vielerorts das „dagens rätt“ angeboten, ein günstiges Tagesgericht, oft inklusive Salatbuffet und einer Tasse Kaffee. Wer lieber ein Picknick in der Natur machen möchte, hat ebenfalls viele Möglichkeiten: Rund um die Insel gibt es öffentliche Grillplätze, die frei genutzt werden können.
Allerdings gilt in heißen und trockenen Sommern auf Gotland immer wieder ein Verbot für offenes Feuer, selbst an den Grillstellen. An den Plätzen sind in der Regel Telefonnummern angegeben, unter denen man sich vor dem Anzünden eines Feuers informieren kann.

Anreise nach Gotland
Wie kommt man eigentlich auf die Insel? Es gibt verschiedene Möglichkeiten – je nachdem, woher man anreist und wie man unterwegs sein möchte.
Mit dem Auto
- Am bequemsten erreicht man Gotland mit der Fähre ab Oskarshamn in Südschweden.
- Diese Strecke wird von der Reederei Destination Gotland bedient.
- Wer in der Hochsaison, also zwischen Mitte Mai und Mitte August, mit dem Auto reisen möchte, sollte frühzeitig buchen – die Fähren sind dann oft schnell ausgebucht.
- Die Anfahrt über Südschwedens Straßen ist gut machbar, auch mit Zwischenübernachtung.
Nach Gotland mit dem Zug
- Oskarshamn ist auch mit dem Zug erreichbar, zum Beispiel über Kalmar oder Nässjö.
- Eine weitere Möglichkeit ist die Anreise über Nynäshamn, wenn man aus Stockholm oder direkt vom Flughafen Arlanda kommt.
- Vom Stockholmer Hauptbahnhof gibt es Züge nach Nynäshamn, außerdem fahren Zubringerbusse vom Flughafen direkt zum Fährterminal.
- Die Fährüberfahrt von Nynäshamn nach Visby dauert etwas länger, ist aber besonders für Flugreisende praktisch.
Mit dem Flugzeug
- Wer es besonders schnell mag, kann direkt von Stockholm nach Visby fliegen.
- Die Flugzeit beträgt etwa 40 Minuten.
- Am Flughafen Visby stehen mehrere Autovermieter bereit, bei denen man vorab gebuchte Fahrzeuge gleich übernehmen kann.
- Der Flughafen ist klein und übersichtlich – man ist schnell draußen und startklar.
Unterwegs auf der Insel
- Die Straßen auf Gotland sind gut ausgebaut und in einem sehr guten Zustand.
- Außerhalb der Hochsaison, also vor Mitte Mai und nach Mitte August, ist der Verkehr sehr entspannt.
- Aber auch in der Hauptsaison gibt es viele schöne Nebenstraßen, auf denen man fast allein unterwegs ist.
- Wer nicht mit dem eigenen Auto anreist, kann problemlos ein Fahrzeug mieten – am Flughafen Visby oder in der Stadt.
Mit dem Bus
- Gotland hat ein gut funktionierendes Busnetz, mit dem man viele Orte der Insel erreichen kann.
- In den Sommermonaten gibt es zusätzliche Verbindungen, zum Beispiel von Visby zu den beliebten Badestränden Tofta und Sudersand.
- Fahrpläne und Tickets sind einfach online oder direkt in Visby erhältlich.
Mit dem Fahrrad
- Gotland ist ein echtes Paradies für Radfahrer.
- Es gibt eine ausgeschilderte Rundstrecke, den sogenannten Gotlandsleden, der einmal um die gesamte Insel führt.
- Wer kein eigenes Rad mitbringt, kann vor Ort eins leihen – zum Beispiel bei einem großen Fahrradverleih am Hafen von Visby.
- Abseits der Hauptstraßen ist wenig Verkehr, und die Strecken führen durch abwechslungsreiche Landschaften.
- Dank des schwedischen „Jedermannsrechts“ darf man draußen übernachten, solange man respektvoll mit Natur und Privatgrund umgeht. Wer also zelten möchte, findet meist ein stilles Plätzchen für eine Nacht.

Übernachten auf Gotland
- Die Insel bietet eine große Auswahl an Unterkünften – von Hotels bis zu einfachen Stellplätzen für Wohnmobile.
- Beliebt sind auch Bed & Breakfasts, Pensionen und Jugendherbergen, besonders bei Reisenden, die flexibel bleiben möchten.
- Sehr gefragt sind Ferienhäuser, die es in großer Zahl und Vielfalt gibt – von einfach bis gehoben, direkt am Meer oder in ländlicher Umgebung.
- Es gibt sowohl private Anbieter als auch große Buchungsportale. Für jeden ist etwas dabei.
Urlaub mit Kindern
- Gotland ist ein ideales Reiseziel für Familien.
- Kinder sind in Schweden sehr willkommen, und vieles ist auf sie ausgerichtet.
- Unsere Gäste mit Kindern berichten begeistert vom Ferienalltag – vom Baden und Fossiliensammeln über Wanderungen bis hin zu einfachen Erlebnissen wie dem Grillen am Strand.
- Viele Kinder schwärmen besonders von den Rehen, die regelmäßig unser Ferienhaus besuchen.
- Ein Höhepunkt für viele ist der Besuch der Villa Kunterbunt in Kneippbyn, wo Pippi Langstrumpfs Welt lebendig wird.
- Auch einfache Dinge wie Töpfern, Fahrradfahren oder der Spaziergang durch einen duftenden Wald bleiben lange in Erinnerung.
Sprache auf Gotland
Auf Gotland wird Schwedisch gesprochen – wie überall im Land. Der örtliche Dialekt allerdings ist für viele Festlandschweden eine echte Herausforderung. Manche Worte, die hier ganz selbstverständlich sind, wirken für Außenstehende fast wie eine eigene Sprache.
Und tatsächlich: Neben dem Schwedischen gibt es noch eine alte, regionale Sprache – das Gotländische, oder Gutamål genannt. Heute wird sie nur noch von wenigen gesprochen, vor allem in den ländlichen Regionen.
Als Besucher muss man sich darüber aber keine Sorgen machen. Mit Englisch kommt man überall gut zurecht. Viele Menschen auf Gotland, vor allem die Älteren, verstehen auch Deutsch – sie haben es in der Schule gelernt oder durch den Tourismus oft gehört.
Abschied von Gotland – und vielleicht ein Wiedersehen
Wir hoffen, dass euch diese kleine Reise durch Geschichte, Natur und Alltag auf Gotland inspiriert hat. Vielleicht habt ihr Lust bekommen, die Insel selbst einmal zu entdecken …?
Unser eigenes Ferienhaus liegt in Tingstäde, im Norden Gotlands. Es ist gemütlich, ruhig gelegen, nahe einem großen Badesee und nicht weit vom Meer. Bis nach Visby fährt man etwa 20 Minuten – genauso lange wie zur Ost- oder Westküste. Es ist ein guter Ausgangspunkt, um die Insel zu erkunden.

Wenn ihr neugierig geworden seid, schaut gerne auf unsere Webseite und fühlt euch herzlich willkommen:
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